Bayernliga-Meister EHC Königsbrunn verzichtet auf Aufstieg in die Oberliga

In der letzten Woche wurde der EHC Königsbrunn Meister in der höchsten bayerischen Spielklasse und sicherte sich das Recht, in die semiprofessionelle Oberliga aufzusteigen. Doch nun gab der Verein bekannt, nach reiflicher Überlegung weiter in der Bayernliga spielen zu wollen.

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Foto: Dietmar Ziegler

Hauptgrund sind nach Angaben des Vorstands wirtschaftliche Voraussetzungen, die durch neue Zugangsvoraussetzungen nicht zu stemmen sind. So müsste der EHC Ausgleichszahlungen leisten, da er keine Zertifizierung beim DEB-Sterneprogramm für Nachwuchsarbeit vorweisen kann. Dazu ist ungeklärt, ob die Kooperation mit dem EV Königsbrunn als eigener Nachwuchs im DEB- Bereich anerkannt würde. Zudem könne der Verein sportlich nicht mit Mannschaften konkurrieren, die durch die zunehmende Etablierung als Profiliga mit jährlichen Etats in Millionenhöhe planen können. Zudem fehle es an technischen Voraussetzungen, so müsste Königsbrunn ein Videobeweis- System installieren, welches an die veraltete Stadionuhr gekoppelt ist. Auch hier müsste der Verein erheblich investieren, um in der Oberliga antreten zu können. Die unklare sportliche Situation des Kooperationspartners Augsburger Panther spielte bei der Abwägung zum Verbleib in der Bayernliga ebenfalls eine Rolle. Ein weiterer Punkt sind zusätzliche Spiele, darunter auch sehr viele Partien unter der Woche an Dienstagen. Für die berufstätigen Spieler und Helfer wäre das eine nicht zu unterschätzende Mehrbelastung.

Eishockeybegeisterte aus der Region werden überrascht sein, doch Königsbrunns erster Vorstand Tim Bertele führt weitere gute Gründe auf:
„Wir haben uns die Entscheidung gegen einen Aufstieg nicht leicht gemacht. Allerdings wollen wir kein finanzielles Abenteuer eingehen, was es unter den derzeitigen Zugangsvoraussetzungen aber ist. Es müsste zunächst ein mittlerer fünfstelliger Betrag investiert werden, um nur in der Oberliga Süd starten zu können. Dann haben wir uns aber noch nicht sportlich verstärkt. Wir müssten einige Positionen im Kader überdenken und austauschen, was mir absolut schwer fallen würde. Die Mannschaft ist in den letzten Monaten als Team zusammengewachsen. Das wollen wir nicht auseinanderreißen und kommende Saison sogar weiterentwickeln. Die Bayernliga hat sich aus meiner Sicht in den letzten Jahren zur Vorzeige-Liga entwickelt. Nächste Saison bekommen wir mit dem Spiel gegen den HC Landsberg sogar ein attraktives Derby hinzu. Wir befinden uns derzeit auch bereits in abschließenden Verhandlungen mit Neuzugängen, sodass sich unsere Fans wieder auf eine tolle Mannschaft und hochklassiges Bayernliga-Eishockey freuen können.“

Für den EHC Königsbrunn steht nun am 28. April ein weiterer wichtiger Termin an, dann startet im Rahmen des “EHC Happy Weekend” die dritte Schlager-Nacht. Vorstand Tim Bertele plant ein rauschendes Fest: „Wir funktionieren unsere Schlager-Nacht kurzerhand zur Meister-Feier um. Eine bessere Gelegenheit als mit über 1.000 Fans zu feiern, gibt es einfach nicht. Mit der bundesweit bekannten österreichischen Band „Die Draufgänger“, Fire-Abend und DJ Mambo aus dem Bierkönig Mallorca haben wir hier einen 10-Stunden-Partymarathon auf die Beine gestellt. An guter Stimmung und Freibier wird es sicherlich nicht mangeln. Dazu ist die gesamte Mannschaft vor Ort. Es können dort auch Fotos mit dem Pokal gemacht werden. Die Tickets sind schon zu 70% vergriffen, daher sollten sich unsere Fans rechtzeitig Karten sichern, um mit dabei sein zu sein können.“
Tickets gibt es in der EHC Geschäftsstelle, Nibelungenstr. 8, 86343 Königsbrunn oder unter
https://ehc-koenigsbrunn.com/happy-weekend/