Die private Altersvorsorge optimal gestalten: So geht’s!

Bereits seit Jahren ist klar: Die gesetzliche Rente wird für die Berufstätigen von heute nicht mehr reichen. Wer im Alter seinen Lebensstandard halten möchte, muss zusätzlich vorsorgen. Hier erfahren Sparer, worauf sie dabei achten sollten – und wie das Verwalten der Ersparnisse komfortabler wird. 

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Vor dem Anlegen Schulden tilgen und einen Notgroschen ansparen

Wer für seine private Altersvorsorge Geld anlegen will, sollte vor dem Ansparen dafür sorgen, dass alle teuren Kredite abbezahlt sind und ein überzogenes Girokonto wieder ausgeglichen ist. Der Grund hierfür: Schulden kosten Geld, und die von den Banken erhobenen Kreditzinsen sind teils höher als die Rendite aus dem Angesparten.

Wer klug ist, legt sich vor der Investition in die Vorsorge einen Notgroschen an, der auf einem Tagesgeldkonto verbleibt. Er dient dazu, plötzlich auftretende Ausgaben wie etwa für eine neue Waschmaschine oder eine Pkw-Reparatur zu kompensieren.

Keine Angst vor Aktien

Früher waren das Sparbuch, Festgeld oder Sparbriefe gängige Optionen, um Geld für später gewinnbringend anzulegen. Seit der von der Europäischen Zentralbank eingeführten Niedrigzinspolitik werfen diese Sparformen kaum noch Rendite ab – für Fest- oder Tagesgeld gibt es oft weniger als 0,1 Prozent.      

Eine Alternative dazu ist ein Exchange Traded Fund (ETF). Bei ETFs handelt es sich um börsengehandelte Indexfonds, die einen Aktienindex wie beispielsweise den amerikanischen Dow Jones oder den deutschen DAX abbilden.

Sie haben für Anfänger auf dem Kapitalmarkt gleich mehrere Vorteile: Sie sind weniger risikoreich, flexibel, günstig – und im Fall der Insolvenz einer Fondsgesellschaft sind die Einlagen in der Regel geschützt. Anteile an ETFs können am günstigsten über eine Direktbank erworben werden.

 Riestern – wenn es sich lohnt

Das Riestern kann für einen bestimmten Personenkreis nach wie vor eine attraktive Altersvorsorge sein. Zu ihm gehören Alleinerziehende, Familien mit Kleinkindern sowie Geringverdiener. Sie profitieren von der staatlichen Förderung durch Zulagen und bei den Steuern. Allerdings: Wer einen Riester-Vertrag abschließt, muss mindestens vier Prozent vom Vorjahresbruttoeinkommen einzahlen, um in den vollen Genuss der staatlichen Förderung zu kommen.              

Das Ersparte online verwalten

Wer ein digitales Endgerät sein eigen nennt, hat heute fast überall Zugriff auf seine Geldanlagen. Banken, Finanzdienstleister und Versicherungen stellen ihren Kunden dazu Apps zur Verfügung, auch Drittanbieter bieten solche Lösungen an.

Dabei spielt das Thema Sicherheit natürlich eine große Rolle: So hat die Banking-App der Deutschen Bank einen biometrisch gesicherten Zugang, um den Zugriff auf sensible Daten durch Unbefugte zu verhindern. Die App der Commerzbank besitzt einen Kontoalarm, der bei Überweisungen, auslöst, wenn ein bestimmter, selbst festgelegter Betrag überschritten wurde. 

Andere Finanz-Apps bieten neben der notwendigen Sicherheit viel Komfort. Der Finanzdienstleister tecis etwa stellt mit seiner mytecis-App ein kostenloses Tool zur Verfügung, mit dem sich Versicherungsverträge digital archivieren lassen. Außerdem haben Nutzer Zugriff auf Konten gleich mehrerer Banken, sofern sie dort Kunden sind. Zusätzlich lässt sich mit der App ein tecis-Berater schnell und unkompliziert erreichen.

Die Volksbanken und Raiffeisenbanken hingegen haben extra eine Altersvorsorge-App für Privatkunden entwickelt, die eine klare Übersicht über die vorhandenen Anlagen enthält. Darüber hinaus errechnet sie auch eine mögliche Versorgungslücke im Alter. Dann ermittelt die App eine monatliche Sparrate, mit der die Lücke verringert beziehungsweise ganz geschlossen werden kann.