4.500 Landwirte demonstrieren in Memmingen gegen wachsende Reglementierungen

Am Donnerstagabend fand in Memmingen eine Kundgebung von mehreren tausend Landwirten statt. Diese führte zu einem großen Verkehrseinsatz mit erheblichen Verkehrsbehinderungen im ganzen Stadtgebiet Memmingen.

20191205180517 Img 9593
Foto: Liss

In der Zeit zwischen 14.30 Uhr und 19.00 Uhr reisten ca. 4.500 Veranstaltungsteilnehmer mit ihren Zugmaschinen aus ganz Schwaben und dem angrenzenden Baden Württemberg nach Memmingen an, um an einer Demonstration im Memminger Süden teilzunehmen. Kurzfristig sagte auch die Bayerische Landwirtschaftsministerin Frau Kaniber als Gesprächspartnerin zu. Insgesamt befand sie sich für fast 1,5 Stunden vor Ort.

Darum ging es

Viele Landwirte treiben Existenzängste um. Die Reglementierungen der Agrarpolitik machen es vielen Betrieben zunehmend schwer. Andreas Bertele („Land schafft Verbindung“) „Wir Bauern benötigen eine zukunftsfähige und nachhaltige Agrarpolitik, die nicht auf unserem Rücken ausgetragen wird“. Die Bauern machten ihrem Ärger über die Agrarpolitik der Bundesregierung und der bayerischen Staatsregierung in Memmingen Luft.

3.000 Zugmaschinen sorgen für Verkehrsbehinderungen

Insbesondere das außergewöhnlich hohe Verkehrsaufkommen der rund 3.000 landwirtschaftlichen Zugmaschinen führte während des Feierabendverkehrs im Bereich des gesamten Stadtgebiets zu Verkehrsbehinderungen. Vor dem Hintergrund der großen Teilnehmerzahl zeigte sich der Einsatzleiter der Memminger Polizei Erster Polizeihauptkommissar Jochen Glaser zufrieden, „das geplante Verkehrskonzept ging voll auf“. So musste die Polizei neben den unvermeidlichen Verkehrsbehinderungen nur wenige Zwischenfälle verzeichnen. Es kam lediglich zu einzelnen Weisungsverstößen bei Absperrmaßnahmen durch die Feuerwehr. Bei einem Auffahrunfall am Nachmittag in der Münchner Straße fuhren zunächst zwei Pkw aufeinander, wobei der Vordere schließlich auf eine vorausfahrende Zugmaschine geschoben wurde. Ein weiterer Auffahrunfall zwischen zwei Pkw ereignete sich auf der Europastraße. Verletzt wurde jeweils niemand.

Die Demonstrationsveranstaltung selbst war bis 19.00 Uhr beendet, verlief friedlich und ohne Zwischenfälle. Bereits um 20.30 Uhr konnten die letzten Verkehrslenkungsmaßnahmen durch die Polizei und Feuerwehr aufgehoben werden. Der positive Einsatzverlauf ist nicht zuletzt auf die sehr enge und gute Zusammenarbeit von Polizei, Feuerwehr Memmingen, Technisches Hilfswerk, BRK, Malteser, Stadt Memmingen und dem Veranstalter zurückzuführen. Die Polizei befand sich mit rund 60, der Rettungsdienst mit 12, die Feuerwehr Memmingen mit rund 30, das Technische Hilfswerk mit fünf und die Stadt Memmingen mit 10 Personen im Einsatz.