Ricarda Funk war als amtierende Olympiasiegerin in den Kajak-Wettbewerb von Paris eingestiegen, nach einem grandiosen Halbfinale zog sie als Favoritin ins Finale. Statt mit einer weiteren olympischen Medaille endete der Tag aber in einer großen Enttäuschung.

Ricarda Funk ist wohl das, was man als Topstar ihrer Sportart bezeichnen kann. Seit einem Jahrzehnt zählt die Bad Neuenahr-Ahrweiler geborene und seit vielen Jahren in Augsburg lebende Sportsoldatin zur absoluten Weltspitze im Kanuslalom. Bei den Olympischen Spielen von Tokio krönte sie ihre Karriere mit der Goldmedaille. In Paris wollte sie den Triumph von vor drei Jahren wiederholen, es kam anders.
Patzer kostet die Medaille
Im Halbfinale fuhr die 32-Jährige der Konkurrenz auf und davon und untermauerte damit ihre Favoritenstellung. Als Letzte durfte sie im Finallauf in den Kanal im Wassersportstadion Vaires-sur-Marne. Konnte sie zu Beginn des Laufs ihre Stärken noch ausfahren, verlor sie im weiteren Verlauf etwas an Tempo. Sie versuchte alles und wurde im letzten Streckenabschnitt bitter bestraft. Tor 20 wurde nicht wie gefordert durchfahren, Funk kassierte eine 50-Sekunden-Strafe. Der Traum von der nächsten Medaille war geplatzt. Mit deutlichem Abstand auf die neue Olympiasiegerin Jessica Fox (Australien) wurde es am Ende der bitter enttäuschende Rang 11 für die Wahl-Augsburgerin. Silber ging an Klaudia Zwolinska (Polen), Bronze an Kimberly Woods (Großbritannien). “Ich habe die Aufgabe mental eigentlich ganz gut gemeistert, und deswegen ärgere ich mich einfach nur brutal, dass ich im letzten Streckenabschnitt so extrem auf Risiko gegangen bin und meinen Lauf einfach weggeschmissen habe”, so die tiefenttäuchte Ricarda Funk nach dem Rennen gegenüber der ARD-Sportschau.

Tasisadis fährt am Montag um Gold
Aus Augsburger Sicht bleibt zu hoffen, dass es ihr Kanu Schwaben-Clubkollege Sideris Tasiadis am Montag besser machen kann. Dem Canadier-Spezialisten fehlt nach Silber (2012 in London) und Bronze (2021 in Tokio) noch Gold in der Medaillensammlung. Nach fehlerfreien Qualifikationsläufen geht es für ihn ins Halbfinale. Bei seinen vierten Olympischen Spielen möchte der 34-jährige Augsburger nach dem WM-Titel 2022 seine Karriere nun endgültig krönen.
Das Halbfinale wird um 15:30 Uhr gefahren, ab 17:20 Uhr geht es dann um Edelmetall.


