ESV Kaufbeuren sichert sich mit Erfolg in Bad Nauheim das Pre-Playoff-Ticket

Die Kaufbeurer Joker drehen in Bad Nauheim einen zweimaligen Rückstand und zeigen zum richtigen Zeitpunkt erneut tolle Comeback-Qualitäten. Am Ende stand ein 5:3 und die Qualifikation für die Pre-Playoffs für den ESVK fest.Esvk Esv Kaufbeuren Joker

Gestern Abend stand für den für den ESV Kaufbeuren in Bad Nauheim das letzte DEL2-Hauptrundenspiel der Saison 2019/2020 auf dem Programm. 

Trainer Andreas Brockmann konnte dabei bis auf die bekannten verletzten Spieler Stefan Vajs, Philipp de Paly, Alex Thiel und Jan Bednar auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Louis Latta spielte daher wie schon am Freitag für den Oberliga Kooperationspartner ECDC Memmingen.

Der ESVK startete wieder gut in die Partie und wie so oft in den letzten Spielen war die erste wirkliche Offensivaktion des Gegners ein Treffer. Nach knapp drei Minuten konnte Florin Ketterer den durchgebrochenen Marcel Kahle nur mit unfairen Mitteln stoppen und es gab einen Penaltyschuss für den Gastgeber. Diesen verwandelte Zach Hamill zum 1:0. Die Joker blieben dieses Mal aber Stabil und ließen sich von dem frühen Rückstand nicht beeindrucken. Der ESVK spielte mutig nach vorne und kam auch zu der einen oder anderen guten Chance. Ein Powerplay nach 12 Minuten konnten die Kaufbeurer aber leider nicht nutzen, gerade hier merkte man der Mannschaft um Kapitän Julian Eichinger das mangelnde Selbstbewusstsein durchaus an. Dies taten ihnen die Hausherren aber gleich, die sogar deren zwei Überzahlsituationen nicht in einen Treffer ummünzen konnten. Die Specialteams der Rotgelben leisteten hier sehr gute Arbeit und für den ESVK ging es mit einem Treffer in Rückstand in die erste Pause.

Kaufbeuren muss erneut mit Rückstand in die Pause

Das zweite Drittel war überwiegend von großem Kampf auf beiden Seiten geprägt. Man merkte deutlich, dass dies für beide Mannschaften ein sehr wichtiges Spiel ist. Die Joker hatten unter anderem durch Joey Lewis zwei sehr gute Chancen, eine davon im einzigen Überzahlspiel in diesem Abschnitt. Felix Bick im Kasten der Hessen aber parierte zwei Mal sehr stark. Sein Gegenüber Ilya Sharipov konnte sich ebenfalls ein paar Mal auszeichnen, war dann aber in Minute 36 bei einem drei auf eins Konter der Nauheimer völlig chancenlos. Torschütze Robin Palka musste die Scheibe nur noch im leeren Gehäuse unterbringen. Die Joker ihrerseits zeigten sich vom Gegentreffer erneut unbeeindruckt und trafen Sekunden später zum 2:1 Anschlusstreffer. Julian Eichinger initiierte einen schnellen Angriff, Tobi Wörle brachte den Puck zum Tor und Max Schmidle konnte den Abpraller von Felix Bick verwerten. Gleich im Anschluss hatten der ESVK ein wenig Oberwasser, konnte dies aber nicht nutzen. Zum Ende des Drittels war dann der EC Bad Nauheim wieder das Team, welches mehr Zeit in der Offensivzone verbringen konnte. Ein weiteren Treffer sollte aber nicht mehr fallen und wie schon nach den ersten 20 Minuten, ging es für die Kaufbeurer auch nach 40 Minuten mit einem Tor in Rückstand in die zweite Pause.

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Der Schlussabschnitt war aus Sicht des ESVK dann an Dramatik nicht zu überbieten. Die Mannschaft kam gut aus der Kabine, aber das Spiel war relativ ausgeglichen. Die Joker versuchen viel in der Offensive, waren aber eben auch immer in der eigenen Zone gefordert. In der 47. Spielminute dann ein Nackenschlag für die Wertachstädter. Branden Gracel wurde für einen Check gegen den Kopf und Nackenbereich für 2+10 Strafminuten auf das Sünderbänkchen verwiesen. Dadurch mussten die Joker nicht nur eine Unterzahlsituation überstehen sondern auch fast bis zum Schluss der Partie auf ihren offensiv starken Kanadier verzichten. Aber die Mannschaft von Trainer Andres Brockmann überstand das Powerplay der Hausherren schadlos und es kam noch besser. Florin Ketterer erzielte mit einer wahren Energieleistung den wichtigen 2:2 Ausgleichstreffer für seine Farben. Gespielt waren hier 54. Minuten und auf der Kaufbeurer Spielerbank entfachte neue Euphorie. Diese wurde jedoch nur 17 Sekunden später von Tyler Fiddler schlagartig gebremst. Der Kanadier in Reihen der Nauheimer brachte sein Team mit einem Schuss aus dem Slot heraus wieder mit 3:2 in Führung. Was dann aber geschah, wollte wohl so recht keiner mehr glauben. Zeigten sich die Joker in den letzten Spielen von Gegentoren immer arg gebeutelt, entwickelte die Mannschaft nun eine „Jetzt erst recht“-Mentalität und bog das Spiel noch komplett um.

Sami Blomqvist besorge in der 56. Spielminute den viel umjubelten 3:3 Ausgleichstreffer und nur 13 Sekunden später brachte Antti Kerälä den ESVK mit seinem Tor zum 4:3 das erste Mal an diesem Abend in Führung. Für die rund 30 mitgereisten Kaufbeurer Fans war nun das große Zittern angesagt. Nun hieß es für die Wertachstädter das Ergebnis nicht mehr aus der Hand zu geben und sich auf den letzten Drücker doch noch das Pre-Playoffs Ticket zu sichern. Gesagt getan, die Allgäuer verteidigten gut und als die Nauheimer alles auf einen Karte setzten und mit sechs Feldspielern agierten, traf Sami Blomqvist mit seinem 38. Saisontreffer zum alles entscheidenden 3:5. Der Jubel bei den mitgereisten Fans und auf der Spielerbank des ESVK kannte keine Grenzen mehr.

Die Joker zogen also im letzten Augenblick noch ihren Kopf aus der Playdown – Schlinge und treffen nun in den Pre-Playoffs auf die Bietigheim Steelers.