Deutliche Niederlage für die Ulmer Basketballer

ratiopharm ulm verliert am 21.Spieltag in der easyCredit BBL gegen Brose Bamberg mit 97:77.

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Foto: PM BBU

Von Beginn an offenbarte sich, dass die Partie gegen den Tabellenzehnten kein Selbstläufer und nicht ähnlich zum Hinspiel werden würde. Mit einem 13:0-Lauf erwischte Bamberg ratiopharm ulm eiskalt und entschied den zweiten Spielabschnitt mit 55:36 deutlich für sich. Nachdem die Ulmer sechs der letzten sieben Schlussviertel für sich entscheiden konnten, war das Momentum dort längst aufseiten der Hausherren. Mit umgekehrtem Spielverlauf revanchiert sich Brose Bamberg in ähnlicher Manier für das Hinspiel und lässt zum Start in die knapp dreiwöchige Pause die Ulmer Siegesserie reißen.

Nach einem And One von Bruno Caboclo zu Beginn der Partie übernahmen die Hausherren für drei Minuten das Kommando: Mit einem 13:0-Lauf wurden erfolglose Wurfversuche konsequent bestraft. Insbesondere Jaromir Bohacik war mit acht schnellen Punkten nicht zu kontrollieren und sorgte für die erste deutliche Führung (13:3). Nach einer frühen Auszeit von Anton Gavel stabilisierte sich sein Team und konterte den Lauf der Bamberger, um auf 13:10 zu verkürzen. Weiter blass im Abschluss (1/6 3P) hatte nun auch die Mannschaft von Oren Amiel Mühe zu scoren. Diese Phase nutzten die Ulmer, um angeführt von Brandon Paul nicht nur den eigenen Drei-Punkte-Wurf zu finden, sondern zum Ende des ersten Viertels den alten Abstand wiederherzustellen (23:20). Die zweiten zehn Minuten starteten mit einem Block von Karim Jallow und dem nächsten Treffer von Josh Hawley zum Ausgleich (2/3-3P). Nachdem der zuletzt starke Tommy Klepeisz mit einem wilden Wurf eröffnete, vollendete Jallow willensstark den 7:2-Run (25:30, 14.). Aus den zurückgegangenen Quoten befreiten sich die Bamberger nur kurzzeitig, sahen dann den zweiten tiefen Dreier von Yago Dos Santos in den Korb fliegen. Trotz gutem Foulmanagement bereitete die dennoch harte defensive Gangart Probleme. Exemplarisch dafür: Ein Ballgewinn mit Ablauf der Shotclock, der direkt im Gegenzug in Punkte umgemünzt wurde und einen Angriff später im Führungswechsel mündete (40:39,19.). Aus der Auszeit heraus drosch Hawley einen Alley Oop-Dunk aus der dritten Etage krachend in die Maschen – die Folge: ein Raunen, das sich durch die Brose Arena zog. Wie bereits im Hinspiel ging es mit einem Punkt Rückstand in die Halbzeitpause (42:41). 

Erfolglos kamen die Ulmer aus der Pause, sahen früh Spencer Reaves mit zwei Dreiern in Folge seine persönliche Bestleistung in der BBL übertreffen (53:45, 23.) Und was auch immer die Ulmer in der Offensive aufs Parkett warfen – wie zum Beispiel das Arbeiten an der Drei-Punkte-Quote (40%) von Robin Christen – Bamberg hatte immer eine Antwort parat. Auch weil die Ulmer aus dem Zwei-Punkte-Bereich wenig Positives vorzuweisen hatten (7/20), gab es für den eigenen Coach Redebedarf. Den auf die Auszeit beschrienen „Hustle“ verkörperte allen voran Juan Nunez attackierte in dieser Phase mit hohem Tempo den Korb und holte auch unter dem eigenen Brett wichtige Bälle (4 DR). Als Kevin Wohlrath seinen dritten Dreier verwandelte und damit die eigene 15 Marke geknackt hatte, baute sein Team die Führung weiter aus (71:60). Das Schlussviertel wurde dann zur Nervenprobe – egal was die Ulmer im Abschluss aufs Scoreboard brachten – es wurde von außen effektiv gekontert. Mit zunehmendem Spielverlauf machte sich die Nervosität breit, was dann auch Yago anzumerken war, der beim Ballvortrag den Ball aus den Händen rutschen ließ und von Gegenüber Miller resolut dafür bestraft wurde. Unter Zugzwang und weiter dem Offensivdruck vom Bamberger Point Guard ausgesetzt, resultierten viele erfolglose Wurfversuche, die die Partie bei einem 20-Punkte-Rückstand spätestens nach dem Technischen Foul an Brandon Paul entschieden hatten (90:72, 37.). Doch es ging trotz des deutlichen Spielstands noch um den direkten Vergleich. Mit dem 107:87-Hinspielerfolg hatten die Ulmer vorgelegt und sich in eine scheinbar komfortable Position gebracht. In den hektischen Schlusssekunden schien dieses Polster egalisiert zu werden. Am Ende verliert ratiopharm ulm deutlich, aber mit der gleichen Punktedifferenz wie vor 17 Tagen. 

Yago Dos Santos legt als Topscorer 17 Punkte auf, holt drei Steals und zwei Rebounds. Landsmann Bruno Caboclo kommt mit zehn Punkten und zehn Rebounds zu einem Double-Double. Auffällig ist an diesem Abend wieder Youngster Juan Nunez. Abgezockt und mit hohem Tempo sorgt der 18-Jährige für wichtige Impulse, attackiert für 12 Punkte (4/6 2P) die Zone, holt beachtliche sieben Rebounds und erobert zweimal erfolgreich den Ball. Brandon Paul und Joshua Hawley machen mit ihrer Ausbeute von außen (37,5%/66,7%) jeweils elf Punkte.

Head Coach Anton Gavel: „Wir waren heute nicht bereit zu verteidigen. Besonders in der zweiten Hälfte hatten wir defensiv keinen Zugriff und haben 97 Punkte zugelassen – so wird es schwierig Spiele zu gewinnen. Wir müssen uns in den nächsten Spielen steigern und in der Defensive engagierter agieren.”