ILLERTISSEN. Ein 35-jähriger Mann wurde über mehrere Monate hinweg Opfer eines Betrugsportals, das ihm auf einer vermeintlichen Kryptotrading-Plattform mehrere Millionen Euro in Aussicht stellte. Am Ende verlor er einen Geldbetrag im niedrigen sechsstelligen Bereich an die Betrüger.
So gehen die Betrüger vor
Bei der Suche nach lukrativen Kapitalanlagen sollten Anleger wachsam sein und sich nicht von verlockenden Angeboten blenden lassen. Häufig stecken hinter solchen Versprechen betrügerische Absichten. Scheinbare Anlageberater werben telefonisch oder im Internet mit Renditen von bis zu 1.000 Prozent. Die Komplexität der Finanzprodukte und die Aussicht auf hohe Renditen machen es den Tätern leicht, potenzielle Opfer in die Falle zu locken. Oftmals ist das investierte Geld schon verloren, während Anleger glauben, dass ihre Investition wächst. Besonders gefährlich wird es, wenn Betrüger eine Remote-Software auf den Computern ihrer Opfer installieren, um auf deren Online-Banking zuzugreifen.
Aktueller Fall aus Illertissen
Ein 35-jähriger Deutscher wurde über eine Chatgruppe systematisch dazu bewegt, auf eine scheinbar seriöse Kryptotrading-Plattform zu investieren. Er zahlte eine niedrige sechsstellige Summe ein, die angeblich auf mehrere Millionen US-Dollar anwuchs. Erst als er für die Auszahlung erneut um eine mittlere fünfstellige Summe für Transaktionsgebühren gebeten wurde, schöpfte er Verdacht und erstattete bei der Polizeiinspektion Illertissen Anzeige. Seine eigenen Recherchen ergaben, dass die Plattform Teil eines bekannten Betrugssystems ist, das bereits viele Anleger geschädigt hat.
Aktuelle Fallzahlen aus Schwaben Süd/West | Tendenz steigend
Im Jahr 2024 wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West 351 Fälle von Anlagebetrug registriert, bei denen über 9 Millionen Euro erbeutet wurden. Im Jahr 2025 sind bereits 367 Fälle mit einer Gesamtbeute von über 10 Millionen Euro bekannt.
Im Landkreis Neu-Ulm wurden im Jahr 2024 insgesamt 95 Fälle mit einer Beute von über 1,75 Millionen Euro gemeldet. Im Jahr 2025 gab es bisher 85 Fälle mit einer Gesamtbeute von knapp 2 Millionen Euro.
So informieren seriöse Anlageanbieter
Seriöse Finanzdienstleister müssen ihre Kunden über die Risiken ihrer Produkte informieren. Anlageberatungen müssen dokumentiert und dem Anleger übergeben werden, einschließlich der Angaben des Anlegers, der Empfehlungen des Beraters und der Begründung dieser Empfehlungen.
So schützen Sie sich!
- Vermeiden Sie den Abschluss von Geldanlagen am Telefon oder auf unseriösen Websites.
- Seien Sie skeptisch gegenüber hohen Gewinnversprechen. Ein hoher Gewinn (Rendite) geht immer mit einem hohen Risiko einher, bis hin zum Totalverlust.
- Lassen Sie sich Zeit und lassen Sie sich nicht unter Druck zu einem Vertragsabschluss drängen.
- Produkt-Zertifizierungen, wie TÜV- oder andere Siegel, dienen vor allem der Werbung und garantieren weder Seriosität noch Sicherheit.
- Stellen Sie sicher, dass das Unternehmen von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) oder einer anderen EU-Behörde lizenziert ist. Prüfen Sie dies in der Unternehmensdatenbank der BaFin unter www.bafin.de.
- Diskutieren Sie Anlagevorhaben mit einer vertrauenswürdigen Person.


