Es geht um einiges | Augsburger Panther starten in die neue Saison

Die Augsburger Panther starten heute Abend in Iserlohn in die neue DEL-Spielzeit, eine Saison in der es für den AEV um einiges geht.

Beim AEV heißt es wieder einmal “Neustart”. Nach enttäuschenden Jahren unter den Trainern Tray Tuomie und Mark Pedersen fingen sich die Augsburger Panther erst zum Ende der vergangenen Spielzeit unter Serge Pelletier wieder. Nach einer schwachen Saison wäre fast noch der Einzug in die erste Playoff-Runde gelungen, am Ende hatten hier aber die Kölner Haie eine Schwanzflossenlänge Vorsprung. Ein schwacher Trost für die Schwaben: Mit dem Abstieg in die DEL2 hatte man schließlich nichts mehr zu tun. Den bitteren Gang in das Unterhaus musste Krefeld antreten, die Löwen aus Frankfurt sorgten für eine Rückkehr der Mainmetropole in die Belletage des Bundeseishockeys.

Achtung: Zwei Absteiger möglich

Wie für den Aufsteiger dürfte für die Fuggerstädter in dieser Saison der Klassenerhalt das Minimalziel darstellen. Sollte es nach diesem Spieljahr wieder einen Zweitligameister mit Aufstiegswillen geben (Krefeld, Kassel, Dresden?) würden 2023 zwei Mannschaften aus Liga 1 den Weg nach unten nehmen müssen. Augsburg will hiermit nichts zu tun haben, besser noch zurück in die Playoff-Ränge. Die Mannschaft wurde deshalb auf einigen Positionen verändert.

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Peter Russell hat an der AEV-Bande das Sagen | Foto: Wolfgang Czech

An der Bande hat nun Peter Russell das Sagen. Der 48-jährige Schotte kam aus Ravensburg. Russell konnte in der DEL2 seinen als britischer Nationaltrainer erworbenen guten Ruf auch als Clubtrainer bestätigten. Mit Druck nach vorne, sowohl im Defensivverhalten, als auch im Angriff, möchte er jetzt auch eine Etage höher spielen lassen. Doch nicht nur der Übungsleiter ist neu, sondern auch zehn Spieler stehen jetzt erstmals im Aufgebot des AEV.

Vizemeister-Keeper Endras ist zurück

Der herausragendste Neuzugang ist ein Rückkehrer. Der langjährige Nationaltorhüter Dennis Endras kehrt aus Mannheim zurück in den Schleifgraben. Zehn Jahre, in denen er zweimal den Meisterpokal stemmen durfte, war er für die Adler auf dem Eis gestanden, jetzt ersetzt er den verletzungsanfälligen Olivier Roy (jetzt Fehérvár AV19/ Ungarn ICEHL). Gemeinsam mit Markus Keller soll er dafür sorgen, dass die Panther künftig wieder weniger Gegentore kassieren.

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Keller und Endras sollen Sicherheit verleihen Foto: Wolfgang Czech

Auch sonst wurde kräftig Personal getauscht, insgesamt zehn Neuzugänge kamen ins Team. Mit Scott Valentine musste nach sechs Jahren sogar eine Konstante aus Augsburgs Hintermannschaft den Club verlassen (jetzt HC Bozen/ Italien ICEHL), ein Abschied, mit dem wohl die wenigsten gerechnet hatten. David Warsofsky (aus Ingolstadt) soll diesen Abgang ausgleichen, dem aus Krefeld gekommenen Miro Sacher ist diese Rolle wohl nicht zuzutrauen. Dass der slowenische Internationale Blaz Gregorc nach seinem Kurzengagement ein Panther bleibt, dürfte dem Abwehrverbund allerdings weiterhelfen. Zum Saisonauftakt wird er aber mit einer Schulterverletzung fehlen.

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Valentine musste den AEV verlassen Foto: Czech

Nicht mit dabei sein kann auch Matt Puempel. Der Kanadier hatte sich bei einem Turnier in Landshut schwerer verletzt, Russell muss einige Zeit auf seinen Torjäger verzichten. Die Verantwortlichen der Panther haben auch deshalb bis zuletzt am Kader gebaut und mit Adam Johnson (Lehigh Valley Phantoms/AHL) und Terry Broadhurst (Tucson Roadrunners/AHL) vor wenigen Tagen personell nachgelegt. Trotz der Verpflichtung von Nationalspieler Samuel Soramies (Ingolstadt) dürfte die Verpflichtung des Sebastian Wännström (HC Ajoie/ Schweiz NLA) der größte Coup im vorderen Mannschaftsteil sein. Der Schwede hatte sich sowohl in der Schweiz, als auch zuvor in Schweden und Finnland (Top-Torjäger 2020-21) als treffsicher erwiesen, dieses Talent möchte er nun auch in Deutschland unter Beweis stellen.

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Auf Wännströms Treffsicherheit wird es nach Puempels Ausfall ankommen | Foto: Wolfgang Czech

Insgesamt ist es den Panther-Verantwortlichen wohl gelungen, ein ausgeglichenes Team zusammenzustellen. Dass die diesjährigen Neuzugänge Treffer sind, wäre dabei genauso wichtig, wie die Rückkehr von Captain Brady Lamb und Angreifer Drew LeBlanc zu alter Stärke. Beide Spieler verfügen über herausragende Fähigkeiten, konnten diese aber zuletzt zu selten zeigen. Gelingt es, die neuen und altgedienten Recken zu einer funktionierenden Einheit zusammenzubauen, ist der Neustart und damit die Rückkehr in die Playoff-Ränge durchaus realistisch.

Heute Abend gilt es dies nach einer ordentlichen Vorbereitung (8 Spiele/5 Siege) in Iserlohn (19:30 Uhr/Magenta) bereits unter Beweis zu stellen. Am Sonntag erwarten die Augsburger Panther die Kölner Haie (19 Uhr) zum ersten Heimspiel.