„Die Welle hat die 50-70 Jährigen erfasst“ – Corona-Lage an Uniklinik Augsburg weiter angespannt

Augsburg befindet sich mitten in der 3.Welle der Corona-Pandemie. Die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von 7 Tagen je 100.000 Einwohner stieg zuletzt auf über 270. Doch was bedeutet dies für das größte Krankenhaus in der Region, das Universitätsklinikum Augsburg?

Uka Uniklinik Augsburg 13
Foto: Dominik Mesch

Die steigende Zahl von Corona-Neuinfektionen in der Region Augsburg geht natürlich auch nicht am Universitätsklinikum spurlos vorbei. Nach Auskunft des Ärztlichen Direktors Prof. Michael Beyer werden am UKA derzeit 68 Covid-Patienten behandelt, davon 23 Covid-Patienten auf einer Intensivstation (Stand 16.04. 12:08 Uhr). Zur Zeit sind dadurch nur noch 15 Intensivbetten in Schwabens größtem Krankenhaus frei. Noch ist das Universitätsklinikum aber aufnahmebereit. Nachdem in den vergangenen Monaten immer wieder Patienten in andere Klinken abverlegt werden mussten, um die Versorgung sicher zu stellen, dient das UKA aktuell selbst eher als Zuverlegungsklinik.

Die Zahl der zu versorgenden Patienten ist aber inzwischen auch in Augsburg wieder sehr hoch, eines ist dabei aber anders als es noch vor einigen Wochen war: Die betreuten Patienten sind deutlich jünger, als sie es noch vor einigen Wochen waren.

Prof. Beyer: „Wir sehen ein Absinken des Durchschnittsalters“

„Zwischenzeitlich, offenbar durch die stattgehabten Impfungen, sehen wir weniger alte multimorbide über 80-jährige Patienten aus den Alters- und Pflegeheimen. Die Erkrankungswelle hat jetzt eher die 50-70-jährigen erfasst. Damit sehen wir auch ein Absinken des Durchschnittsalters. Ob die Krankheitsverläufe der Patienten, die die Mutation in sich tragen schwerer verlaufen, lässt sich bisher noch nicht feststellen.“, so Prof. Beyer. Die Impfkampagne scheint also seine positive Wirkung bereits zu zeigen, mit der Impfung weiterer Personengruppen könnte sich die Lage weitere entspannen. Auch in Schwaben legt man nun einen Teil der Hoffnung auf die breite Versorgung mit den Vakzinen.

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Aufrechterhaltung des Dienstbetriebs wird deutlich schwieriger

Auch wenn das Universtiätsklinikum aktuell noch nicht an seinen Kapazitätsgrenzen angelangt ist, wird das Arbeiten dort immer schwieriger. „Aufgrund der dauerhaften Belastung des Klinikpersonals, sind zwischenzeitlich deutliche Ermüdungserscheinungen festzustellen nach über einem Jahr Pandemiegeschehens, sodass die vollumfängliche Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes deutlich schwieriger wird.“, berichtet der Ärztliche Direktor.