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Anlagebetrug in Niederbayern: Investoren verlieren über 500.000 Euro an Fakeshops

NIEDERBAYERN. Erneut haben Anleger auf hohe Gewinne gehofft und dabei z. T. enorme Summen verloren.

Betrugsmasche zielt auf hohe Überweisungen ab

Ende vergangener Woche erstattete ein Mann aus dem Landkreis Kelheim Strafanzeige, nachdem er Anfang Juli 2025 zunächst einen Anruf von zwei angeblichen Investmentberatern erhielt. Die Betrüger konnten den Mann letztendlich überzeugen, seit Juli bis Oktober rund 190.000 Euro auf ein britisches bzw. spanisches Konto zu überweisen. Der Kontakt zu den angeblichen Beratern ist seitdem abgebrochen.

Ein Mann aus dem Landkreis Deggendorf kam im Internet auf der Suche nach Anlageformen auf eine Seite mit vermeintlich hohen Gewinnaussichten. Nach einem Telefonat mit den Betrügern überwies er rund 70.000 Euro auf ein Konto in der Schweiz. Eine Rückzahlung bzw. eine Auszahlung der versprochenen Gewinne erfolgte nicht – der Kontakt wurde zwischenzeitlich abgebrochen. Ähnlich erging es einem Anleger aus dem Landkreis Landshut. Nach vorheriger Kontaktaufnahme über WhatsApp legte er auf einer Plattform für Kryptowährung rund 240.000 Euro an. Die Kripo Landshut ermittelt nun gegen den Betreiber der Plattform.

So gehen die Betrüger i. d. R. vor – Totalverlust der Anlage droht!

Nach Eingabe der persönlichen Daten und zumeist mit einer geringfügigen Anlage, häufig etwa 250 Euro, nimmt i. d. R. ein sog. „Finanzberater“ Kontakt auf. Der „Berater“ täuscht den Opfern durch eine geschulte Gesprächsführung eine vertrauensvolle und individuelle Beratung sowie Betreuung der Geldanlage vor. Verstärkt wirkt der Eindruck von Seriosität nicht selten dadurch, dass anfänglich geringfügige „Gewinne“ ausbezahlt werden. Diese Vorgehensweise soll die Opfer letztendlich nur zu höheren Investments animieren. Tatsächlich werden die investierten Einlagen, zu Beginn meist mit einer geringen Anlagesumme, aber nicht zur Geldanlage verwendet, sondern sind für die „Anleger“ verloren. Auf den betrügerischen Internetplattformen werden von den Tätern unter anderem Anlageprodukte wie Aktien, binäre Optionen, Devisen und Kryptowährungen zum Handel angeboten, die keinen realen Hintergrund haben. Die Vorgehensweise der Betrüger ist vergleichbar mit sog. Fake-Shops, in denen nicht existente Waren angeboten werden. Die Anlagegelder werden nie in eine tatsächlich existierenden Kapitalanlage einbezahlt und erzielen somit keine der vorgetäuschten Renditen. Die Möglichkeiten für Anleger, das investierte Geld wiederzuerlangen, sind sehr gering, da die Täter die vereinnahmten Gelder i. d. R. Auslandskonten transferieren.

Betrügerische Handelsplattformen und Offshore-Briefkastenadressen

Die Betreiberfirmen der Handelsplattformen wechseln häufig, bei den Firmensitzen handelt es sich nicht selten um Offshore-Briefkastenadressen.

Das sollten Sie wissen, wenn Sie Online-Trading nutzen.

Alfred Ingerl
Alfred Ingerl
Alfred Ingerl ist freier Redakteur aus dem Bereich Blaulicht für Augsburg, Bayerisch-Schwaben und Bayern.

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