In der Nähe von Augsburg könnten gravierende Missstände im Justizvollzug aufgedeckt worden sein. Gefangene der JVA Gablingen (Landkreis Augsburg) berichten von Misshandlungen, darunter monatelange Isolation ohne Kleidung. Sie sollen auf kaltem Betonboden schlafen müssen und bekamen oft nur minimalen Zugang zu Nahrungsmitteln und Wasser—manchmal lediglich einen Becher Wasser pro Tag. Zudem wurden ihre Hofzeiten und Besuche von Gottesdiensten stark eingeschränkt.
Die Vorwürfe kamen ans Licht, als eine ehemalige Gefängnisärztin sich öffentlich äußerte. Sie gab an, bereits früher Anzeigen erstattet und sich an die nationale Stelle zur Verhinderung von Folter gewandt zu haben, doch diese Untersuchungen seien ohne Konsequenzen geblieben.
Laut den Berichten haben die Misshandlungen seit der Ankunft einer neuen stellvertretenden Leiterin im Jahr 2023 zugenommen. Diese soll ein Klima der Angst unter den rund 300 Angestellten geschaffen haben. Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen Ermittlungen eingeleitet. Die Anwälte der beschuldigten Bediensteten weisen die Vorwürfe zurück. Der Ermittlungsprozess hat gerade erst begonnen und könnte noch einige Zeit in Anspruch nehmen.


