Das Jahr 1521 war nicht nur für die Stadt Augsburg bedeutsam: Magellans Weltumsegelung, die spanische Eroberung des Aztekenreiches, Luther auf dem Reichstag in Worms und danach inkognito auf der Wartburg und die osmanische Eroberung Belgrads waren nur einige der damaligen Ereignisse, die bis heute nachwirken und den Gang der globalen Geschichte anhaltend prägten.
(Schiffahrtsmuseum der Oldenburgischen Unterweser e. V., Foto: Michael Röben)
In Augsburg hat Jakob Fugger der Reiche (1459–1525) in diesem Jahr mit drei Stiftungen Vorsorge für sich, seine Familie und bedürftige Bürger Augsburgs getroffen: die Grablege im Chor der ehemaligen Karmelitenkirche St. Anna, die Predigerstelle in St. Moritz und die Fuggerei, eine Sozialsiedlung mit inzwischen weltberühmtem Status.
Aus diesem Anlass weitet das Diözesanmuseum St. Afra in seiner Jubiläumsausstellung den Blick auf den weltgeschichtlichen Kontext in jenem denkwürdigen Stiftungsjahr, denn insbesondere die großen Augsburger Handelsfamilien der Fugger und Welser waren Global Player mit erheblichem Einfluss auf die wirtschaftlichen, politischen, religiösen und kulturellen Vorgänge ihrer Zeit.
In der Sonderausstellung mit dem Titel „1521“ vom 28. August bis 28. November nimmt das Augsburger Diözesanmuseum Bezug auf drei bedeutende Stiftungen des Augsburger Kaufmanns Jakob Fugger und stellt sie in einen welthistorischen Kontext. Insbesondere die damals gestiftete Sozialsiedlung „Fuggerei“ ist bis heute weltberühmt. Zu diesem Anlass lädt das Diözesanmuseum zu einem Pressegespräch mit Rundgang ein:
Die Ausstellung bietet Einblicke in diverse Seefahrten und ihre Handelsgüter, in den Kulturaustausch mit Azteken und Osmanen sowie in die Ideenwelt Martin Luthers. Sie vermittelt ein lebendiges Bild einer der interessantesten Epochen der Weltgeschichte: Navigationsinstrumente und Gewürze, Papageien und Federbilder, Flugschriften und Waffen sind einige der Exponate, durch die diese globalen Verflechtungen in vielfältiger Weise anschaulich werden.
Zugleich setzt das Diözesanmuseum St. Afra nun verstärkt auf digitale Formate in Form eines interaktiven und barrierefreien Multi-Touch-Tisches, der von der Langner’schen Stiftung gefördert wurde. Hier können Besucherinnen und Besucher interaktiv auf den Spuren Magellans um die Welt segeln.
Darüber hinaus wird zum ersten Mal ein 3D-Objekt in der Ausstellung gezeigt. In Kooperation mit der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar und der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek in Jena entstand ein hochauflösendes dreidimensionales Digitalisat vom Erdglobus des Johannes Schöner aus dem Jahr 1515, den das Publikum digital drehen und von allen Seiten ansehen kann.