7-Tage-Inzidenz bei 95,5 – Hochzeitsfeier macht aus NRW-Stadt Hamm einen Corona-Hotspot

In Hamm sind zurzeit 209 Personen akut mit dem Coronavirus infiziert (Stand: 26.09.2020; 12 Uhr), gegenüber dem Vortag gibt es 16 Neuinfektionen.

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Symbolbild

12 Personen befinden sich in stationärer Behandlung, es befindet sich eine Person auf der Intensivstation. 38 vorerkrankte Patientinnen und Patienten mit nachgewiesener Corona-Infektion sind verstorben. 736 Personen sind bereits von der Infektion genesen und gelten als genesen. In Quarantäne sind derzeit 2.757 Personen.

Der 7-Tage-Inzidenz-Wert (Infektionen in den zurückliegenden sieben Kalendertagen pro 100.000 Einwohner) beträgt für Hamm 95,5 (= 171 Neuinfizierte in den letzten sieben Kalendertagen). Das RKI selbst, das die Zahlen mit zeitlichem Verzug veröffentlicht, weist für Hamm einen Wert von 97,1 aus.
 

Corona-Anstieg durch Hochzeitsfeier

Insgesamt stehen rund 150 Corona-Infektionen Hamm im Zusammenhang mit der Hochzeit. Die mehr als 300 identifizierten Hochzeits-Gäste aus Hamm sind in Quarantäne gesetzt und verpflichtend getestet worden.

Die Nachforschungen haben ergeben, dass mit einiger Sicherheit in mehreren weiteren Städten Feierlichkeiten stattgefunden haben – unter anderem in Dortmund. Nach wie vor ist aber nicht bekannt, wie viele Menschen bei den Feierlichkeiten involviert waren. Mögliche Verstöße bei den Feierlichkeiten müssen von den jeweiligen Städten geahndet werden – beispielsweise wenn mehr als 150 Party-Gäste dort waren.

 
 

Die neuesten Corona-Regelungen und Einschränkungen im Überblick

Wegen des starken Anstiegs der Neuinfektionen hat die Stadt Hamm weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie ergriffen:

  • Kontaktbeschränkung im öffentlichen Raum:  Ab sofort dürfen sich in Hamm maximal fünf Personen oder Angehörige von zwei häuslichen Gemeinschaften gemeinsam im öffentlichen Raum aufhalten. Die Beschränkung gilt auch für Restaurants und Gastronomie, Geschäfte, Kultur- und Freizeiteinrichtungen.
     
  • Maskenpflicht im Unterricht:  An allen weiterführenden Schulen gilt die Maskenpflicht auch im Unterricht – überall, wo der Mindestabstand von 1,50 Metern zwischen den Schülern nicht eingehalten werden kann: Die Regelung ist deckungsgleich zu der Regelung, die zu Beginn des Schuljahres in ganz Nordrhein-Westfalen gegolten hat.

  • Der Hammer Kirmes-Park an den Zentralhallen ist ab sofort geschlossen.

  • Maskenpflicht bei Sport- und Kulturveranstaltungen: Bei Sport- und Kulturveranstaltungen gilt ab sofort eine umfassende Maskenpflicht – drinnen und draußen. Ausnahme: am Sitzplatz, wenn der Mindestabstand von 1,50 Metern eingehalten wird.

  • Private Feiern mit geselligem Charakter (z. B. runde Geburtstage, Hochzeiten, Jubiläen) sind ab sofort ab einer Teilnehmerzahl von 25 Personen anzeigepflichtig. Ab 50 Teilnehmern bis zur Obergrenze von 150 Teilnehmern müssen Feiern von der Stadt Hamm genehmigt werden. Als verpflichtender Bestandteil der Anzeige bzw. des Antrags müssen außerdem Listen über die voraussichtlichen Teilnehmer der Veranstaltung sowie ein Hygiene- und Infektionsschutzkonzept eingereicht werden.Dazu hat die Stadt Hamm ein Online-Formular entwickelt, über das die Anzeige bzw. der Genehmigungsantrag online gestellt werden kann. Fragen zu dem Thema beantwortet eine eigens eingerichtete Hotline im Ordnungsamt unter Tel. 02381 17-7299 (Mo-Fr, 8.30-18 Uhr)
  • Bei Sportveranstaltungen dürfen ab sofort maximal 150 Zuschauer zugelassen werden.

  • Das GenussFest und der verkaufsoffene Sonntag in der Hammer Innenstadt, die für den 27. September geplant waren, werden abgesagt.

  • Die Stadt Hamm hat für mögliche Reihentests zum Beispiel von Schulen oder Kitas ein Testzentrum in der Alfred-Fischer-Halle eingerichtet. Achtung: Dieses Zentrum ist nicht für Tests von Urlaubsrückkehrern oder Privatpersonen gedacht, es werden keine Testtermine vergeben!

Corona-Fälle an Schulen und in Kitas

Die hohen Infektionszahlen sind auch an Schulen in Hamm durchgeschlagen: Mit der Anne-Frank-Schule, der Friedensschule, dem Friedrich-List-Berufskolleg, dem Galilei-Gymnasium, der Sophie-Scholl-Gesamtschule, der Realschule Heessen, dem Märkischen Gymnasium, der Friedrich-Ebert-Realschule, der Gebrüder-Grimm-Schule, dem Eduard-Spranger-Berufskolleg, der Lessingschule und der Jahnschule sind derzeit zwölf Hammer Schulen von Infektionen betroffen. Alle Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte als Kontaktpersonen von Infizierten wurden bzw. werden in Quarantäne versetzt und verpflichtend auf das Virus getestet. Für die Schulen werden daneben freiwillige Corona-Tests an der Alfred-Fischer-Halle angeboten.

Auch zwei Kitas sind aktuell von Corona-Infektionen betroffen: Dabei handelt es sich um die Kita Am Eichenwäldchen und die Kita St. Anna. Hier wird wie an den betroffenen Schulen verfahren, die beiden Einrichtungen sind derzeit geschlossen.

Corona-Fall im Seniorenzentrum St. Josef

Eine Mitarbeiterin des Seniorenzentrums St. Josef in Heessen ist positiv auf das Virus getestet worden. Es wird kurzfristig eine Reihentestung bei allen Bewohnern und Mitarbeitern in der Einrichtung durchgeführt. Es gelten verschärfte Hygienevorkehrungen.