Die CSU kann sich in Augsburg als Sieger der Kommunalwahl feiern lassen. Mit einem überragenden Ergebnis am gestrigen Wahlsonntag geht OB-Kandidatin Eva Weber als haushohe Favoritin in die Stichwahl. Auch ihre Liste kam bei den Wählerinnen und Wählern an, die gefühlten Sieger der Stadtratswahl sind aber die Grünen.
So richtig spannend war es am gestrigen Wahlabend im Augsburger Rathaus nur in zwei Punkten geworden: Wer zieht in die Stichwahl gegen die CSU-Bewerberin Eva Weber ein (siehe eigener Beitrag) und welche der kleineren der insgesamt 15 Listen kann einen Platz im Stadtrat erreichen.
Der Reihe nach: Schon mit der Bekanntmachung der ersten Zahlen war klar, dass es für Eva Weber (CSU) erwartungsgemäß nicht im ersten Durchgang reichen wird. Ihr Ergebnis war aber deutlich. Fast 25% Vorsprung auf ihre “Verfolger” sollten es am Ende sein. Nur auf den zweiten Platz auf dem Wahlzettel zur Stichwahl wurde lange gewartet. Dirk Wurm (SPD) setzte sich in einem Wimpernschlagfinale gegen Martina Wild (Grüne) durch.
Richtig freuen konnte man sich im Lager der Sozialdemokraten allerdings nicht. Das lag zum einen am schwachen Abschneiden Wurms, der etwas 10% weniger Stimmen auf sich vereinen konnte, als Dr. Stefan Kiefer vor sechs Jahren. Doch dies war nicht der einzige Nackenschlag. Auch die von ihm angeführte Liste konnte nicht überzeugen, das Ende der Beteiligung an der Stadtregierung scheint als wahrscheinlich. Rechnerisch benötigt das bisherige Regierungsbündnis die SPD nicht mehr. Eva Weber ging noch am Wahlabend auf Kuschelkurs zu den Grünen: “Besonders möchte ich Martina Wild erwähnen, es war ein immer fairer Wahlkampf.”
Auch kleine Gruppierungen konnten punkten
Die Grünen dürfen sich auch deshalb als einer der Gewinner des Abends feiern lassen. Während andere namhafte Parteien teils deutlich Federn lassen mussten (CSU – 1 Sitz, SPD -5, Pro Augsburg – 2) konnten sie ihr Ergebnis von 2014 deutlich verbessern. Die Grünen werden künftig doppelt so viele Sitze im Gremium beanspruchen (14 statt 7) wie bisher.
Während man hier jubeln durfte, war man in anderen Lagern weniger euphorisch. Zwar reichte es für 13 von 15 Listen mindestens für einen Platz, für die teils aber deutlich offensiver formulierten Vorstellungen oft zu wenig. Lange Gesichter gab es besonders im Lager von Pro Augsburg. Einstmals an der Stadtregierung beteiligt stellt die Vereinigung künftig nur noch einen Stadtrat (bisher 4).
Die AfD gewann ebenso einen Platz hinzu, wie die neuen Listen von Augsburg in Bürgerhand, Generation AUX, der V-Partei³ und WSA (Peter Grab war in der letzten Wahl für Pro Augsburg gewählt worden). Linke (2), FDP und ÖDP (je 1) konnten ihre Plätze verteidigen. Nicht mehr im Stadtrat vertreten ist die Polit-WG und auch die Satirepartei Die PARTEI hat den Sprung nicht geschafft.