Auch im 22. Spiel dieser Bundesligasaison blieb der FC Augsburg nicht ohne Gegentreffer. Nach einem Patzer von Torhüter Dahmen kassierten die Schwaben in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit den entscheidenden Treffer.

Nach dem Remis gegen Leipzig musste der FC Augsburg am Samstag in Mainz dringend nachlegen, wenn man den Anschluss an die erste Tabellenhälfte herstellen wollte. Die Partie beim Vorletzten war allerdings nach dem Trainerwechsel unter der Woche mit einigen Fragezeichen versehen. Augsburgs Jess Thorup musste sich mit den Ideen seines Jugendfreundes Bo Henriksen (zuvor beim FC Zürich) auseinandersetzen.
Die beiden dänischen Übungsleiter hatten ihre Teams gut eingestellt. Beide Mannschaften zeigten sich in der ersten halben Stunde engagiert, auf die ganz großen Torchancen mussten die Fans allerdings länger warten. In der 39. Spielminute hatte der FCA aber reichlich Glück, als ein platzierter Schuss vom Mainzer Lee an die Querlatte knallte. Doch auch die Schwaben hatten ihre Gelegenheit. Mit einer bärenstarken Abwehraktion leitete 05-Schlussmann Zehnter einen guten Kopfball von Vargas aber über das Tor (42.). Damit war die erste Halbzeit aber noch nicht zu Ende erzählt, Augsburgs Schlussmann Dahmen schrieb die nächsten Zeilen der Geschichte dieser Partie.
Dahmen-Patzer zur Mainzer Führung
Zuerst verschätzte sich der vor der Saison aus Mainz an den Lech gewechselte Torhüter bei einer Freistoßflanke von Amiri, van den Berg stieg in die Höhe und köpfte zur Führung für die Rheinhessen ein (44.). Doch damit nicht genug: In der Nachspielzeit foulte der 25-Jährige Onisiwo elfmeterreif. Nach dem Strafstoß gegen Leipzig, war es bereits der zweite Elfmeter, den der Keeper in den letzten beiden Partien verursachte. Weil Amiri den Ball vom Punkt aus an den Pfosten nagelte (45.+7), blieb es zur Pause beim knappsten Rückstand.
Fanprotest-Aktion sorgt für Spielunterbrechung
Gefühlt dauerte diese ewig an. Kaum hatte Schiedsrichter Reichel die Partie wieder angepfiffen, schon flogen aus beiden Fanblocks Tennisbälle auf den Rasen. Als der Unparteiische weiterspielen wollte, landeten weitere gelbe Bälle aus den Reihen der FCA-Anhänger auf dem Spielfeld. Reichel hatte genug und schickte die Spieler zurück in die Kabinen. Der Protest gegen den möglichen Einstieg eines Investors in die DFL sorgte für eine achtminütige Spielunterbrechung. Augsburg zeigte sich nach Wiederbeginn aktiver und kam zu ersten Gelegenheiten, als nach einer Mbabu-Hereingabe der Ball im Strafraum an die Hand von Mwene sprang, forderten nicht wenige Elfmeter, Reichel ließ aber weiterlaufen (60.). Mainz blieb in der Folge in einer ausgeglichenen Partie auf überschaubarem Niveau das etwas gefährlichere von zwei eher harmlosen Teams. Der FCA übernahm erst in der Nachspielzeit wieder das Ruder, zu spät, um noch zumindest einen Punkt einzutüten. Als Pedersen nach einem harten Foulspiel auch noch verdient mit Rot vom Platz geflogen war, war die Entscheidung gefallen (102.).
Es blieb somit dabei, dass die Partie durch den Wirkungstreffer nach dem Dahmen-Patzer in der Nachspielzeit entschieden wurde. Thorups Bekannter Henriksen konnte somit nach elf Spielen ohne Mainzer Sieg ein erfolgreiches Debüt feiern. Der FC Augsburg hat hingegen die Möglichkeit verpasst, Anschluss an die vorderen Plätze zu schaffen und sollte nun im kommenden Heimspiel gegen Freiburg (Sonntag, 25. Februar, 19:30 Uhr) wieder zählbares einfahren.
„Mainz hat uns den Schneid abgekauft“ | Die Stimmen zur Niederlage des FC Augsburg
1.FSV Mainz 05: Zentner – Hanche-Olsen (77. Guilavogui), Kohr, van den Berg – Mwene, Barreiro, Caci, Amiri, Gruda (83. Ngankam), Lee (90.+9 Papela) – Onisiwo (83. Ajorque)
FC Augsburg: Dahmen – Mbabu (74. Gumny), Gouweleeuw, Uduokhai, Iago – Jakic, Engels (88. Maier), Rexhbecaj (74. Pedersen), Vargas – Demirovic, Tietz (46. Pep Biel)
Tore: 1:0 van den Berg (44.)
Gelbe Karten: Lee, Kohr, van den Berg | Dahmen, Gouweleeuw (5. Gelbe Karte/gesperrt) Rote Karte: Pedersen (102.)
Besondere Vorkommnisse: Amiri (Mainz) verschießt einen Foulelfmeter (45.+7)
Schiedsrichter: Tobias Reichel (Sindelfingen)
Zuschauer:

