Deutlich zu hoch | ESV Kaufbeuren muss sich Bietigheim geschlagen geben

Am Montagabend begrüßte der ESV Kaufbeuren die Bietigheim Steelers in der erdgas schwaben arena. Mit der Rückkehr von Sami Blomqvist, Joey Lewis und Max Lukes, gab es gleich mehrere gute Nachrichten für Rob Pallin und sein Team. Allerdings gab es auch einen weiteren, eventuell längerfristigen, Ausfall in der Abwehr zu beklagen, weil sich Sören Sturm beim Spiel gegen Freiburg eine wohl ernstere Verletzung zugezogen hatte. Zwischen den Pfosten lief erneut der formstarke Benedikt Hötzinger auf.Unnamed

Die Joker starten dynamisch und mit viel Zug zum Tor, Branden Gracel kommt früh zu einem vielversprechenden Abschluss, aber Jimmy Hertel im Tor der Steelers wehrt ab. In der fünften Minute lassen dann die Gäste zum ersten Mal ihre Offensivpower aufblitzen, C.J. Stretch passt auf Brett Breitkreuz und dessen One-Timer wird von Benedikt Hötzinger entschärft. Das Spiel ist in der Folge offen, schnell und mit wenigen Unterbrechungen. Die elfte Minute läuft und Matt McKnight läutet mit einer Einzelaktion eine kurze Druckphase der Bietigheimer ein, Benedikt Hötzinger und seine Abwehrkollegen verteidigen ihren Kasten aber konsequent. Vor allem Florin Ketterer ist mehrfach zur Stelle, wenn es brenzlig wird. Dann kippt das Geschehen wieder zu Gunsten der Hausherren, erst zieht Youngster Tobias Echtler, nach schöner Einzelleistung knapp am Steelers Tor vorbei und kurz danach fälscht Daniel Oppolzer einen Schuss gefährlich ab. Auf der Gegenseite scheitert der pfeilschnelle Evan Jasper am starken Kaufbeuren Schlussmann. Die letzten beiden Minuten im ersten Drittel laufen und Fabian Koziol und Sami Blomqvist starten einen Zwei gegen Eins Konter. Koziol wartet provozierend lange mit dem Pass auf den Finnen, um dann doch das Hartgummi überraschend und unhaltbar unter die Torlatte zu nageln. Starker Treffer zum 1:0 in der 19. Minute. Die Gäste versuchen noch den Anschluss vor der Sirene zu erzielen, aber die beste Chance auf einen weiteren Treffer hat Tobi Wörle für den ESV, doch Jimmy Hertel zeigt einen sehenswerten Fanghand Save.

Wie die Feuerwehr kommen die Steelers aus der Kabine, mit viel Druck beim Forechecking und zwei guten Chancen für Riley Sheen. Es dauert bis zur 24. Minute, bis die Joker wieder im Angriff präsent werden, dafür aber gleich mit einem Lattenkracher. Tyler Spurgeon erkämpft zuvor die Scheibe, legt ab auf John Lammers, der zu genau Maß nimmt und das Gehäuse trifft. Die Wertachstädter jetzt wieder mit mehr Spielanteilen, verlieren aber unglücklich die Scheibe an der gegnerischen Blauen Linie, Evan Jasper nimmt sie auf, zündet den Turbo und netzt trocken zum Ausgleich in der 27. Minute ein. Auch danach geht es ausgeglichen, schnell und unterhaltsam weiter. Tyler Spurgeon kann aus zu kurzer Distanz Jimmy Hertel nicht überwinden, die Gracel Reihe setzt sich längere Zeit in der Angriffszone fest, kommt aber auch nicht am Gäste Keeper vorbei. In der 34. rollt einmal mehr ein Konter in Richtung Kaufbeurer Tor, Alexander Preibisch fährt eigentlich schon am Tor vorbei, schießt dann aber aus unmöglichem Winkel an die Beinschiene von Hötzinger und von dort springt der Puck zum 1:2 ins Tor. Das hebt natürlich die Laune der Bietigheimer, die jetzt richtig Spaß am Offensivspiel haben, den verdirbt ihnen aber Sami Blomqvist ordentlich. Der Finne lauert im Angriff, wird perfekt von Alex Thiel quer über das gesamte Feld in Szene gesetzt und schließt seinen Alleingang humorlos zum Ausgleich in der 36. Minute ab. Bis zur zweiten Pause kommt das Spiel weiterhin ohne Strafzeiten, mit viel Tempo, einem offenen Schlagabtausch, aber ohne weitere Tore aus.

Das letzte Spieldrittel beginnt mit einem verdeckten Schuss von Norman Hauner, Benedikt Hötzinger ist aber schnell unten und macht dicht. In der 43. Minute kommt Riley Sheen bei einem Konter frei zum Abschluss und wieder ist der Kaufbeurer Goalie auf dem Posten. Die Joker überstehen diese Druckphase und gestalten das Spiel jetzt wieder offen. Sami Blomqvist prüft einmal mehr die Reflexe von Jimmy Hertel. Die klareren Chancen aber weiter auf Seiten der Gäste. Gegen Matt McKnight kann Hötzinger nochmals klären, als Evan Jasper und Riley Sheen aber erneut Anlauf nehmen, fällt der Treffer für Bietigheim. Es steht 2:3 in der 49. Minute, das Momentum jetzt klar bei den Gästen und die legen eine Minute später das 2:4 durch Brett Breitkreuz nach. Dem Kaufbeurer Schlussmann rutscht die Scheibe dabei unglücklich durch die Hosenträger. Exakt nach 51. Minuten gibt es dann die erste Strafzeit der Partie und Matt McKnight ist der Betroffene. Die Joker versuchen im Powerplay nochmal alles, kommen aber nicht zwingend zum Abschluss. Im Anschluss lässt die Konzentration in der Verteidigung langsam nach und das nutzt Bietigheim gnadenlos aus. Alexander Preibisch kommt völlig frei zur Direktabnahme und hämmert den Puck, zum 2:5 in der 55. Minute in die Maschen. Der ESVK zeigt zwar weiterhin eine gute Moral, kommt durch Tyler Spurgeon und Julian Eichinger nochmals zu guten Chancen, aber dann muss mit Denis Pfaffengut kurz vor Schluss, auch der erste Kaufbeurer auf die Strafbank. Die Steelers machen mit dem 2:6 durch Brett Breitkreuz endgültig den Deckel drauf. Ein gutes, sehr schnelles Spiel geht am Ende verdient, aber deutlich zu hoch an die Gäste aus Bietigheim.