Für 2,4 Millionen Euro | Bayerische Polizei erhält zwei gepanzerte Spezialfahrzeuge aus Friedberg

Die Bayerische Polizei verfügt künftig über zwei neue hochmoderne Spezialfahrzeuge. Es handelt sich um das auf polizeiliche Bedürfnisse angepasste Modell ‚ENOK 6.2‘ der Firma ‚Armoured Car Systems‘ in Friedberg bei Augsburg. Diese sind durch eine Panzerung besonders geschützt und werden bei den Spezialeinheiten in Nord- und Südbayern stationiert. Das erste Spezialfahrzeug ist bereits fertig. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat sich heute am Firmensitz ein Bild von der Leistungsfähigkeit machen können. „Damit ist unsere Polizei für den Ernstfall noch besser gerüstet, beispielsweise bei Terror- oder Amoklagen“, fasste Herrmann zusammen. 

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Die Erfahrungen insbesondere mit Terroranschlägen in Europa und anderswo haben laut Herrmann gezeigt, dass nicht auszuschließen ist, dass Täter schwerbewaffnet größtmöglichen Schaden anrichten wollen: „Darauf müssen wir bestmöglich vorbereitet sein, auch wenn unseren Sicherheitsbehörden derzeit keine konkreten Anschlagsgefahren bekannt sind.“ Wie der Innenminister erläuterte, bieten die neuen Spezialfahrzeuge den Einsatzkräften einen hohen Schutz, beispielsweise bei Beschuss: „Damit können unsere Spezialeinheiten weitestgehend sicher an den Einsatzort gelangen und gegen die Täter vorgehen. Zudem können sie mit Hilfe des Fahrzeugs Menschen aus Gefahrenzonen bringen.“

Nach Herrmanns Worten ist die Inbetriebnahme des zweiten Fahrzeugs für Mai 2020 geplant. Die Kosten für die beiden Spezialfahrzeuge belaufen sich auf insgesamt 2,4 Millionen Euro. „Das ist hervorragend angelegtes Geld für mehr Sicherheit“, brachte es Herrmann auf den Punkt.

In die Bayerische Polizei wird kräftig investiert. Das betrifft nicht nur das Personal mit rund 3.500 zusätzlichen Stellen von 2017 bis 2023. „Der Sach- und Bauhaushalt bewegt sich heuer in einer Größenordnung von mehr als 537 Millionen Euro, im Vergleich zum Haushaltsjahr 2013 mit rund 342 Millionen Euro eine stattliche Erhöhung“, betonte Herrmann. Ein wichtiger Punkt sei, die Ausstattung der Bayerischen Polizei laufend zu optimieren und auf dem neuesten Stand zu halten. So wurde in den vergangenen Jahren unter anderem die Einführung der neuen Polizeiuniform abgeschlossen sowie die Auslieferung der neuen ballistischen Schutzausstattung, um die Einsatzkräfte bestmöglich vor Gefahren zu schützen. „Zudem haben wir als neue Standardbewaffnung die Pistole Heckler & Koch SFP9-TR eingeführt, die im Vergleich zur alten Dienstpistole über eine doppelt so hohe Magazinkapazität verfügt“, ergänzte Herrmann. „Darüber hinaus haben wir den Zuschlag für 800 neue Mitteldistanzwaffen der Bayerischen Polizei erteilt, ein Kompakt-Gewehr im Kaliber .223.“ Das Modell SCAR-L vom Hersteller FN Herstal wird künftig bei lebensbedrohlichen Lagen durch Einsatzeinheiten und speziell dafür geschulte Kräfte des uniformierten Streifendienstes zum Einsatz kommen.