Am Hochfest des Hl. Johannes Bosco hat Bischof Dr. Bertram Meier das große und vielfältige Engagement der Salesianer Don Boscos in Benediktbeuern gewürdigt. „Hier gab und gibt es Spirit, Sprit für die Seele, damit gerade junge Menschen sich ihren Weg ins Leben bahnen können“, betonte der Bischof bei einem Pontifikalamt im Rahmen des traditionellen Don-Bosco-Festes.
Das väterliche Ideal des Evangeliums, das Don Bosco im 19. Jahrhundert in die Realität umgesetzt und vorgelebt hätte, werde im Tun der Salesianer in Benediktbeuern noch heute sichtbar, betonte Bischof Bertram in seiner Predigt in der Klosterkirche: „Gerade in der Begleitung der Jugend ist es wichtig zu beachten, was Vaterschaft im geistlichen Leben bedeutet: fruchtbar sein und doch nicht binden, beraten und dabei nicht drängen, Nähe geben und gleichzeitig Distanz halten. Das konnte ich im Aktionszentrum bei den Patres, die damals tätig waren, immer spüren“, stellte er im Rückblick auf eigene Erfahrungen bei den Salesianern in Benediktbeuern fest. Für ihn persönlich sei das Zentrum immer „Markenzeichen und Gütesiegel“ gewesen: „Eine Tankstelle, aus deren Zapfsäulen wir schöpfen, eine Ideenbörse, aus der wir weitergeben konnten.“ Hinsichtlich der Berufungspastoral, die für ihn auch als Bischof ein Herzensanliegen sei, gelte es jungen Leuten zu helfen, in Freiheit Entscheidungen fürs Leben zu treffen. „Wir dürfen nicht engführen, wir brauchen Tiefe und Weite“, so Bischof Meier.
Was es heißt, im christlichen Sinne Vater zu sein, zeige sich vorbildhaft in der Vita des hl. Don Bosco. Als zölibatär lebender Priester sei er zum Vater von Hunderten Kindern und Jugendlichen geworden. Diesen habe er nicht nur Sicherheit und Wohlergehen geboten, sondern „Heimat, Wärme, Geborgenheit und als Wichtigstes: Anerkennung und liebevolle Beziehung.“ Zusammen mit der hl. Maria Mazzarello habe er sich derer angenommen, die am Rande der Gesellschaft und im Schatten der prosperierenden Wirtschaft gestanden hätten. Diesem Modell einer geistlichen Vaterschaft, wie sie der Ordensgründer Don Bosco vorgelebt hätte, gelte es nachzueifern, betonte Bischof Bertram gegenüber seinen Mitbrüdern im geistlichen Dienst. So komme es als Mitarbeiter Gottes darauf an, sich nicht nur Pater (Vater) nennen zu lassen, sondern vielmehr auch mit dem Herzen eines Vaters zu handeln. „Werden wir immer mehr väterliche Begleiter mit mütterlichen Zügen. So wächst die geschwisterliche Kirche“, so Meier.
Das traditionelle Don-Bosco-Fest rund um den Todestag des Salesianerheiligen am 31. Januar konnte heuer coronabedingt lediglich innerhalb der Hausgemeinschaft der Salesianer gefeiert werden. Das Don Bosco Fest der Studierenden fand digital statt.