Der FC Augsburg hätte gegen Borussia Dortmund etwas holen müssen, um sich den Abstiegssorgen zu entledigen. Die Westfalen ließen sich auf dem Weg zum Titel aber nicht stoppen, die Schwaben müssen zitternd ins Saisonfinale.

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Foto: Sebastian Pfister

Es war angerichtet: Strahlender Sonnenschein und Spannung für beide Teams. Am vorletzten Spieltag einer langen Bundesligasaison sollten die Fußballfans in Augsburg nochmals auf ihre Kosten kommen. Während die Gäste aus Dortmund mit einem Sieg den Ausrutscher der Bayern im Meisterschaftskampf nützen wollten, benötigte der FCA aufgrund des Stuttgarter Erfolgs in Mainz ebenfalls Zählbares.  

Der BVB schien sich seiner historischen Chance, die zehnjährige Regentschaft der Bayern zu brechen, bewusst. Zwanzig Minuten benötigte Augsburg, um sich etwas gegen die drückende Überlegenheit der Schwarz-Gelben wehren zu können. Gerade als sich die Gastgeber langsam im Spiel angemeldet hatten, hätten die Westfalen aber in Führung gehen müssen. Nach einem großartigen Zuspiel von Brandt ließ Haller Gouweleeuw aussteigen und zog aus kurzer Distanz ab, Koubek verhinderte mit einer starken Rettungstat den verdienten Rückstand (20.). Es sollte nicht die letzte gute Aktion des Schlussmanns an diesem Abend gewesen sein. Wesentlich einfach wurde die Aufgabe für die Hausherren auch in der Folge nicht, zumal sie ab der 40. Spielminute mit einem Mann weniger agieren mussten. Uduokhai zog Malen kurz vor der Strafraumgrenze zu Boden, der „Videokeller“ meldete sich und Schiedsrichter Welz schickte den Verteidiger unter die Dusche. Eine harte, wenn wohl auch vertretbare Entscheidung. Augsburg wehrte sich dennoch weiter gegen die schwarz-gelbe Übermacht, der man die mangelnde Verwertung der zahlreichen Chancen vorwerfen konnte.

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Frische Spieler, frischer Wind

Am Erscheinungsbild der Partie sollte sich auch nach dem Seitenwechsel anfangs nur wenig ändern. Dortmund war die klar bessere Mannschaft, der FCA hielt mit seinen Mitteln dagegen. Der BVB drängte auf das 1:0, die bis dahin beste Gelegenheit knallte Can aber aus der Distanz an den Innenpfosten. Die Hoffnung der Rot-grün-weißen auf Punkte im Abstiegskampf wurden aber nur wenig später zerstört. Augsburgs Bauer verwandelte eine flache Hereingabe von Malen zur Vorlage für Haller, der mit einem platzierten Schuss ins lange Eck die Sorgen der schwäbischen Fußballfans ins Unermessliche steigerte. Augsburgs Coach Maaßen reagierte und bracht mit Berisha und Cardona frische Kräfte für die Offensive (61.) und auf einmal kam sein Team zu eigenen Situationen in der gegnerischen Hälfte.

FCA muss zitternd ins Saisonfinale

Der FC Augsburg gab sich bei Weitem nicht kampflos geschlagen, doch zu mehr als einer am Ende achtbaren Leistung reichte es nicht. Koubek hatte fünf Minuten vor dem Ende einen Versuch des eingewechselten Reus noch parieren können, gegen den Nachschuss von Haller war aber auch der glänzend aufgelegte Tscheche machtlos (84.). Den Schlusspunkt setzte in der Nachspielzeit der starke Nationalspieler Brandt. “Wer wird Deutscher Meister, BVB Borussia”, die Fans in gelb und schwarz feierten.

Mit nur noch zwei Punkten Vorsprung auf Bochum (gegen Leverkusen) auf dem Relegationsrang 16 muss der FC Augsburg zitternd ins Saisonfinale bei Mönchengladbach fahren. Für Schalke auf dem direkten Abstiegsrang 17 sollte der FCA aufgrund der deutlich besseren Tordifferenz nicht mehr erreichbar sein.

 

FC Augsburg:  Koubek – Veiga, Gouweleeuw, Uduokhai – Engels, Dorsch, Rexhbecaj (61.Carodna), Pedersen (46. Colina), Yeboah (38. Bauer) , Demirovic – Beljo (61. Berisha)

Borussia Dortmund: Kobel –  Wolf, Süle, Hummels, Ryerson – Can, Brandt, Guerreiro (81. Reus), Malen, Adeyemi (72.Özcan) – Haller

Tore:  0:1 Haller (58.), 0:2 Haller (84.), 0:3 Brandt  (90+3)

Gelbe Karten: Beljo, Gouweleeuw, Demirovic | Adeyemi, Can, Wolf
Rote Karte: Uduokhai (Notbremse/38.)

Schiedsrichter: Tobias Welz  (Wiesbaden)

Zuschauer: 30660 (ausverkauft)