Tina Rupprecht schreibt deutsche Sportgeschichte: Die Augsburgerin ist ab sofort unumstrittene Weltmeisterin im Atomgewicht und hält nun alle vier bedeutenden Titel der Boxwelt – WBO, WBA, WBC und IBF.
Im mitreißenden Vereinigungskampf gegen die bislang ungeschlagene Japanerin Sumire Yamanaka setzte sich die 32-Jährige am Samstagabend in der ausverkauften MBS Arena in Potsdam nach Punkten durch. Damit ist Rupprecht die erste deutsche Boxerin – und auch der erste deutsche Boxer überhaupt –, die zur sogenannten undisputed Champion aufsteigt.
„Ich bin ehrlich gesagt überwältigt, ich kann es noch gar nicht realisieren“, sagte die überglückliche Rupprecht im Ring. „Ich glaube, wir haben wirklich Werbung für das Frauenboxen gemacht und die Leute begeistert.“
„Tiny Tina“ mit großer Leistung
Rupprecht, die als „Tiny Tina“ wegen ihrer Körpergröße von nur 1,53 Metern bekannt ist, zeigte eine taktisch kluge und technisch starke Vorstellung. In einem temporeichen Gefecht über mehrere Runden war sie die aktivere Kämpferin, punktete mit präzisen Kombinationen und beeindruckte mit großer Beweglichkeit. Yamanaka, bekannt für ihre Konterqualitäten, hielt lange mit, musste sich aber am Ende der Variabilität und Cleverness ihrer Gegnerin geschlagen geben.
Historischer Erfolg krönt außergewöhnliche Karriere
Mit ihrem 15. Sieg im 17. Profikampf schließt Rupprecht eine Entwicklung ab, die sie im vergangenen Herbst mit der Vereinigung von drei Weltmeistertiteln bereits angestoßen hatte. Dass sie sich nun auch den IBF-Gürtel sichern konnte, ist ein Meilenstein nicht nur für ihre persönliche Karriere, sondern auch für den deutschen Boxsport insgesamt.

„Klein, süß – aber im Ring hau’ ich dann zu!“, hatte Rupprecht im Vorfeld des Kampfes lachend gesagt – und genau das bewiesen.
Volle Halle, große Bühne
2.500 Zuschauer feierten die Boxerin in der MBS Arena frenetisch. Der Kampf war nicht nur sportlich hochklassig, sondern auch ein emotionales Ereignis, das dem Frauenboxen in Deutschland neuen Schwung verleihen dürfte.
Tina Rupprecht – Teilzeitlehrerin, Vollblut-Athletin und jetzt Vierfach-Weltmeisterin. Ein Titel, der ihr kaum besser stehen könnte.


