Am Donnerstag, 25. April, wurde nach einem Jahr Bauzeit jetzt der Erweiterungsbau eingeweiht, so dass das Klärwerk weiter in eine nachhaltige Zukunft blicken kann. Die Kläranlage Gersthofen ist Vorreiter im Einsatz von bahnbrechenden Liquid Engineering Technologien, die eine Spitzenleistung in der Abwasserreinigung ermöglichen.

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: Stadt Gersthofen, wvw
BU: Stolz, dass das Klärwerk mit dem Erweiterungsbau in eine nachhaltige Zukunft blickt (im Bild von l. n. r.): Architekt Raymond Fay trug sich mit Peter Endres vom Bauamt, Klärwerkleiter Philipp Geisenberger und Michael Wörle, Erster Bürgermeister der Stadt Gersthofen, ins goldene Buch der Stadt ein.

 

Dass die Kläranlage Gersthofen ein zukunftsweisendes Beispiel ist, darauf ist Betriebsleiter Philipp Geisenberger zu Recht stolz. Während Klärwerke normalerweise Spitzenreiter im Energieverbrauch einer Gemeinde sind, erzeuge man in Gersthofen den benötigten Strom sowie die Wärme aus Faulgas selbst, so Geisenberger.

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Foto: Marcus Merk
BU: Die Flamme zeigt den grünen Wasserstoff, der direkt vor Ort aus Abwasser gewonnen wurde.

Nun ist auch das Betriebsgebäude wieder zukunftsfähig: Der Erweiterungsbau bietet auf zwei Geschossen Platz für ein Labor, einen Aufenthaltsraum, einen großen, hellen Schulungsraum, Toiletten, Duschen und Umkleiden inklusive Schwarz-Weiss Trennung. „Das Betriebsgebäude ist jetzt auf dem neusten Stand der Technik und wir fühlen uns hier sehr wohl“, so Betriebsleiter Philipp Geisenberger. Er übernahm die Führung der Gäste bei der Einweihung persönlich.

 

Deutschlandpremiere: Grüner Wasserstoff in Gersthofen

Erster Bürgermeister, Michael Wörle, blickte in seiner Begrüßung zurück: Die Kläranlage war ursprünglich in den 60er Jahren für etwas über 12.000 Einwohnergleichwerte ausgelegt. „Heute liegt die Anforderung bei über 50.000 Einwohnergleichwerten, weit mehr als Gersthofens Einwohner – das liegt natürlich an den vielen Arbeitsplätzen sowie den Einleitungen des produzierenden und entsorgenden Gewerbes, die wir hier im Gebiet haben. Und: Wir sind mit dem Klärwerk weitreichend energieautark, so Michael Wörle.

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Foto: Stadt Gersthofen, wvw
BU: Rund 80 geladene Gäste bewunderten die neue Technologie, die aus Abwasser grünen Wasserstoff macht.

Innovation bot auch der Einweihungsabend: Die Firma VTA präsentierte die neue Maschine VTA-Hydropower, die Energiegewinnung aus Abwasser ermöglicht. So wurde Gersthofer Abwasser live in grünen Wasserstoff umgewandelt – vor einem begeisterten Publikum von rund 80 geladenen Gästen. Es handelt sich um eine Technik, die grünen Wasserstoff aus Abwasser durch die Zugabe von nanobasierten Metallkatalysatoren produziert.

Diese Technologie kann jede Kläranlage in eine ökologisch nachhaltige Energiequelle verwandeln und kann damit einen neuen Standard für die umweltfreundliche Abwasserbehandlung setzen. Damit könnte sich die Kläranlage Gersthofen als Vorreiterin in der Umwandlung von Abwasserbehandlung und als Energieversorgerin etablieren.

Um auch in Zukunft mit ausreichend Fachpersonal aufgestellt zu sein, bildet die Kläranlage Gersthofen in Form einer dualen Ausbildung zum Umwelttechnologen/in in der Fachrichtung Abwasserbewirtschaftung aus. Initiativbewerbungen sind hier immer willkommen.

Große Feier mit Feuerwerk und After-Work-Party

Der Neubau des Klärwerks wurde bis in die Abendstunden gefeiert: Mit Anbruch der Dunkelheit gab es ein Profi-Feuerwerk, das den Weg des Wassers nachverfolgte. Die After-Work-Party mit Musik rundete den Abend ab.