Der FC Augsburg konnte das erste Bundesligaspiel der neuen Saison trotz einer tollen Leistung nicht für sich entscheiden. Die Schwaben mussten sich gegen Borussia Mönchengladbach mit 4:4-Unentschieden begnügen. Es bleibt somit dabei, noch nie konnte der FCA ein Auftaktspiel in der ersten Liga gewinnen. Das hatten die Beteiligten nach der Partie dazu zu sagen.
Felix Uduokhai: „Es war ein richtig geiler Auftakt, vor allem für die Fans. Das war uns wichtig, dass wir nach dem letzten Spiel – jeder weiß wie es gelaufen ist – etwas zurückgeben. Es war heute kein langweiliger Sommerkick. Die individuellen Fehler müssen wir abstellen, daran müssen wir arbeiten. Man hat aber gesehen, dass wir da sind und wollen. Es gibt aber noch einige Dinge an denen wir feilen müssen“
Elvis Rexhbecaj: „Für neutrale Zuschauer war es natürlich ein geiles Spiel, aber für mich ist das Ganze jetzt so kurz nach Abpfiff schwer zu beschreiben. Wir machen eigentlich das Spiel und bekommen in der ersten Halbzeit drei Gegentore, die wir besser verteidigen müssen. Es spricht aber für die Moral der Mannschaft, dass wir so zurückgekommen sind. Leider ist es ziemlich bitter, dass wir dann in der letzten Minute noch so ein bitteres Ding kassieren. Wir haben gezeigt, dass wir Bock haben und aggressiv sein wollen. Wir hätten uns eigentlich belohnen müssen.“
Niklas Dorsch: „Auch wenn wir das Gegentor in der letzten Sekunde kassiert haben, überwiegt bei mir der Stolz über die Leistung der Mannschaft. Wir haben zweimal jeweils einen Rückstand von zwei Toren aufgeholt. Das zeugt von unserer super Moral und unserem Teamgeist. Von Beginn an haben wir das Spiel dominiert, bekommen dann aber wie aus dem Nichts das 0:1. Selbst den Nackenschlag zum 0:2 haben wir weggesteckt und haben das Spiel komplett gedreht. Trotz des späten Gegentores können wir jetzt mit einem guten Gefühl nach München fahren. Denn mit einer solchen Leistung ist auch dort etwas möglich.“
Ermedin Demirović: „Ehrlich gesagt, fühlt es sich schon etwas wie eine Niederlage an, das 4:4. Auch wenn wir Moral gezeigt und immer zurückgeschlagen haben, das spricht für uns. Das war es, was wir nach dem Unterhaching-Spiel angesprochen haben, das wir den eigentlichen, den alten FC Augsburg zeigen wollen, das haben wir als ganze Mannschaft gemacht. Auf der einen Seite war es ein überragendes Spiel, auf der anderen Seite stehen wir am Ende trotzdem mit nur einem Punkt da. Es ist aber positiv, dass wir zurückgeschlagen haben und gezeigt haben, dass wir es vor allem anders können als im DFB-Pokal. Das ist der FC Augsburg, der wir sein wollen. Wir haben ein anderes Gesicht gezeigt und wollen darauf aufbauen.“
Sven Michel: „Wenn du nach einem 0:2 und einem 1:3 zurückkommst und sogar in Führung gehst, dann willst du es über die Bühne bringen. Ärgerlich, was wir aber für einen Charakter bewiesen haben, ist stark.“
Maximilian Bauer: „Es war ein richtig gutes Spiel von uns und für alle Zuschauer war es große Unterhaltung. Das Gegentor in letzter Sekunde ist natürlich bitter, weil der Elfmeter fragwürdig ist. Wenn er ihn überhaupt trifft, dann ist die Berührung nicht so, dass man davon hinfällt. Aber wir können es nicht mehr ändern und deswegen steht für uns die Art und Weise, wie wir heute als Mannschaft aufgetreten sind, im Vordergrund.“
Julian Weigl (Gladbach): Wir sind ganz gut reingekommen, auch wenn die Augsburger mehr Ballbesitz hatten. Wir haben dann mit langen Bällen und unseren schnellen Jungs eiskalt zugeschlagen. Wenn man 3:1 führt, muss man mit einem besseren Ergebnis als einem 3:3 in die Pause gehen. Die Augsburger sind gut aus der Halbzeit gekommen und haben uns viel abverlangt. Wir sind froh, dass wir nach dem Rückstand Moral bewiesen haben und zumindest noch einen Punkt mit nach Hause nehmen können. Wir hätten gerne einen Sieg gelandet, aber dass wir zum Schluss nochmal alles reingeworfen haben und als Team zusammengewachsen sind, gibt uns Kraft für die kommenden Wochen.
Luca Netz (Gladbach): Es war gut, dass wir noch einen Zähler geholt haben. Hier zu punkten, ist immer schwer. Augsburg hat eine gute Mannschaft. Es war heute ein Hin und Her auf dem Platz. Erst haben wir mit zwei Toren geführt, dann den Ausgleich kassiert und nach der Pause sind wir in Rückstand geraten. Für mich war es sehr unglücklich, dass ich den Elfmeter verursacht habe. Ich bin aber froh, dass die Mannschaft anschließend nicht ihren Kampfgeist verloren hat und trotzdem noch ausgleichen konnte.
Der FC Augsburg startet mit einem Remis – Gute Leistung gegen Gladbach bringt nur einen Punkt
Marinko Jurendic (Sportdirektor FCA): „Es war ein emotionales Spiel und für alle beteiligten ein spektakuläres Spiel in jeglicher Hinsicht. Trotz allem kann man hervorheben, dass unsere Mannschaft viele gute Dinge auf dem Platz gezeigt hat. Am Ende wurden der Mannschaft die drei Punkte vor der Nase weggenommen, die sie sich sicher verdient hatte. Neutral betrachtet sind vier Gegentore zu viel, das wissen die Spieler. Wir haben aber auch eine Spielweise an den Tag gelegt, mit der wir vier geschossen haben“
Enrico Maaßen (Trainer FC Augsburg): „Das war ein bitterer Ausgang des Spiels, aber ich möchte heute das Positive herausstellen. Die Art und Weise, wie die Mannschaft aufgetreten ist, war großartig – sowohl von der Mentalität und Moral her als auch fußballerisch. Passquote, Torchancen, Laufdistanz, Zweikampfquote, Sprints – wir waren sehr, sehr gut unterwegs. Natürlich fallen die Gegentore viel zu einfach und es ist am Ende sehr ärgerlich, dass wir in der Nachspielzeit so einen Elfmeter gegen uns bekommen.“
Gerardo Seoane (Trainer Borussia Mönchengladbach): „Am Schluss überwiegt das positive Gefühl, hier noch einen Punkt mitzunehmen. Kompliment an meine Mannschaft für die Moral. Insgesamt war es ein Spiel mit vielen Gefühlen – auf der einen Seite haben wir phasenweise gut verteidigt, auf der anderen Seite waren wir viel zu fehlerhaft im eigenen Drittel. Wenn man vier Tore auswärts kassiert, kann man als Trainer nicht zufrieden sein. Das gilt es nun aufzuarbeiten.“