Drei Corona-Fälle beim FC Memmingen

Beim Regionalligisten FC Memmingen sind drei Fußballer positiv auf das Covid19-Virus getestet worden. Am vergangenen Sonntag waren zunächst bei einem Spieler Krankheitssymptome aufgetreten. In dieser Woche erhielt er die Nachricht, dass er sich infiziert hat. Inzwischen haben sich zwei weitere Spieler mit positiven Testergebnissen beim FCM gemeldet.

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Symbolbild

Am vergangenen Samstag war der Regionalliga-Kader noch letztmals vor dem Sport-Lockdown in einem Abschlusstraining beisammen (übrigens anstelle des ursprünglich geplanten Heimspiels gegen den FC Schweinfurt!). Alle Akteure, die auf dem Sportplatz und in der Kabine direkten Kontakt hatten, haben sich in die sogenannte häusliche Isolation begeben. Betroffen sind rund 20 Personen, die als Kontaktperson 1 oder 2 eingestuft werden. Das Memminger Gesundheitsamt wurde entsprechend informiert und die Teilnehmerliste des Trainings übermittelt. Nachdem die Spieler an unterschiedlichen Orten wohnen, werden die zuständigen Behörden entscheiden und sich bei ihnen melden, ob Tests und Quarantäne angeordnet werden. Die U21-Mannschaft und der Jugendbereich des FC Memmingen sind nicht betroffen, da es hier im relevanten Zeitraum keine Kontakte mit dem Regionalliga-Kader gab.

Den FC Memmingen trifft der Virus im Seniorenbereich bereits zum dritten Mal. Im Frühjahr hatte der Verein noch vor dem offiziellen Saisonunterbruch frühzeitig seinen Trainingsbetrieb eingestellt. Nach der letzten Einheit wurde dennoch ein Spieler damals positiv getestet. Alle Mannschaftskameraden, Trainer und Betreuer mussten sich daraufhin in eine zweiwöchige Quarantäne begeben. Weitere Ansteckungen gab es hier nicht. Nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs führte im Oktober ein – schließlich nicht bestätigter -Verdachtsfall zu einer Spielabsage. Durchgeführte Tests bei Mitspielern verliefen auch hier negativ.

„Es wäre Wahnsinn, wenn wir in der Regionalliga Bayern jetzt noch spielen würden“, ist es für den sportlichen Leiter Thomas Reinhardt der einzig richtige Schritt gewesen, dass der Bayerische Fußballverband (BFV) am vergangenen Montag beschlossen hat, den Spielbetrieb für den Rest des Jahres für alle Amateure auszusetzen. Reinhardt wünscht den betroffenen Spielern eine schnelle Genesung. Der Fall eines Fußballers beim Mitkonkurrenten VfR Garching zeigt, dass die Erkrankung schwerwiegende Folgen haben kann.

Der BFV hat mittlerweile das Ergebnis einer Abstimmung unter den Regionalligisten veröffentlicht. 14 der noch verbliebenen 17 bayerischen Viertliga-Clubs hatten sich für die vorzeitige Winterpause ausgesprochen, selbst wenn die Regionalliga als Profiliga eingestuft würde. Diesem Stimmungsbild ist das BFV-Präsidium bei seiner Entscheidung gefolgt. Unter den drei Vereinen, die anderer Meinung sind, befindet sich augenscheinlich die SpVgg Bayreuth, die laut nordbayerischen Medien eine Klage gegen die Entscheidung angekündigt hat und auf die Regionalliga West verweist. Dort wird nämlich auch im Lockdown unter Zuschauerausschluss als „Profiliga“ weitergespielt. Allerdings gibt es vom Land Nordrhein-Westfalen 15 Millionen Euro an Unterstützung und Dauer-Tests. In den anderen Staffeln Südwest, Nord und Nordost ruht der Ball mindestens bis Ende November.