Nach den beiden Fast-Abstiegen wurde das Team der Augsburger Panther rundum erneuert. Larry Mitchell ist als Sportdirektor in den Schleifgraben zurückgekehrt und hat neben neuen Spielern auch ein neues Trainerteam zusammengestellt. Zwischen den Testspielen hatten sich Ted Dent (Chefcoach) und Thomas Dolak (Co-Trainer) Zeit für ein ausführliches Gespräch genommen.
Ted, herzlich willkommen in Augsburg. Welche Wörter haben Sie in ihrer Zeit hier schon auf Deutsch gelernt?
Dent: Wir hatten ein paar auf der Tafel stehen diese Woche. Alles Gute zum Geburtstag war dabei, sonst habe ich abgesehen von den Standardfloskeln noch keine Zeit gehabt mir viele einzuptägen.
Es ist Ihre erste Station als Trainer in Europa, waren Sie davor schon einmal in Europa zum Reisen, oder ist das für Sie wirklich komplett Neuland?
Dent: Ich war einmal in Schweden für ein Entwicklungstrainingslager im Sommer 2016 oder 2017 müsste das gewesen sein. In Deutschland allerdings noch nicht.
Haben Sie bevor das Angebot kam, schon einmal etwas von Augsburg als Stadt gehört? Es gibt ja einige Dinge, wie die Puppenkiste, für die Augsburg auch international bekannt ist.
Dent: Nicht wirklich. Ich kannte natürlich die Deutsche Eishockey Liga, als eine der besten Ligen in Europa, aber die einzelnen Städte und Clubs nicht im Detail.
Wie ist die Meinung über die DEL in den Staaten?
Dent: Es ist eine richtig gute Liga, man kann sie gut mit der American Hockey Leauge vergleichen, was den Spielstil und das Level der Spieler angeht.
Ist es ein Problem, dass die Eisfläche größer ist als in den USA?
Dent: Es gibt ein paar Olympische Eisflächen in den Staaten und in Kanada. Sie sind nicht sehr weit verbreitet, aber es gibt einige. Wir werden sehen, wie es läuft und ob wir Anpassungen vornehmen müssen. Thomas Dolak hat ja jahrelang hier gespielt und auch trainiert. Er kann mich dahingehend auf jeden Fall unterstützen und dann werden wir entscheiden, ob wir etwas an unserer Herangehensweise verändern müssen.
Sie haben vor allem für die Junioren in den Vereinigten Staaten gearbeitet, jetzt sind Sie auf einem neuen Kontinent, in einem neuen Land mit einem Profi-Team. Warum sind Sie nach Augsburg gekommen und stellen sich dieser Aufgabe?
Dent: Ich kenne Larry Mitchell bereits seit 12 Jahren, von seinen Recruiting-Aufgaben in Nordamerika. Ich habe ihn in der Kabine getroffen, danach sind wir in Kontakt geblieben und haben uns über einzelne Spieler aus der AHL unterhalten, die ich kannte. So lief das über die Jahre weiter. Er kennt eine Menge Leute und macht im Recruiting einen sehr guten Job. Auch in der Covid-Zeit haben wir uns ein paar Mal unterhalten. Jetzt kam er in Frühling nach Augsburg. Wir waren beide auf der Suche nach einem Job, haben uns unterhalten und so ist es am Ende zustande gekommen. Ich habe immer gehofft, dass wenn ich nach Europa komme, ich mit Larry zusammenarbeiten würde. Wir verstehen uns einfach, was Eishockey angeht, und teilen die gleichen Ansichten über Spieler. Daher bin ich froh, dass es so geklappt hat.
Kannten Sie Thomas Dolak schon?
Nein.
Herr Dolak, zuletzt waren Sie Cheftrainer in Düsseldorf, wie sehen Sie Ihre Aufgabe hier?
Dolak: Meine Aufgabe als Co-Trainer ist es Ted so gut wie möglich zuzuarbeiten, ihm bei seiner ersten Trainerstation in Europa auch etwas unter die Arme zu greifen. Gerade mit der Eisfläche, zu schauen, was ist möglich, was nicht. Davon abgesehen war ich auch lange in Düsseldorf Co-Trainer, deshalb steht an allererster Stelle Ted zu unterstützen.
Ted Dent kam über Larry Mitchell zu den Augsburger Panthern, wie war es bei Ihnen?
Dolak: Mein Kontakt war auch Larry. Er hat mich damals angerufen und gesagt, er sucht noch einen deutschen Co-Trainer. Wir kannten uns schon einige Jahre vom gegeneinander spielen. Er war früher Spieler in Hannover und ich war auch eine Zeit lang in Hannover. Da hört man einiges. Persönlich kannten wir uns allerdings nicht so gut. Jetzt haben wir uns im Sommer übers Telefon besser kennengelernt.
Sie kennen die Stadt und das Stadion schon als Gegner über viele Jahre. Wie ist Ihr Eindruck von Augsburg?
Dolak: Die Stadt kannte ich bis dato tatsächlich noch nicht so gut. Das haben wir in den ersten Wochen, als wir mit der Familie hier angekommen sind aber nachgeholt. Da waren wir viel in der Altstadt, mal zum Mittagessen oder Kaffee trinken, dort gefällt es uns richtig gut. Das Stadion kenn ich noch, als es offen war. Ich fand die Stimmung schon damals wahnsinnig. Insgesamt ist es nach dem Umbau sehr sehr schön geworden, ob es die Kabinen sind, die ganzen Sitzplätze oder der Trakt rundherum. Über die Stimmung brauchen wir eigentlich gar nicht reden. Es ist mit, wenn nicht die beste Stimmung in der Liga.