Am Wirtschaftsstandort Augsburg und im Umkreis von rund einer Autostunde um Augsburg sind rund 20.000 Menschen in der Luft- und Raumfahrtindustrie beschäftigt. Grund genug, über die Leistungsfähigkeit des Standortes zu informieren. Anlässlich des 63. Deutschen Luft- und Raumfahrtkongresses der DGLR vom 16. – 18. September in Augsburg öffneten das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowie die Fraunhofer-Gesellschaft den Medien exklusiv ihre Pforten. Informiert wurde über zahlreiche Aktivitäten und Angebote im Wirtschaftsraum. Außerdem konnte erstmals der Rohbau des Technologiezentrums Augsburg besichtigt werden.
„Als anwendungsorientierter Technologie- und Produktionsstandort bieten wir Unternehmen und Forschungseinrichtungen der Luft- und Raumfahrtindustrie optimale Bedingungen“, berichtet die zweite Bürgermeisterin Eva Weber bei der Führung durch den Rohbau des Technologiezentrums, das Herzstück des Augsburg Innovationspark. „Innovationen etwa bei Komponenten, Aero- und Raumfahrtstrukturen bis hin zu ganzen Luftfahrzeugen werden beschleunigt und schnell in marktreife Produkte umgesetzt“, so Weber weiter. Um dafür den Boden zu bereiten, realisiert die Stadt Augsburg zusammen mit dem Landkreis derzeit ein wohl einzigartiges Jahrhundertprojekt: den Augsburg Innovationspark. Auf einer 70 Hektar großen Fläche können sich Technologieunternehmen und Forschungseinrichtungen zwischen Universität und SGL-Arena ansiedeln oder sich ins Technologiezentrum einmieten. Dort können sie Projekte selbst oder im Verbund mit anderen Mietern in kurzer Zeit erfolgreich abschließen.
Einzigartige Konzentration von Weltmarktführern und Kompetenzen
Zahlreiche Unternehmen der Luft- und Raumfahrtindustrie sind am Wirtschaftsstandort Augsburg und im Umkreis von einer Autostunde ansässig, rund 20.000 Beschäftigte zählt die Branche in der Region. Dazu zählen Materialhersteller, Automatisierer für die Produktion, große Systemintegratoren und Zulieferer. Einer der weltweit größten, externen Zulieferer für Airbus ist Premium AEROTEC in Augsburg. Bei der Veranstaltung erläuterte Dr. Guido Henn, Leiter für kohlenstofffaserverstärkte Teile CFK, welche Vorteile das Unternehmen vom Sitz Augsburg hat und wie die Kooperation mit der in Augsburg ansässigen Fraunhofer-Projektgruppe Funktionsintegrierter Leichtbau (FIL) aussieht: „Räumliche Nähe schafft auch gedankliche Nähe: Da kann man auch ungewöhnliche Ideen gemeinsam zu einer echten Innovation treiben – schnell und effizient. Erste Erfolge bei der Einführung einer neuen gemeinsam entwickelten Technologie zur automatisierten Herstellung von CFK-Bauteilen sind ein Beleg dafür.“
Robotergestützte Forschungsplattform zur Simulation von Großserien-Prozessen
„Mit unseren lokalen Partnern wie Premium Aerotec, KUKA, SGL, MT Aerospace, Airbus Helicopters und vielen mehr sind wir eng vernetzt“, so Prof. Dr. Klaus Drechsler. Er leitet die Projektgruppe FIL, die zum Institut für Chemische Technologie ICT gehört. Fraunhofer-Wissenschaftler arbeiten in Augsburg mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zusammen.
In Augsburg forscht das DLR an automatisierbaren, serientauglichen Produktionsverfahren für Leichtbaustrukturen, insbesondere aus Faserverbundwerkstoffen. Von der Modernität der Anlagen am Standort konnten sich die Teilnehmer beim Zentrum für Leichtbauproduktionstechnologi
Exzellente Ausbildungsmöglichkeiten
Auch für die Ausbildung ist am Standort gesorgt: Die Hochschule Augsburg bietet zum Beispiel den englischsprachigen Studiengang Lightweight Construction and Composite Technology. Am Institut für Materials Ressource Management (MRM) können sich Interessierte an der Universität Augsburg zum Bachelor „Wirtschaftsingenieur“ ausbilden lassen. Der sparsame Einsatz von Ressourcen steht dabei immer im Mittelpunkt.
Erfolgreicher durch Vernetzung
Branchennetzwerke und Technologiecluster garantieren den Wissenstransfer, durch den eine Hochtechnologie-Branche wie die Luft- und Raumfahrt erfolgreich wird. Der Wirtschaftsraum Augsburg bietet eine Reihe von Vernetzungsmöglichkeiten, angefangen bei Carbon Composites e.V. über MAI Carbon bis hin zu bavAIRia e.V. Der Verein hat den Auftrag, das bayerische Aerospace-Cluster zu betreuen und die Wissensträger in Luftfahrt, Raumfahrt und Satellitennavigation zu vernetzen. bavAIRia-Vorstand Andreas Gundel vom Unternehmen CADCON betonte dabei die Vorreiterstellung des Wirtschaftsraums A3.
Quelle: PM Regio Augsburg Wirtschaft GmbH