Dezimierte BG Leitershofen/Stadtbergen verliert erstes Weihnachtsspiel in Ulm

Die BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen hat in der BARMER 2. Basketball Bundesliga einen Tag vor Heiligabend das Weihnachtsspiel bei der OrangeAcademy Ulm mit 60:80 (35:41) verloren und ging somit auf Platz sieben der Tabelle in die nur zwei Tage andauernde Weihnachtspause.

Es herrschte eine ansprechende Atmosphäre auf dem sogenannten „Main Court“ des beeindruckenden Orange Campus in Neu-Ulm, dem in dieser Form wohl einmaligen Basketballnachwuchszentrum in Deutschland. Rund 300 Zuschauer waren gekommen, davon eine beachtliche Anzahl mitgereister Kangaroos-Fans. Dies wurde sichtbar bei der Eröffnungszeremonie, als bei der Aufforderung des Hallensprechers „Steht auf wenn ihr Ooolmer seid“ eher die Hälfte der Halle dieser Aufforderung eben nicht nachkam. Nicht ganz so beeindruckend war die personelle Situation auf Seiten der BG. Mit Jannik Westermeir und Mario Hack-Vazquez fehlten zwei etatmäßige Aufbauspieler krank, und auch der übrige Back-Court mit Lucas Mayer, Lewis Londene, Stjepan Topalovic und Nicolas Lagermann kam praktisch ohne Training direkt aus dem Bett aufs Feld. Und als ob der seit Wochen wütende Grippevirus bei den Augsburger Vorstädtern noch nicht genug sein sollte, knickte Marc Kaufeld unter der Woche um und wird nun wieder, kaum aus der alten Verletzung zurück, erneut länger ausfallen. Demzufolge erwischten die Ulmer auch den besseren Start und führten rasch mit 20:8. Anschließend nutzen die Gäste, bei denen Basti März erstmals in die Starting-Five gerückt war, aber die Periode, in der die württembergischen Schwaben den ein oder anderen ihrer Erstligaspieler, die am Mittwoch zuvor noch in Rumänien im Europacup für ratiopharm Ulm aktiv waren, zur Schonung auf die Bank schickten. Fünf Sekunden vor dem Ende des ersten Viertel war man auf 22:24 herangekommen, durch ein unnötiges Foul beim Dreier gestatte man der Orange Academy aber noch drei Freiwürfe, welche Tobias Brahe Jensen sicher verwandelte. Auch im zweiten Viertel ließen sich die Leitershofer nicht klein kriegen. Wie immer waren es zwar einige Turnovers zu viel, mit viel Kampf gestalte man die zweiten zehn Minuten aber ausgeglichen. Beim 35:41 schien zumindest noch etwas möglich für die zweite Spielhälfte, auch wenn Ulm bis dato einen sehr starken Eindruck machte.

 

Eine Vorentscheidung fiel dann sicherlich gleich zu Beginn des dritten Viertels. Nicolas Lagermann verkürzte per Dreier auf 38:41, nach einem erneuten Ballgewinn der Kangaroos wurde ein klares Foul an Lucas Mayer nicht geahndet. Trainer Emanuel Richter reklamierte dies und kassierte sofort ein technisches Foul. Er hatte da weniger Glück als sein isländischer Kollege Baldur Ragnarsson, der trotz fortlaufender Proteste in Halbzeit eins keinen solchen Pfiff geahndet bekam. Aus diesem Angriff markierten die Gastgeber drei Punkte. Die Kangaroos verloren etwas die Übersicht, ein Ballverlust, ein Fehlwurf, eiskalte Ulmer gegenüber und schon war der Rückstand wieder bei 10 Punkten. Danach fehlte trotz aller Bemühungen sichtbar die Kraft bei den Stadtbergern. Teathloach Pal, Max Uhlich und der an diesem Abend beste LeitershoferAkteur Nino Tomic rackerten unter den Körben gegen das körperlich überlegene Centerduro David Fuchs und Antonio Dorn nach Kräften, dieser Kampf forderte aber auch seinen Tribut, beide kassierten dann frühzeitig ihr fünftes Foul. Am Ende hatten die Ulmer keine großen Schwierigkeiten, den verdienten Sieg nach Hause zu fahren. Das Team um den überragenden dänischen Aufbauspieler Jensen feierte nach den beiden Kantersiegen gegen Speyer und Karlsruhe den dritten Sieg in Folge und zeigte, weshalb man im letzten Jahr erst im Halbfinale der Play-Offs ausgeschieden war.

Für die Kangaroos geht es nun an diesem Freitag weiter. Um 19.30 Uhr kommt es in der Stadtberger Sporthalle zum Sylvester Spiel gegen das Team Ehingen Urspring, am kommenden Dienstag um 19 Uhr bestreitet man dann das Nachholspiel gegen den ungeschlagenen Meisterschaftsfavoriten Koblenz an gleicher Stelle.

BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen: Scekic (6), Lagerman (5), Pal (15), Mayer (9), Uhlich (3), Limmer, Topalovic (2), Londene (2), Tumbasevic, Tomic (12), März (6), Strecker.

Beste Werfer Orange Academy: Fuchs (17), Dorn (13), Karbe (13), Jensen (10)