Freitag, November 14, 2025
13.9 C
London

Festnahme und Verurteilung nach Callcenter-Betrug in Krumbach: Täter erhält fünf Jahre Haftstrafe

In Krumbach hat die Polizei einen groß angelegten Callcenter-Betrug aufgedeckt, der zur Festnahme und Verurteilung eines Tatverdächtigen führte. Am 10. März 2025 wurde ein Ehepaar in Krumbach von Betrügern um eine erhebliche Geldsumme gebracht, indem sich diese als Polizeibeamte und Staatsanwälte ausgaben.

Falsche Polizeibeamte täuschen mit Unfallgeschichte

Die Tat fand am 10. März 2025 um 17:30 Uhr statt. Der 59-jährige Geschädigte erhielt einen Anruf auf seinem Festnetz. Eine unbekannte Anruferin gab sich als Polizeibeamtin der Polizeiinspektion Krumbach aus und behauptete, die Tochter des Opfers habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Um die Tochter aus der vermeintlichen Untersuchungshaft zu holen, forderten die Betrüger 50.000 Euro sowie Schmuck und Gold, angeblich mit der Aussicht auf spätere Erstattung durch eine Versicherung.

Übergabe in Ulm und Aufklärung durch die Ermittler

Während der Fahrt zur vereinbarten Übergabe in der Neuen Straße in Ulm erhielt der Geschädigte weitere Anrufe von einer angeblichen Staatsanwältin. Um 19:30 Uhr übergab das Ehepaar schließlich 25.000 Euro an einen Täter, der das Geld wortlos entgegennahm und sich entfernte.

Erst als das Ehepaar ihre Tochter nicht bei der Polizei in Krumbach auffinden konnte, wurde der Betrug erkannt. Die Kriminalpolizei Memmingen übernahm die Ermittlungen und konnte durch umfangreiche Maßnahmen die Tätertelefonnummern und Mobilfunkdaten ermitteln.

Festnahme und Urteil des Haupttäters

Am 6. Mai 2025 wurde ein 32-jähriger Bosnier von der Kriminalinspektion Trier aufgrund eines ähnlich gelagerten Falles in der Region Trier festgenommen. Bei der Durchsuchung fanden die Ermittler Mobiltelefone und weitere Beweise. Ein Datenabgleich führte zur Zuordnung weiterer Taten, auch des Falles in Krumbach, zum Verdächtigen.

Seit der Festnahme befand sich der Täter in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Memmingen übergab das Verfahren an die Staatsanwaltschaft Trier, die Anklage erhob. Am 3. November 2025 verurteilte das Landgericht Trier den Täter wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs in neun Fällen zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren. Insgesamt beläuft sich der Schaden aus allen verhandelten Taten auf etwa 250.000 Euro.

Alfred Ingerl
Alfred Ingerl
Alfred Ingerl ist freier Redakteur aus dem Bereich Blaulicht für Augsburg, Bayerisch-Schwaben und Bayern.

Meistgelesen

Polizeibericht Augsburg und Region vom 13.11.2025

Hier lesen Sie den Polizeibericht Augsburg und Region von heute

Polizeibericht Augsburg vom 12.11.2025

Hier lesen Sie den Polizeibericht Augsburg vom 12.11.2025

Videoüberwachung verstärkt Sicherheitskonzept am Augsburger Christkindlesmarkt

Augsburg - Der Aufbau des Augsburger Christkindlesmarktes hat begonnen....

Vermisster Gernod Brune nahe Drachensee tot aufgefunden: Ermittlungen zur Todesursache laufen

Im Oktober wurden in einem Waldgebiet nahe des Drachensees...

Neueste Artikel