Nach dem elften Platz von Ricarda Funk im Kajak-Einer ging auch die zweite Augsburger Medaillen-Hoffnung nicht auf. Sideris Tasiadis verpasste als Vierter in seinem Canadier die Edelmetall-Ränge knapp.

Sideris Tasiadis war in Vaires-sur-Marne angetreten, um seinen olympischen Medaillensatz zu komplettieren. Vor 12 Jahren hatte der Augsburger in London Silber und bei den letzten Spielen in Tokio Bronze sammeln können, Gold war in Paris das Ziel. Nach dem Finale im Canadier-Einer war es “nur” Blech geworden. Der 34-jährige Sportpolizist landete mit 24 Hundertsteln Rückstand auf Bronze auf Rang 4.
Französischer Olympiasieger “nicht schlagbar”
Tasiadis war als Drittletzter in die Kanuslalom-Strecke gegangen. Gewohnt aggressiv und kraftvoll war er seinen Lauf angegangen, verlor aber an einer kniffligen Stelle etwas Zeit. Am Ende zu viel. Der ordentliche, aber nicht überragende Lauf reichte nicht, um den Briten Adam Burgess und Matej Benus (Slowakei) von Stockerl zu stoßen. Zwar konnte der vorletzte Starter Miquel Trave (Spanien) nicht ins Medaillenrennen eingreifen, am Ende besiegelte aber der überragende Nicolas Gestin den Ausgang des Rennens. Mit 5,48 Sekunden Vorsprung, einer “gefühlten Welt” im Kanu-Kanal, distanzierte der 24-jährige neue Olympiasieger die Konkurrenz vor einem lautstarken Publikum auf die Plätze. “Am Ende hat man gesehen, der Franzose war eine Klasse für sich”, musste auch Sideris Tasiadis in der ARD neidlos anerkennen. “Heute war er nicht schlagbar.”
Der olympische Traum platzt an Tor 20 – Augsburger Kanutin Ricarda Funk verpasst weitere Medaille
Neuer Anlauf in vier Jahren?
Auch wenn es mit einer dritten Medaille in seinen insgesamt vierten Olympischen Spielen nichts wurde, zeigte sich der Athlet von den Kanu Schwaben Augsburg wieder einmal als großartiger Sportsmann. Sideris Tasiadis gratulierte Gestin als Erster noch direkt an der Strecke. Gut möglich, dass der Augsburger selbst in vier Jahren bei den Spielen in Los Angeles noch einmal den Anlauf nehmen möchte, um sich doch noch die ersehnte fehlende Medaille um den Hals hängenzulassen. Vielleicht gibt ihm die künftige Rolle als Familienvater noch einmal die Kraft, um nochmals anzugreifen. Seine Frau Denise erwartet im Januar das erste Kind im Hause Tasiadis.
Ricarda Funk verpasst Edelmetall
Bereits am Sonntag konnte auch Tasiadis Clubkameradin Ricarda Funk sich nicht mit Edelmetall dekorieren lassen. Nach einer 50-Sekunden-Strafe war es für die 32-Jährige ein enttäuschender elfter Rang geworden.
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