In einem umkämpften Schlussviertel besiegt ratiopharm ulm die MLP Academics und setzt die eigene Serie weiter fort.
Brandheiß von außen zeigten sich die Hausherren in den ersten Angriffssequenzen (4/7 3P), ließen im Laufe der ersten Halbzeit bei der eigenen Quote zunehmend nach. Heidelberg hielt auch ohne ihren Topscorer und Go-to-Guy Eric Washington stark dagegen. Hohe Effektivität im Abschluss und Vorteile beim Rebound (12:22) verschafften den Gästen eine ausgeglichene erste Halbzeit. Die Ulmer brachten im Laufe der Partie das Gleichgewicht ins eigene Offensivspiel und trafen zum Ende die besseren Entscheidungen. Lautstark angetrieben steigerte das Team von Anton Gavel die Intensität in der Defensive. Die notwendige Entschlossenheit und der Siegeswille machten in den Schlussminuten den Unterschied. Mit dem 92:84-Erfolg lauern die Ulmer nicht nur weiterhin auf einen Play-Off Platz, sondern holen auch den vierten BBL-Sieg in Folge.
In den ersten Sekunden legten die Uuulmer direkt die Marschroute vor, feuerten von außen was das Zeug hielt und starteten so mit drei von vier erfolgreichen Dreiern (9:4, 2.). Eine schnelle Ballbewegung verschaffte der Mannschaft von Anton Gavel aussichtsreiche Positionen, um die Scharfschützen, angeführt von Kapitän Tommy Klepeisz (3/4) in Szene zu setzen (19:12, 7.). Defensiv fehlte den Hausherren allerdings die Griffigkeit, um sich einen noch komfortableren Vorsprung zu erarbeiteten. Heidelberg agierte währenddessen sehr effizient, rückte mit einer 50%-Quote aus dem Feld bis Ende des ersten Viertels nah heran (24:20). Angeführt vom ehemaligen Ulmer Max Ugrai (9 Pkt) kamen die Gäste durch die Kaltschnäuzigkeit zum Ausgleich. Juan Nunez und Joshua Hawley antworteten mit zwei schnellen Dreiern. (34:28, 13.). Doch weiter herrschte ein Ungleichgewicht in der Zone. Als die Ausbeute von außen wieder nachließ, waren die Ulmer in der Zone zu erfolgreichen Abschlüssen zu kommen. Den Schlusspunkt setzte dann aber De´Jon Davis und beendete eine ausgeglichene erste Halbzeit per Buzzer-Beater (44:45).
Aus der Pause starten die Gastgeber wieder mit drei erfolgreichen Dreiern, letzteren traf Yago vom Parkplatz und brachte sein Team damit wieder in Führung (54:51, 23.). Die Mannschaft von Joonas Iisalo blieb davon weiter unbeeindruckt, ließ den Vorsprung zu keinem Zeitpunkt abreißen. Es folgte eine Phase, die unter dem Begriff „Scheibenschießen“ gut zusammengefasst werden konnte. Mit enormen Volumen und starken Wurfquoten duellierten sich beide Mannschaften in einem stetigen hin und her. Auch in der zweiten Hälfte blieben nennenswerte Läufe beider Teams aus und somit ging beim Stand von 66:70 in den Schlussabschnitt. Dort sorgte in den Anfangsminuten Youngster David Fuchs für die notwendige Entschlossenheit unter dem Korb. Stark umkämpft fighteten beide um jeden Ball, entsprechend nahm die Partie in ihrer Intensität weiter zu. Die Durchschlagskraft zelebrierte Juan Nunez, der seine Mannschaft per And One in Führung brachte (81:79, 35.). Am Ende stellte hauptsächlich der Spanier durch sein hohes Tempo die gegnerische Verteidigung vor größere Probleme und übernahm in der Crunchtime. Nachdem Brandon Paul seinen zweiten Dreier erfolgreich zur Fünf-Punkte-Führung platzierte, krönte Nunez seinen starken Auftritt mit dem Schlusspunkt.
Das Scharfschützentrio wurde an diesem Abend von einem starken Tommy Klepeisz angeführt. Bei 17 Punkten (5/10 3P), holt der Guard zusätzlich vier Rebounds und vier Assists. Seine Teamkollegen Yago Dos Santos (13 Pkt–4/9) und Brandon Paul (12 Pkt) bewiesen ebenfalls ihr heißes Händchen. Besonders vielseitig zeigte sich der hochtalentierte Spanier Juan Nunez. Mit seinem enormen Tempo attackierte der 18-Jährige gekonnt den Korb (13 Pkt), hatte stets das Auge für seine Mitspieler (7 As) und war auch für den ein oder anderen wichtigen Ballgewinn gut (3 St). Joshua Hawley und Bruno Caboclo punkteten ebenfalls zweistellig, der US-Amerikaner holt dazu sieben Rebounds.
Head Coach Anton Gavel: „Wir sind mit der falschen Einstellung in die Partie gegangen. Für einen Großteil des Spiels hatten wir defensiv keinen Zugriff. Heidelberg war körperlich um einiges präsenter und haben somit zu viele einfache Würfe zugelassen – dies darf uns vor allem ohne ihren Topscorer Washington nicht passieren. Zum Schluss haben wir einen Weg gefunden dieses Spiel zu gewinnen. In den letzten Spielminuten konnten wir defensiv eine Schippe drauflegen und haben nicht mehr viel zugelassen. Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis, müssen uns spielerisch in den kommenden Wochen weiter steigern.”