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Callcenterbetrug in Kulmbach vereitelt: Polizei nimmt zwei Tatverdächtige fest

In der Nacht von Dienstag versuchten Telefonbetrüger, das Ersparte einer 73-jährigen Bewohnerin von Kulmbach zu erbeuten. Die Seniorin erkannte die sogenannte „Unfall“-Masche, und ihr Ehemann informierte sofort die Polizei. Dadurch konnten zwei Männer rasch festgenommen werden. Ein Richter erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bayreuth Haftbefehle gegen die Verdächtigen.

Telefonbetrüger geben sich als Polizisten aus

Nach bisherigen Erkenntnissen gaben sich die Anrufer als Polizisten aus und behaupteten, der Sohn der Seniorin habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Um eine angebliche Haft abzuwenden, sollte sofort eine „Kaution“ gezahlt werden. Besonders auffällig war, dass die Täter die Frau anwiesen, sich einen Wecker auf 2 Uhr zu stellen. Die Kriminalpolizei Bayreuth vermutet, dass die Geldabholer noch gar nicht in Oberfranken waren.

Geldabholung vereitelt und mutmaßliche Täter festgenommen

Die Seniorin sollte einen mittleren fünfstelligen Bargeldbetrag vor ihrer Haustür deponieren. Kurz nach 3 Uhr hörte das Ehepaar einen Mann vor der Haustür telefonieren, der sich beschwerte, dass „kein Geld unter dem Stein“ läge. Nachdem der Mann sturm klingelte und die Bewohner nicht öffneten, beobachteten sie, wie der Mann ohne Beute wegging.

Anschließend kontrollierten Einsatzkräfte der Polizei Kulmbach ein Fahrzeug mit Mannheimer Zulassung. Im Inneren befanden sich ein 41-jähriger Fahrer und ein 35-jähriger Beifahrer. Die Kriminalpolizei Bayreuth übernahm die weiteren Ermittlungen. Dank präziser Zeugenaussagen erhärtete sich der Verdacht, dass es sich bei den Männern um die mutmaßlichen Geldabholer handelt.

Schutz vor Telefonbetrug

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bayreuth wurden beide Tatverdächtigen am Mittwoch einem Ermittlungsrichter vorgeführt, der Untersuchungshaftbefehle erließ. Zudem wird untersucht, ob die beiden für weitere Fälle verantwortlich sind.

Die Polizei warnt eindringlich vor dieser Betrugsmasche und empfiehlt die folgenden Schutzmaßnahmen:

  • Behörden wie Polizei, Staatsanwaltschaft oder Gerichte fordern niemals am Telefon die Übergabe von Geld, Schmuck oder sonstigen Wertgegenständen.
  • Nicht unter Druck setzen lassen: Betrüger arbeiten mit Stress (Unfall, Haft, Einbruchsliste, „Geheimhaltung“ o. ä.).
  • Keine Daten preisgeben: Nennen Sie am Telefon keine Kontonummern, PINs, TANs oder sonstige Codes.
  • Keine Übergabe an „Boten“: Niemand holt Geld/Wertgegenstände an der Haustür oder vor einem Gerichtsgebäude ab – auch nicht Polizeibeamte.
  • Mit Vertrauenspersonen sprechen: Ziehen Sie Angehörige oder Nachbarn hinzu, bevor Sie irgendetwas veranlassen.
  • Im Zweifel immer 110 anrufen.

Weitere Hinweise zum Schutz finden Sie auch unter der Präventionskampagne „NichtMitMeinerOma #NMMO“ der oberfränkischen Polizei:

https://www.polizei.bayern.de/schuetzen-und-vorbeugen/senioren/088210/index.html

Alfred Ingerl
Alfred Ingerl
Alfred Ingerl ist freier Redakteur aus dem Bereich Blaulicht für Augsburg, Bayerisch-Schwaben und Bayern.

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