Nach zwei “Fastabstiegen” geht es für die rundum erneuerte Mannschaft der Augsburger Panther wieder los. Zum Auftakt kommt der ERC Ingolstadt.

Zweimal in Folge landeten die Augsburger Panther zum Ende einer DEL-Saison auf einem Abstiegsplatz, zweimal blieb man mit Unterstützung der Glücksgöttin Fortuna in der Liga. Da beide Male kein aufstiegsberechtigtes Team Meister in der DEL2 wurde, kann der AEV heute das Eröffnungsspiel der Saison 2024/25 bestreiten.
Hoffnungsträger Larry Mitchell
Vieles muss in dieser Spielzeit besser werden, doch die Fans sind guter Hoffnung und diese Hoffnung trägt für viele einen Namen: Larry Mitchell. Der Vizemeister-Trainer von 2010 ist nach zahlreichen Jahren bei anderen Clubs (Straubing, Ingolstadt, Kloten) in den Schleifgraben zurückgekehrt. Als Sportdirektor hat er eine komplett neue Mannschaft und ein neues Trainergespann aufgebaut.
Doch was kann diese Mannschaft erreichen? Nach der Vorbereitung ist die Euphorie im Umfeld des Traditionsclubs schon etwas gedämpfter. Bei acht Tests ging Augsburg sechsmal als Verlierer vom Eis, eine wenig berauschende Bilanz. Klar ist: Es benötigt Zeit, bis das Team mit insgesamt 14 neuen Spielern eine Einheit ist. Der erneute verletzungsbedingte Ausfall von Club-Legende TJ Trevelyan wiegt da schwer. Er weiß, wie Liga und Club funktionieren, er hätte integrativ helfen können, doch nun fehlt er mindestens sechs Wochen (siehe eigener Beitrag). Vieles wird darauf ankommen, ob die als Leistungsträger eingeplanten Neuzugänge von Beginn an die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen können.
Auf diesen Spielern ruhen die Hoffnungen

Mit dem 26-jährigen US-Amerikaner Strauss Mann hat man für die so wichtige Torhüterposition einen WM- und Olympia-erfahrenen Mann geholt. Er hat in der Pre-Season zumindest phasenweise aufblitzen lassen, dass er der erhoffte Fels in der Brandung sein und nach dem Karriereende von Dennis Endras wieder für mehr Stabilität zwischen den Pfosten sorgen kann.
Dass die Keeper nicht zu viel Arbeit erhalten liegt auch an der Defensive. 177 Gegentreffer, wie im Vorjahr, dürfen nicht wieder kassiert werden. Nur Iserlohn war in diesem Wert schlechter. Kein Wunder, dass diese beiden Teams auch das Ende der Tabelle bildeten. Mit (Liga-)erfahrenen Verteidigern versucht man hier eine Verbesserung herbeizuführen. Ob Spieler wie Reul (aus Mannheim) oder Zajac (aus Wolfsburg) neben körperlicher Robustheit auch das nötige Tempo mitbringen, bleibt abzuwarten.

Weniger auf körperliche Robustheit, dafür mehr auf Speed und Wendigkeit schaute man offensichtlich bei der Zusammensetzung der Offensive. Dass der umworbene Torjäger Hakulinen sich für ein weiteres Jahr in Schwaben entschieden hat macht ebenso Hoffnung auf eine Steigerung der mit 138 Treffern drittschwächsten Torquote aus der Vorsaison. Konyk (Frankfurt) und Zegerle (Straubing) haben in der Liga schon bewiesen, dass sie wissen wo das Tor steht. Dies erhofft man sich auch von Anthony Louis, der aus starken schweizerischen National League (Langnau) gekommen ist und von Riley Damiani (7 NHL-Spiele).
Neues Trainerduo

Ted Dent (u.a. in der AHL) hat Thomas Kreutzer als als Chefcoach abgelöst. Für den Kanadier ist es das erste Engagement in Europa. Nicht nur seine Mannschaft, sondern auch die Liga sind für den 54-Jährigen neu. Ein Risiko, dass Mitchell bewusst eingegangen ist. An Dents Seite steht mit Thomas Dolak ein Mann mit reichlich DEL-Kenntnis als Spieler und Trainer (zuletzt Düsseldorf). Eine Kombination, die aufgehen kann. „Meine Aufgabe als Co-Trainer ist es Ted so gut wie möglich zuzuarbeiten, ihm bei seiner ersten Trainerstation in Europa auch etwas unter die Arme zu greifen. Gerade mit der im Vergleich zu Amerika größeren Eisfläche, zu schauen, was ist möglich, was nicht.“, beschreibt Dolak seine Aufgabe.
Wenn alle Trümpfe stechen ist dem AEV ein Sprung in der Tabelle zuzutrauen, wenn nicht heißt es wieder zittern. Auf die Unterstützung der Fans können die Panther in jedem Fall weiterhin bauen. Das erste Heimspiel (heute 19:30 Uhr) gegen Ingolstadt ist bereits wieder restlos ausverkauft.

