In der Debatte um eine mögliche Laufzeitverlängerung der drei noch am Netz verbliebenen Atomkraftwerke spricht sich die FDP gegen einen Streckbetrieb über die ersten drei Monate des kommenden Jahres aus.
„Das ist nicht die Lösung des Problems, was wie gerade haben“, sagte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai im RTL/ntv Frühstart. „Ich bleibe dabei: Wir werden das (die Atomkraftwerke, Anm. der Redaktion) weiterhin bis 2024 brauchen, um eine ernsthafte Krise und Energielücke in Deutschland zu vermeiden.“
Djir-Sarai wendet sich damit gegen Vorschläge des grünen Koalitionspartners, Kernkraft notfalls bis in den Frühling 2023 weiter zu nutzen. Es entstehe eine große Lücke, wenn auf die Potentiale der drei am Netz verfügbaren Kernkraftwerke verzichtet würde. „Wir haben das durchgerechnet und es ist völlig klar, dass weder Braunkohle, noch Steinkohle noch erneuerbare Energien reichen werden“, sagte Djir-Sarai.
„Niemand muss in Deutschland frieren“. Ende der Gasverstromung führt nicht zu Blackouts
Die FDP bekräftigt ihre Forderung nach einem Ende der Gasverstromung in Deutschland, obwohl das Wirtschaftsministerium vor Blackouts warnt, sollte kein Gas mehr verstromt werden.
„Das ist nicht richtig“, sagte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai. In einer Situation, in der Russland Energie als Waffe einsetze sei es außerordentlich unklug, Gas einzusetzen, um Stromenergie zu erzeugen. „Das ist aus meiner Sicht eine völlig falsche Strategie“, sagte Djir-Sarai. Die Politik könne eine mögliche Energiekrise verhindern.
„Niemand muss in Deutschland frieren, niemand muss in Deutschland Sorge haben, dass Strom abgestellt wird“, sagte Djir-Sarai, „hier hat derzeit die Politik genügend Instrumente zur Verfügung.“