Bad Wörishofen erarbeitet eigene Öffnungsstrategie

Die Stadt Bad Wörishofen bereitet sich intensiv auf ein mögliches Öffnungsszenario zur Überwindung der Pandemiebeschränkungen vor.

Antigen Test Corona Covid
Symbol-Bild von lukasmilan auf Pixabay

Seit Mittwoch arbeitet im Rathaus eine Task-Force zur Koordinierung der möglichen Öffnungsschritte. „Die Ge- sundheitsstadt Bad Wörishofen ist der ideale Ort, sichere und gesundheitsorientierte Lösungsprojekte umzusetzen“, gibt Bürgermeister Stefan Welzel die Richtung vor. Welzel sieht das gleichzeitig als große Chance für die von den Beschränkungen ganz besonders betroffenen Bereichen der Gastronomie und des öffentlichen Le- bens. Wünschenswert sei natürlich auch eine Perspektive für die Hotellerie und die beliebten Angebote von Therme und benachbartem Skylinepark.
Um auch formell am Ball zu sein, hat am heutigen Freitag Bad Wörishofens Bürgermeister Stefan Welzel die Bewerbungsunterlagen für das Modellprojekt „Coronakommune“ nach Tübinger Vorbild an das Gesundheitsministerium und die Staatsregierung auf den Weg gebracht. In den letzten Tagen hat die Rathausverwaltung hierzu intensiv ein Vorgehenskonzept erarbeitet. Parallel dazu hat Welzel auch Kontakt mit Gesundheitsminister Klaus Holetschek aufgenommen und bei ihm für eine Berücksichtigung als Modell-Kommune zu werben. „Das Signal war: Voraussichtlich kommen wir nicht gleich dran.“ Das lasse aber natürlich Spielraum dafür, dass Bad Wörishofen in einem der weiteren Schritte dabei ist.

Deshalb hat Stefan Welzel auch die Leitlinie ausgegeben, in jedem Fall alles dafür zu tun, dass „wir ein startklares Szenario haben, sobald wir dürfen.“ Dies gehe natürlich nur im breiten Schulterschluss aller in Bad Wörishofen Beteiligter. In den letzten Tagen haben daher der Bürgermeister und sein Führungsstab intensiv Kontakt zu den möglichen Beteiligten des Projekts aufgenommen. Es sei klar, dass hier eine neuartige und besondere Logistik notwendig ist, die das Zutun aller Beteiligten erfordert. „Es geht nur gemeinsam“, stellt der Rathauschef klar. Die Task-Force sei daher in intensivem Austausch mit Partnern und Verbandsvertretern aus den Bereichen Gastronomie, Einzelhandel, Ärzten und Apotheken. „Auch die Koordination mit dem Gesundheitsamt, dem BRK, Maltesern und der Polizei ist wichtig“, skizziert Ordnungsamtsleiter Marcus Kleebaur die Vielzahl an Berührungspunkten.
Cathrin Herd vom Kur- und Tourismusbetrieb und Wirtschaftsförderer Tim Hentrich bekamen einhellige Rückmeldungen: „Alle am Ort sind hoch motiviert, am Modellversuch teilzunehmen und wollen einen wichtigen Teil zur Überwindung der Coronapandemie leisten.“

Für mögliche Pilotorte ist eine 7-Tages-Inzidenz zwischen 100 und 150 nötig. Momentan liegt Bad Wörishofen darüber. Trotzdem sollen die Planungen und Konzeptentwicklung vorangetrieben werden, damit bei einer möglichen Teilnahme bereits möglichst viel – in Abhängigkeit weiterer bayernweiter Vorgaben – geregelt ist.
Bad Wörishofen bringt auch sehr gute Voraussetzungen mit: Das Kneippheilbad ist ein bayernweites Aushängeschild für Gesundheit und Sicherheit. Die Bewerbung soll dies unterstreichen. Alle Unternehmer am Ort haben viel Arbeit, Zeit und Geld in Hy- gienekonzepte und entsprechende Maßnahmen investiert. Auch die städtische Veranstaltungsabteilung hat im letzten Jahr einen enormen Erfahrungsschatz bei Veranstaltungen unter Coronabedingungen gewonnen. „Von dieser Erfahrung könne letztlich auch der Freistaat profitieren“, so Cathrin Herd.

Die Idee hinter dem Modellvorhaben ist es, durch strenge Schutzmaßnahmen und mit Hilfe eines praktikablen und durchgängigen Testkonzeptes trotz einer 7-Tages- Inzidenz von mehr als 100 einzelne Bereiche wie Einzelhandel, Kultureinrichtungen und Außengastronomie umsichtig zu öffnen.
Durch erweiterte Schnelltestkapazitäten und der Ausgabe von sogenannten Tagestickets nach einem „negativ“ erfolgten Test soll der Aufenthalt in teilnehmenden Ein- richtungen unter Einhaltung der gängigen Schutzmaßnahmen möglich gemacht werden.