Weit über 1.000 Meldungen von Landkreisbürgern gehen beim Gesundheitsamt Aichach derzeit pro Tag von den Laboren ein – allein zwischen gestern Abend und heute Morgen waren es beispielsweise über 1.200. Diese müssen gesichtet und bearbeitet werden, ein Großteil sind Erstmeldungen von positiv Getesteten. Das führt zu einem Rückstand bei der Bearbeitung und zu einer längeren Wartezeit bei den Betroffenen. Auch bei der Weitermeldung der Zahlen gibt es einen Rückstand.

Das Landratsamt bittet die Bürger um Verständnis für diese außergewöhnliche Situation. Dass auch die Labore mittlerweile größere Rückstände bei der Auswertung der PCR-Tests haben und die Testergebnisse oft mit einer Verspätung von mehreren Tagen, teilweise Wochen an das Gesundheitsamt übermitteln, kommt erschwerend hinzu.
Die Größe des Teams, das sich im Gesundheitsamt um die positiv Getesteten, deren Kontaktpersonen und die betroffenen Einrichtungen kümmert, wurde in den letzten Monaten ungefähr verdreifacht, auf momentan schon über 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dort unterstützen Soldaten ebenso wie Beschäftigte aus anderen staatlichen Bereichen in Bayern und Kräfte, die kurzfristig dafür eingestellt wurden. Dieses Team wird ständig erweitert. Im nächsten Schritt werden sechs weitere Bundeswehrsoldaten dazukommen, zudem fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Landratsamt, die vorübergehend von ihrer eigentlichen Aufgabe abgezogen werden und weitere Neueinstellungen. Dennoch rechnet das Landratsamt zumindest in den kommenden Wochen wegen der weiter stark ansteigenden Zahl an positiven Fällen mit weiteren Rückständen.
Um diese Situation bestmöglich zu bewältigen, empfiehlt das Landratsamt positiv PCR(!)-Getesteten dringend eine komplett digitale Abwicklung über das Online-Formular, das seit Mitte Dezember auf dessen Corona-Internetseite (www.corona-aic-fdb.de) angeboten wird. Sobald dieses ausgefüllt und ans Gesundheitsamt übermittelt ist, erhält man prompt eine automatisierte, digitale vorläufige Isolationsbescheinigung, mit allen wichtigen Infos zur Dauer der Isolation und einer möglichen Freitestung.
Grundsätzlich ist jede Person mit einem positiven PCR-Test schon von Gesetzes wegen verpflichtet, sich in Isolation/Quarantäne zu begeben. Das regelt die bayerische „Allgemeinverfügung Isolation“ und dafür braucht es keinen Quarantänebescheid des Gesundheitsamts. Der
Bei betroffenen Einrichtungen haben die Krankenhäuser, dieSenioren- und Pflegeeinrichtungen sowie die Asylbewerberunterkünfte absolute Priorität in der Bearbeitung.
An den Schulen erhalten PCR-positiv Getestete weiterhin vom Gesundheitsamt ihre Isolationsbescheinigung, jedoch muss dabei mit Wartezeiten gerechnet werden. Kontaktpersonen werden an den Schulen nur noch eingeschränkt ermittelt. Wenn die Unterrichtsräume mit mobilen oder fest installierten Luftreinigungsanlagen ausgestattet sind und es sich nur um einen einzelnen Fall handelt, wird die Ermittlung nach neuester Vorgabe des Kultusministeriums gar nicht mehr durchgeführt. In allen anderen Fällen werden die Kontaktpersonen zwar weiterhin ermittelt, aber nachrangig. Hier kommt es mitunter zu Rückständen und Verzögerungen.
In Kindergärten und Kindertagesstätten wird bei einem PCR-positiven Fall grundsätzlich die gesamte Gruppe in Quarantäne geschickt. Das Gesundheitsamt hat den Leitungen dafür diese Woche ein Vorlage-Schreiben zur Verfügung gestellt, das sie an die Eltern der betroffenen Kinder personalisiert ausgeben und das die Eltern auch für die Vorlage beim Arbeitgeber verwenden können. Außerdem meldet die Kita-Leitung Fälle und Kontaktpersonen an das Gesundheitsamt. Der offizielle Quarantänebescheid kommt dann später von dort.
Auf diese Weise versucht das Landratsamt, sicherzustellen, dass alle positiv PCR-getesteten Personen (bzw. derenEltern bei Schul- bzw. Kindergartenkindern) möglichst schnell an eine Bestätigung über ihre Isolation bzw. Quarantäne gelangen, die sowohl gegenüber dem Arbeitgeber als Nachweis dient als auch Informationen zum Ablauf und Ende der Isolation/Quarantäne enthält.


