Allgäu | Liebesbetrügerin ergaunert mehrere Zehntausend Euro

Durch Vorspiegelung einer falschen Liebschaft ist ein Mitte 60-jähriger Mann aus dem südwestlichen Landkreis Unterallgäu um mehrere zehntausend Euro betrogen worden.

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Bereits im März diesen Jahres hatte die Betrügerin, die sich als attraktive junge Französin ausgab, Kontakt über einen Onlinedienst zu dem Mann aufgenommen. Sie hatte im weiteren Verlauf der Online-Bekanntschaft das Vertrauen des Mannes gewonnen und ihm ihre Liebe beteuert. Unter verschiedenen Vorwänden gelang es ihr dabei, ihr Opfer immer wieder zu Geldüberweisungen auf verschiedene ausländische Konten zu bewegen. Als die Geldforderungen jedoch immer undurchsichtiger wurden, schöpfte der Mann den Verdacht, ein Betrugsopfer geworden zu sein. Er wandte sich schließlich an die Polizei. Das Fachkommissariat der Kriminalpolizeiinspektion Memmingen hat die Ermittlungen aufgenommen.

Die Masche

Das Phänomen ist bei der Polizei als „Love Scamming“ bekannt und beschäftigte die Ermittler vor allem Mitte des letzten Jahrzehnts. Danach ebbte die Welle ab und wurde von neueren Phänomenen wie beispielsweise den „Falschen Polizeibeamten“ abgelöst. Mittlerweile erlebt die Geschichte der falschen Liebschaften wieder eine Art Comeback – das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West verzeichnete im Jahr 2019 zehn Ermittlungsverfahren, 2020 sind es bereits sieben. In vielen Fällen entstand dabei ein finanzieller Schaden bei den Geschädigten, 2019 erbeuteten die Täter aus sieben Fällen über 50.000 Euro, 2020 aus vier Fällen bereits über 40.000 Euro.

Die Opfer trauen sich aufgrund der intimen Details aus der Kommunikation oft nicht, eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten.

Der Hintergrund

Die Angesprochenen werden mit Liebesbekundungen und Aufmerksamkeit überhäuft. Es entsteht im Verlauf der Zeit eine emotionale Abhängigkeit beziehungsweise eine Beziehung zum Unbekannten – auf einmal kommt ein vermeintlicher Notfall in das Leben der neuen Lie-be. Helfen kann nur das Opfer – mit dem eigenen Geld.

Die Empfehlungen

Grundsätzlich sollte man Menschen, die man nie persönlich kennengelernt oder gesehen hat, kein Geld überweisen oder auf sonstige Forderungen eingehen. Gerade im Internet tummeln sich viele Betrüger, die an der Gutgläubigkeit ihrer Mitmenschen viel Geld verdienen wollen. Seien Sie also immer misstrauisch bei unglaublichen Angeboten.

Detailliertere Hinweise zur Vorgehensweise der Täter, zu deren Erkennbarkeit, zu Ihrem Schutz und zur Nachweisbarkeit der Tat finden Sie im Internet unter folgendem Link: