Der FC Augsburg verliert nach 120 packenden Pokal-Minuten mit 1:2 gegen RB Leipzig

Der FC Augsburg hatte im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen RB Leipzig  die Chance zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte ins Pokal-Halbfinale einzuziehen. Am Ende eines echten Pokalfights unterlagen die Schwaben den Roten Bullen mit 1:2 nach Verlängerung und der Traum von Berlin ist geplatzt.

Das DFB-Pokal Viertelfinale war das dritte Aufeinandertreffen von Augsburg und Leipzig in der laufenden Saison. Die beiden Spiele in der Bundesliga endeten jeweils 0:0 unentschieden und Bullen-Coach Ralf Rangnick erwartete sich von der Partie einen harten Pokal-Fight: „Da geht es ums Eingemachte, was die Körperlichkeit angeht.“ Trainer Manuel Baum änderte gegenüber der Schlappe in Nürnberg auf zwei Positionen seine Startelf: Teigl und Richter starteten für Ji und Finnbogason.

Fca Rbl001
Foto: Thomas Hiermayer

In der Anfangsviertelstunde waren die Leipziger mit 67% Ballbesitz das dominantere Team und die Sachsen kamen immer wieder gefährlich vor das Tor von Kobel, so wie nach einem Fehlpass von Richter. Rani Khedira gelang in allerletzter Sekunde Bruma am Abschluss zu hindern (14.). Die Rot-grün-weißen brachten sich auch in der Folge immer wieder mit Fehlern selbst in Bedrängnis, wie Hahn der zu kurz auf Kobel zurück spielte. Der lauernde Timo Werner kam an den Ball und die Schwaben hatten Glück, dass der Nationalstürmer die Kugel nicht aufs Tor brachte (30.). Mit fortschreitender Spieldauer gelang es den Fuggerstädtern selbst mehr Spielkontrolle zu bekommen und eigenen Chancen zu kreieren. Die erste Halbzeit endete dennoch mit dem Standardergebnis der laufenden Saison zwischen Leipzig und Augsburg: 0:0 unentschieden.

Fca Rbl003
Foto: Thomas Hiermayer

Die zweite Halbzeit gingen beide Teams personell unverändert, aber in der Gewissheit an, dass das Spiel auf jeden Fall einen Sieger haben wird. Die Zirbelnusskicker waren in der zweiten Halbzeit, angefeuert vom lautstarken Publikum, sehr zweikampffreudig und ließen wenig zu. Leipzig gelang es gegen die Schwaben nicht mehr spielerische Lösungen zu finden und der FCA hatte jetzt die besseren Chancen. Einer der besten Augsburger war Marco Richter, der immer wieder gefährlich als Torschütze und Vorlagengeber in Erscheinung trat. Auf die Anzeigentafel brachten die Hausherren in der guten Phase nach der Halbzeit allerdings nichts und die Leipziger erzielten aus dem Nichts den Führungstreffer. Teigl hatte den Ball in der Vorwärtsbewegung verloren und die Leipziger konterten blitzschnell. Haidara spielte den Ball in den Lauf von Timo Werner, der sich im Laufduell gegen Danso behauptete und mit dem rechten Innenrist cool an Kobel vorbei vollendete (74.).

Fca Rbl004
Foto: Thomas Hiermayer

Manuel Baum reagierte und brachte erst mit Finnbogason für Hahn und dann Cordova für Baier zwei frische Angreifer ins Spiel. Die Schwaben gaben sich nicht auf und wurden spät für ihren Einsatz belohnt: Finnbogason lief in eine Freistoßflanke von Richter und lenkte das Leder kurz vor Ende der Nachspielzeit mit den Zehenspitzen zum 1:1 ins Tor (90. +4).

Fca Rbl005
Foto: Thomas Hiermayer

Michael Gregoritsch schwor die Rot-grün-weißen im Kreis für die zweimal 15 Minuten Verlängerung ein. Der FCA war in der Verlängerung das bessere Team und erspielte sich etliche Gelegenheiten, wie einen 16m-Schuss von Finnbogason (109.) oder, nach Zuspiel des Isländers, per Fallrückzieher von Richter (113.). Am Ende der Verlängerung rückte Schiedsrichter Tobias Stieler zunehmend in den Mittelpunkt des Geschehens. Nach einem vermeintlichen Handspiel von Teigl im Strafraum ließ er berechtigterweise noch weiter laufen, aber kurz darauf entschied er ebenso berechtigt auf Handelfmeter für Leipzig. Gregoritsch war nach einer Ecke völlig unnötig mit der Hand zum Ball gegangen und in der 120. Minute verwandelte Halstenberg den fälligen Strafstoß zum 2:1-Siegtreffer für die Sachsen.

Fca Rbl007
Foto: Thomas Hiermayer

Der FCA liefert 120 Minuten Pokalfight, steht aber am Ende mit leeren Händen da.

FC Augsburg: Kobel – Danso, Khedira (95. Jensen), Gouweleeuw, Max, Teigl – Koo, Baier (87. Cordova) – Hahn (80. Finnbogason), Richter (114. Stafylidis)- Gregoritsch

Rasenballsport Leipzig: Gulacsi – Laimer, Konaté, Orban, Halstenberg – Demme (69. Mukiele) – Sabitzer, Kampl (91. Matheus Cunha), Bruma – Poulsen, Werner (84. Ilsanker)

Tore: 0:1 Werner (74.); 1:1 Finnbogason (90.+4) 1:2 Halstenberg (Handelfmeter 120.)

Gelbe Karten: Khedira, Koo, Gregoritsch | Haidara

Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)