Das Heimspiel gegen die Eisbären Berlin könnte für einige Zeit der letzte DEL-Auftritt im Curt-Frenzel-Stadion gewesen sein. Der AEV zeigte dabei Charakter. Nach einer tollen Aufholjagd mussten sie sich aber doch knapp mit 3:4 geschlagen geben.
Ein letztes Mal hieß es im Curt-Frenzel-Stadion: „Herzlich willkommen in der DEL“. Die Augsburger Panther empfingen zum letzten Heimspiel in dieser Saison die Eisbären Berlin. Am Sonntag geht es noch nach Frankfurt, bevor das Zittern und Bibern beginnt und nach den Playoffs in der zweiten Liga feststeht, ob es zwei Absteiger geben wird.
Es waren die Gäste, die in den möglicherweise letzten Augsburger Erstligaminuten in Führung gingen. Nach einem Fehler des AEV im Spielaufbau ging es schnell. White traf zwar nur den Pfosten, von Augsburgs Schlussmann Keller trudelte die Scheibe aber zum 0:1 über die Linie (12.). Nachdem Berlins Betthauer vier Minuten vor der Pause Panther-Spielmacher LeBlanc gefoult hatte, wurde dieser von Haase mit den Fäusten gerächt. Das Ergebnis der Aktion: Das Team von der Spree konnte insgesamt drei Minuten mit einem Mann mehr agieren und nützte diese Möglichkeit. Augsburg hätte diese schwierige Phase beinahe überstanden, aber eben nur beinahe. Keller konnte kurz vor der Sirene zwar einen Schuss glänzend parieren, um Sekunden später einen Schuss von Nowak zu kassieren (20.).
Nachdem Fiore kurz nach der Pause zum 0:3 getroffen hatte, musste man befürchten, dass es für die Schwaben bitter enden würde. Berlin musste nach einer ebenfalls enttäuschenden Saison dringend siegen, um doch noch eine Chance auf die Playoffs zu haben und so traten sie bis dahin auch auf. Pföderl erhöhte noch vor der Spielmitte auf 0:4. Der AEV hatte in dieser Woche schon einmal früh deutlich zurückgelegen und am Ende gewonnen, auch heute gaben sie sich nicht auf. Wännström traf eine gute Minute nach dem vermeintlichen KO das erste Mal für Rot-grün-weiß. Die klare Führung ging dennoch in Ordnung.
Trotz des Rückstands war die Atmosphäre im ausverkauften Stadion sicher nicht zweitligareif. Das tolle Publikum stachelte die Panther nochmals an. Nachdem Warsofsky im Powerplay Ancickas Schoner als Bande zum 2:4 nützen konnte, kochte es förmlich im Schleifgraben. Einige La Ola-Wellen später verwandelte Puempel die Halle erstmals seit langem wieder in die Sagen umwobene „Hölle des Südens“. Vom amtierenden Meister aus der Bundeshauptstadt kam nun nicht mehr viel. Wie am Mittwoch gegen Mannheim hatte sich der AEV nach klarem Rückstand zurückgemeldet und brannte auf einen Erfolg. Am Ende reichte es nicht mehr ganz für einen Sieg und doch war es ein tolles letztes Spiel. Die Augsburger Panther verabschieden sich mit Charakter von ihrem eigenen Publikum. Das Publikum honorierte dies mit großem Abschiedsapplaus. Das Gründungsmitglieder DEL steht vor seinem Abschied, wie es an diesem Abend aber von seinen Fans verabschiedet wurde, sucht sicherlich seinesgleichen. „Wir kommen wieder!“
AEV: Endras, Keller– Lamb, Haase, Gregorc, Rogl, Warsofsky Länger – Payerl, Kuffner, LeBlanc, Stieler, Trevelyan, Soramies, Broadhurst, Wännström, Clarke, Barinka, Puempel
Tore: 0:1 White (Grenier/Fiore) 12., 0:2 Nowak (Noebels/Pföderl) 20., 0:3 Fiore (White) 22., 0:4 Pföderl (Nowak) 28., 1:4 Wännström (Gregorc) 29., 2:4 Warsofsky (Stieler) 53.,
Schiedsrichter: Schuckies, Hoppe | Schwenk, Wolzmüller Strafzeiten: Augsburg 7 – Berlin 6
Zuschauer: 6.179 (ausverkauft)