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Comeback mit Gold | Augsburgerin Elena Lilik feiert emotionalen Weltcupsieg in Tacen

Mit Tränen in den Augen und ungläubigem Blick stand Elena Lilik in der Leadersbox: Nach einer langen Verletzungspause hat die 26-jährige Kanutin vom Kanu Schwaben Augsburg ihren ersten Weltcupsieg der Saison im slowenischen Tacen gefeiert – und das in ihrer Paradedisziplin, dem Canadier.

„Ich kann es noch gar nicht ganz glauben“, sagte Lilik nach dem Finale. Nach ihrer Hand-Operation und dem damit verbundenen Rückschlag kämpfte sie sich eindrucksvoll zurück an die Spitze. „Der Sieg heute bedeutet mir gerade alles. Er zeigt, was passiert, wenn man nicht aufgibt und sich zurückkämpft.“

Bereits am Vortag hatte sie im Kajak-Einer das Finale erreicht, verpasste mit Platz fünf jedoch eine Medaille. Im Canadier klappte es nun: Platz eins vor Viktoria Us (Ukraine) und Kimberley Woods (Großbritannien). Auch wenn sie sich selbstkritisch zeigte – „Es war ein gutes, solides Rennen“, aber im oberen Abschnitt „nicht optimal“ – war sie an diesem Tag nicht zu schlagen. In Abwesenheit der australischen Topfavoritin Jessica Fox nutzte Lilik ihre Chance konsequent.

Bitteres Aus für restliches deutsches Team

Während Lilik ganz oben auf dem Podest stand, lief es für ihre Teamkolleginnen im Canadier weniger erfolgreich. Nele Bayn (Leipziger KC) schrammte als 13. des Vorlaufs nur hauchdünn am Finale vorbei – gerade einmal 0,23 Sekunden fehlten. Ihr Verhängnis war der berüchtigte „Drop“ zu Beginn der Strecke, bei dem sie die Wand touchierte. Auch Andrea Herzog hatte zunächst gute Karten, doch ein zu knapp befahrenes Tor wurde mit einer 50-Sekunden-Strafe geahndet. Sie fiel dadurch weit zurück und belegte schließlich Rang 32.

Tasiadis nach Fehler nur auf 16

Im Herrenfeld erwischte es ebenfalls alle deutschen Canadier vor dem Finale. Sideris Tasiadis ärgerte sich nach zwei Torberührungen und Rang 16 über sich selbst – vier Strafsekunden kosteten ihn das Weiterkommen. Timo Trummer (KV Zeitz) blieb zwar fehlerfrei und landete auf Rang 14, war aber schlicht nicht schnell genug. Für Lennard Tuchscherer (Leipziger KC) reichte es mit Platz 26 ebenfalls nicht zum Weiterkommen.

Kajak-Einer: Lilik und Funk verpassen Podium

Im Kajak-Einer gingen die deutschen Damen leer aus. Beste war Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach / Kanu Schwaben), die nach gewonnenem Vorlauf im Finale auf Rang vier paddelte. Früh auftretende Unsicherheiten und Zeitverlust an den Toren 15 und 16 verhinderten ein besseres Ergebnis. Zwei Strafsekunden nach einer Torberührung kamen hinzu. Elena Lilik erreichte auch hier das Finale, kam aber nicht über Rang fünf hinaus. Schon zu Beginn hatte sie Tor eins berührt und verlor über das Rennen hinweg kontinuierlich Zeit.

Den Sieg sicherte sich die Britin Kimberley Woods, gefolgt von der Slowenin Eva Alina Hocevar und Evy Leibfarth aus den USA.

Comeback Mit Gold | Augsburgerin Elena Lilik Feiert Emotionalen Weltcupsieg In Tacen
Siegerehrung in Tacen Gold Elena Lilik, Silber Viktoria us und Bronze Kimberly Woods – Foto Emily Apel

Männer im Kajak ebenfalls ohne Medaille

Bei den deutschen Herren im Kajak-Einer erreichte einzig Hannes Aigner (Augsburger KV) das Finale. Mit zwei fehlerfreien Läufen verbesserte er sich noch leicht und wurde Siebter. Gold ging an Titouan Castryck (Frankreich), Silber an Lin Ziga Hocevar (Slowenien), Bronze an Mateusz Polaczyk (Polen).

Stefan Hengst (KR Hamm) verpasste das Finale äußerst knapp – nur 0,05 Sekunden trennten ihn vom Einzug unter die Top zwölf. Noah Hegge (Kanu Schwaben Augsburg) kam nicht richtig ins Rennen und verlor bereits am Start die Linie. Das Resultat: Ein enttäuschender Platz im hinteren Feld.

Emily Apel erwischte bei den Damen einen zunächst starken Lauf, der sie ins Finale hätte bringen können – doch eine nachträglich verhängte 50-Sekunden-Strafe wegen eines nicht korrekt befahrenen Tores warf sie auf Rang 39 zurück.

Vorschau: Kajak-Cross am Sonntag

Am Sonntag stehen die letzten Entscheidungen des Weltcups in Tacen an: der Kajak-Cross der Damen und Herren. Start ist um 9:00 Uhr. Spannung ist garantiert – mit der Hoffnung auf einen weiteren starken deutschen Auftritt.

Presse Augsburg
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