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Cybercrime-Razzia: Fünf Verdächtige bei illegalem Streaming erwischt, teils schwere Vorwürfe

WEIDEN I.D.OPF./BAMBERG. Bei einer intensiven Einsatzwoche Anfang Juni 2025 durchsuchte die Kriminalpolizeiinspektion Weiden in Zusammenarbeit mit der Zentralstelle Cybercrime Bayern neun Objekte und sicherte viele Terabyte Daten. Fünf Männer, darunter drei 25-jährige Deutsche, ein 25-jähriger Österreicher und ein 27-jähriger Aserbaidschaner, stehen im Verdacht, kostenpflichtige Streamingdienste wie Netflix illegal an Kunden weiterverkauft zu haben.

Durchsuchungen in mehreren Städten

Die Ermittlungen, die bereits seit Anfang 2024 laufen, führten am 3. Juni 2025 zu zeitgleichen Durchsuchungen in neun Objekten. Die Einsatzorte umfassten den Landkreis Tirschenreuth (ein Objekt), München (zwei Objekte), den Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm (ein Objekt) und Hamburg (fünf Objekte). Über 100 Einsatzkräfte aus verschiedenen Dienststellen waren an der Aktion beteiligt, die von einer Staatsanwältin der ZCB koordiniert wurde.

Ermittlungen und digitale Beweise

Zur schnellen Datensicherung wurde das mobile Forensik-Labor „Paladin“ des Polizeipräsidiums Oberfranken eingesetzt, unterstützt von IT-Experten und Cybercrime-Ermittlern. Zahlreiche Hardware und Speichermedien wurden sichergestellt, ebenso verschlüsselte Datenträger vor Ort entschlüsselt.

Vermögenswerte und Vorwürfe

Im Rahmen der Ermittlungen wurden Vermögenswerte im Wert von rund 500.000 EUR gesichert, darunter Bargeld, Goldmünzen und Kryptowährungen. Den Beschuldigten wird die gewerbsmäßige unerlaubte Verwertung von Schutzrechten nach dem Urheberrechtsgesetz vorgeworfen. Auch Kunden des illegalen IPTV-Dienstes sehen möglichen Ermittlungen entgegen. Gegen einen der Verdächtigen bestehen zudem Vorwürfe wegen Anstiftung zum schweren sexuellen Missbrauch von Kindern und anderer schwerer Straftaten.

Die Zentralstelle Cybercrime Bayern existiert seit dem 1. Januar 2015 und ist für die Bearbeitung herausgehobener Ermittlungsverfahren im Bereich der Cyberkriminalität zuständig. Seit dem 1. Oktober 2020 bekämpft eine Spezialeinheit innerhalb der Zentralstelle auch Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch im Internet.

Alfred Ingerl
Alfred Ingerl
Alfred Ingerl ist freier Redakteur aus dem Bereich Blaulicht für Augsburg, Bayerisch-Schwaben und Bayern.

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