Jetzt wird es wirklich eng: Nur noch ein Wimpernschlag trennt den FC Augsburg vom Relegationsplatz, da ist es bitter, wenn man auf drei Stützen verzichten muss.
Am Dienstag war öffentliches Training beim FC Augsburg angesagt. Wer nicht nur zum Autogramme sammeln und das ein oder andere Selfie an den Platz kommt, kann dabei so einiges erfahren. Eine Sache dürfte den Kiebitzen dabei nicht gefallen haben: Trainer Enrico Maaßen wird auch im Heimspiel gegen Union Berlin (Samstag, 15:30 Uhr) auf Angreifer Mergim Berisha verzichten müssen. Gerade jetzt im Saisonendspurt wären die Torgefahr und körperliche Präsenz des Neu-Nationalspieler so wichtig gewesen. Seit nun mehr einem Monat fehlt der bisher in dieser Saison torgefährlichste FCAler (9 Treffer in 20 Spielen). Nach einem Tritt gegen das Sprunggelenk hatte er in Wolfsburg vorzeitig ausgewechselt werden müssen, das Union-Spiel mitgerechnet fehlt er jetzt seit fünf Spielen. Keines der Spiele ohne ihn konnten die Schwaben für sich entscheiden, nur fünf Treffer in vier Partien zeugen nicht gerade von hoher Gefährlichkeit.
Auch Gikiewicz fehlt weiter
Im gleichen Zeitraum musste das Team acht Gegentreffer einstecken, auch wenn es nicht unbedingt an Gikiewicz-Vertreter Koubek lag, die etatmäßige Nummer 1 fehlt im Abstiegskampf. Seit drei Spielen fehlt auch Rafal Gikiewicz. Auch wenn er zuletzt nicht immer fehlerfrei agiert hatte, fehlt die für Gegner teils angsteinflößende Aggressivität und der Ehrgeiz des Polen. Eine schmerzhafte Schulterverletzung verhindert das Comeback gegen seinen Ex-Club. Dem FC Augsburg fehlen somit an beiden Enden des Spielfeldes wichtige Säulen im Mannschaftsgebilde, beide trainieren aktuell nur individuell. An Training ist bei Julian Baumgartlinger derzeit nicht zu denken. Der Österreicher sorgte nach seinen Einwechslungen in dieser Saison zumeist für Stabilität in der Defensive, nun fehlt auch er. Eine Verletzung des linken Knies lässt schlimmes erahnen (siehe eigener Beitrag).
Geschlossene Einheit gegen den Champions League-Anwärter?
Auch ohne die drei Stützten muss die Mannschaft im vorletzten Heimspiel einer langen Saison als Einheit präsentieren. Die Köpenicker befinden sich nach einer Spielzeit am Limit aktuell auf Champions League-Kurs, nur mit einer disziplinierten und geschlossenen Leistung kann an die so dringend benötigten Zähler gedacht werden. Der Vorsprung auf den VfL Bochum auf dem Relegationsrang 16 ist drei Pünktchen zusammengeschmolzen, nun wird es eng im Schlussspurt um das Bundesligaticket. Während in der Fanszene langsam Unruhe aufkommt, ist im Mannschaftskreis davon noch nichts zu spüren. Demonstrativ cool und mit guter Laune wird konzentriert an den Schwächen der letzten Spiele gearbeitet, gerade nach vorne muss mehr gehen, auch ohne Berisha.