Augsburger Panther beantworten Charaktertest mit Auswärtssieg in Straubing

Verletzungs- und Coronabedingt standen den Augsburger Panthern beim Auswärtsspiel in Straubing nur dreizehn Feldspieler zur Verfügung. Der AEV beantwortete diesen Charaktertest mit einem verdienten 7:4-Erfolg.

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Die Richtung stimmt! Pelletier und der AEV punkten in Straubing | Foto: Dunja Dietrich

Die Tabellensituation in der Deutschen Eishockey Liga ist eng. Der Vorsprung der Augsburger Panther auf den Abstiegsrang war nach  Punkteschnitt vor dem heutigen Spiel minimal, doch auch der Rückstand auf die Pre-Playoff-Ränge ist bei Weitem noch nicht unaufholbar. Was der AEV aber aktuell in jedem Fall benötigt, sind. Siege.

Die Ausgangslage vor der Auswärtspartie bei den zuletzt starken Straubingern schien aber kaum lösbar. Verletzungs- und Coronabedingt hatten gerade einmal dreizehn Feldspieler die Reise nach Niederbayern mitmachen können. Besonders überraschend deshalb das Auftreten der Schwaben. Mutig und couragiert ging die dezimierte Truppe die Aufgabe an und wurde dafür früh belohnt. Clarke, Bergman und Payerl konnten den AEV unter teils tatkräftiger Unterstützung des erst kürzlich verpflichteten EHC-Schlussmanns Tyler Parks mit einem Dreifachschlag innerhalb von guten eineinhalb Minuten deutlich in Front schießen (6:46 – 08:14). Ehe die Hausherren merkten, wie es um sie geschehen war, konnte Puempel sogar noch auf 0:4 erhöhen (12.). Während bei den engagierten Augsburgern vieles klappte, dauerte es bis kurz vor der Pause, ehe sich die Tigers im Spiel anmelden konnten. Lampls-Schuss wurde für Keller unhaltbar abgefälscht.

Straubing kommt ran – AEV verteidigt engagiert

Der Treffer brachte die Schwaben allerdings nicht aus dem Tritt. Nachdem die fleißige Youngstar-Reihe Eisenmenger-Miller die Scheibe kurz nach dem ersten Seitenwechsel erobert hatte, kam Graham zum Schuss und stellte den alten Abstand wieder her. Es war der zweite Saisontreffer des Augsburger Vorlagenspezialisten. Für den schwachen Parks war danach Schluss. Der junge Dietl kam ins Tigers-Tor und mit ihm stabilisierte sich das Spiel seiner Vorderleute. Die Panther überließen dem Team aus dem Gäuboden aber nun auch mehr Spielanteile, verlagerten sich mehr auf schnelle Konter. Als Payerl nach einem hohen Stock mit einer doppelten Strafzeit vom Eis geschickt worden waren, konnte Blau-weiß durch zwei Überzahltreffer von Eder und Brandt den Anschluss zur Spielmitte wiederherstellen. Würden die Kräfte der Fuggerstädter reichen, um den Vorsprung über die Zeit zu bringen? Als Eder mit seinem zweiten Tor an diesem Nachmittag die Differenz auf nur noch einen Treffer schmelzen ließ, sahen die mitgereisten AEV-Fans die Punkte schon in der Donau davonschwimmen.

Charakterstarke Panther zeigen die Krallen

Das Zittern begann und wurde noch stärker, als Bergman zu Beginn des Abschlussdrittels auf die Strafbank musste. Den Platz auf dem Eis nützte aber das verteidigende Team. Nach einem schnellen Konter ließ Payerl Dietl mit einer Körpertäuschung aussteigen und erzielte das 4:6. Der Rest war aufopfernder Einsatz und Kampf. Als Dietl für einen weiteren Angreifer Platz gemacht hatte, konnte Augsburgs Edeltechniker LeBlanc mit einem Schuss ins leere Tor alles klarmachen.

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Die Augsburger Panther beantworteten den Charaktertest wenige Tage nach dem schwachen Auftritt gegen Wolfsburg eindrucksvoll. Nach einer tollen Mannschaftsleistung sammeln sie drei ebenso verdiente wie unerwartete Punkte ein. Der dritte Auswärtssieg dieser Spielzeit war zugleich der erste Erfolg unter dem erst kürzlich verpflichteten neuen Trainer Serge Pelletier. Am Mittwoch kommt mit dem Tabellenzweiten Mannheim der nächste Brocken im Curt-Frenzel-Stadion auf den AEV zu. Ob dann die nächste Überraschung gelingt? Mit einer charakterstarken und couragierten Leistung wie heute ist dies nicht ausgeschlossen.