Deutscher Tourismusverband arbeitet an Neustart des Deutschlandtourismus

Der Tourismus in Deutschland hat sich in den letzten Jahren zu einer Leitökonomie entwickelt, die durch die Corona-Pandemie mit voller Wucht aus der Bahn geworfen wurde. Vor allem aufgrund seiner Querschnittsfunktion sind unterschiedlichste Bereiche davon Betroffen: Nicht nur Hotellerie und Gastronomie sind existenziell bedroht, sondern auch Campingplätze, Busreiseveranstalter, Ferienwohnungen, Freizeitparks, Konzertveranstalter und viele mehr. Der Deutsche Tourismusverband (DTV) hat nun ein Positionspapier für einen Re-Start erarbeitet. Tourismusdirektor Götz Beck, der als Vorstandsmitglied des DTV an dessen Erarbeitung mitgewirkt hat, ist der festen Überzeugung,  dass ein erfolgreicher Neustart nur dann gelingen wird, wenn er auch auf Länderebene abgestimmt ist und nicht jedes Bundesland eigene Richtlinien festlegt.

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Der Deutsche Tourismusverband e.V. (DTV) hat ein aktuelles Positionspapier herausgebracht, in dem die Perspektiven für einen bundesweit einheitlichen Neustart des Deutschlandtourismus aufgezeigt werden (Foto: Regio Augsburg Tourismus GmbH).

Daher ist eine zentrale Forderung des DTV, schnellstmöglich eine Task Force der Länder und des Bundes aufzustellen, in der die Fachverbände mit am Tisch sitzen. Für Götz Beck ist es äußerst problematisch, wenn z.B. die Definition bezüglich der erlaubten Teilnehmer bei Veranstaltungen je nach Bundesland unterschiedlich ausfällt bzw. teilweise gar keine Vorgaben der Länder vorliegen. „So kann kein Veranstalter arbeiten“, so Beck weiter.

Bei der Erstellung eines geeigneten Phasen- und Aktionsplans für die sukzessive Öffnung des Deutschlandtourismus haben der Schutz der Gesellschaft und die Gesundheit oberste Priorität, insbesondere der Risikogruppen mit rund 20 Mio. Menschen.

Das aktuelle Perspektivpapier des DTV beschreibt die erste Phase einer Öffnung und bezieht sich auf die ersten 14 Tage. Es hat einen offenen Charakter, wird laufend fortgeschrieben und um weitere Phasen der Öffnung ergänzt wird.

Neben dem Thema Mobilität, Freizeit, Tagungs- und Kongressmarkt geht das Perspektivpapier natürlich auch auf den Beherbergungssektor und die Gastronomie ein. Hier wird empfohlen, bei jeweiliger Einhaltung von Schutz- und Hygieneplänen, in der ersten Phase des Neustarts all die Betriebe zu öffnen, die eine autarke Nutzung mit Selbstversorgung ermöglichen. Dazu zählen auch die Ferienwohnungen und Fremdenzimmer. Für die Hotellerie wird die Erweiterung auf touristische Übernachtungen vorgeschlagen, bei Beachtung von Begrenzungen hinsichtlich der Zahl der Gäste und Ergänzung der aktuellen Schutz- und Hygienepläne. Unter diesen Voraussetzungen können auch wieder kleinere Tagungen ermöglicht werden. Gleiches gilt für die Gastronomie unter Beachtung des Mindestabstandes durch z.B. Reduzierung und Aufstellung der Tische.

Für Götz Beck ist es wichtig, dass der Neustart nicht nur für den Handel- und den Dienstleistungsbereich möglich wird sondern auch für die Hotellerie und Gastronomie. Ebenso für den Freizeitsektor wie z.B. Zoo und Botanischer Garten. Denn, so Beck weiter, „wenn die Campingplätze für touristische Übernachtungen in Caravan, im Reisemobil oder in festen Mietunterkünften geöffnet werden, dann muss es ja im Umfeld auch ein Grundangebot an touristisch relevanten Möglichkeiten geben, sonst macht doch eine Öffnung keinen Sinn. Wer will denn schon den ganzen Tag isoliert in seinem Wohnwagen verweilen ohne etwas unternehmen zu können“.