Eine erste Bilanz des Sommerunwetters im nördlichen Oberbayern – Landkreis Landsberg besonders betroffen

Heftige Unwetter erreichten am gestrigen Nachmittag wie durch die Wetterdienste bereits vorhergesagt auch Schwaben und Oberbayern. Besonders die oberbayerischen Kreise waren davon betroffen.

Im Zeitraum zwischen 16:00 Uhr und 20:00 Uhr registrierte die Einsatzzentrale in Ingolstadt 325 unwetterbedingte Notrufe, die 170 Einsätze zur Folge hatten. Hauptsächlich waren hierbei – in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr –  umgestürzte Bäume, umherfliegende Äste und aufgeschwemmte Gullydeckel zu beseitigen.

Bislang bekannt sind drei Personen, die aufgrund des Hagels Kopfplatzwunden erlitten. In Rott (Landkreis Landsberg am Lech) stürzte ein Rollerfahrer aufgrund des Hagelschauers und zog sich dabei leichtere Blessuren zu. In Ehekirchen (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) erlitt ein Mann bei einem vermutlich sturmbedingten Verkehrsunfall mittelschwere Verletzungen.

Besonders vom Unwetter betroffen waren der südliche Landkreis Fürstenfeldbruck, der Landkreis Landsberg am Lech sowie der nördliche Bereich des Landkreises Starnberg. Einen Schwerpunkt bildeten die Orte Germering und Puchheim, wo zahlreiche Dachfenster und Autoscheiben durch die teils mehrere Zentimeter großen Hagelkörner beschädigt wurden. Weiterhin stark betroffen waren die BAB A96 zwischen Landsberg und München sowie der Ammersee und der Starnberger See.

Auf der BAB A96 im Bereich zwischen Greifenberg und Weßling führte der starke Hagelschauer dazu, dass gegen 17.45 Uhr mehrere Verkehrsteilnehmer ihre Fahrzeuge unter Autobahnbrücken zum Stehen brachten und so die Autobahn in beiden Richtungen zeitweise blockiert war. Zudem folgten temporäre Sperrungen der Tunnels Eching und Etterschlag, nachdem dort die Fahrbahnen überflutet wurden. Mehrere Autofahrer meldeten über Notruf, dass Hagelkörner die Fahrzeugscheiben durchschlagen hätten und sie aufgrund des starken Regens so nicht mehr weiterfahren könnten.

Auf Ammer- sowie Starnberger See kenterten mehrere Boote. In der Herrschinger Bucht (Ammersee) musste die Feuerwehr wegen auslaufender Betriebsstoffe an einem Boot eine Ölsperre einrichten. Personen wurden dabei nach bisherigen Erkenntnissen nicht verletzt.