Generationenprojekt gestartet | Spatenstich für Multifunktionsgebäude des FC Memmingen erfolgt

Der Fußballclub Memmingen 1907 e.V. (FCM) hat nach dreijähriger Planungszeit den Spatenstich für ein Multifunktionsgebäude in der Arena vorgenommen – für den Allgäuer Traditionsverein ein „historisches Generationenprojekt“, das die nachhaltige Zukunft in vielen Bereichen sichern soll. Nach mehrfacher Überplanung liegt die aktuelle Kalkulation der Baukosten bei 4,35 Millionen Euro.

Spatenstich 01 Meckes 1200
Teilnehmer am Spatenstich (im Bild von links nach rechts):
– Thomas Reichart, 3. Vorsitzender des Fußball-Clubs Memmingen 1907 e.V.
– Andreas Müller, Geschäftsführer der Alois Müller GmbH
– Prof. Dr. Kai-Uwe Marten, 2. Vorsitzender des FC Memmingen 1907 e.V.
– Bernd Fischer, Vorstandsmitglied der Sparkasse Schwaben-Bodensee
– René Schinke, Vorstand der VR-Bank Memmingen eG
– Armin Buchmann, Präsident des Fußball-Clubs Memmingen 1907 e.V.
– Markus Kramer, Schatzmeister des Fußball-Clubs Memmingen 1907 e.V.
– Helmuth Barth, Vorsitzender des Finanzausschusses des FC Memmingen
– Otto Birk, Otto Birk Bau und Hauptverantwortlicher der Baumaßnahme
– Manfred Schilder, Oberbürgermeister der Stadt Memmingen

Die vier Ebenen des Gebäudes sind barrierefrei zu erreichen. Den Planungen liegt ein
umfangreiches Brandschutzkonzept und ein aufwändiges Energiekonzept zugrunde.
Aufgrund dessen fällt der beantragte KfW-Zuschuss deutlich höher als erwartet aus
und wurde noch gewährt, obwohl das Förderprogramm der Bundesregierung kurz
darauf zumindest vorübergehend eingestellt wurde.

Nachdem jetzt nach KFW 40 EE Standard gebaut wird, fallen zwar die Baukosten höher
aus, wirken sich aber durch deutlich geringere Energiekosten in Zukunft positiv aus.
Auf dem von der Stadt Memmingen durch Erbpacht zu entsprechenden Konditionen
überlassenen Grundstück übernimmt der FC Memmingen die Finanzierung des
Projekts.

Verwirklicht wird das Großprojekt mit vielen Partnern und Sponsoren, die sich hier in
bisher beispielloser Weise engagieren und auch in schwierigen Planungsphasen immer
wieder Antreiber waren. So sind bereits langfristige Partnerschaftsverträge in
Millionenhöhe gezeichnet. Auch die beiden Hausbanken, die Sparkasse SchwabenBodensee und die VR-Bank Memmingen eG stehen in maßgeblicher Weise hinter dem
Zukunftsprojekt. Ein besonderer Dank gilt den Vertretern der Stadt und der
Verwaltung, die lösungsorientiert an der Verwirklichung mitgewirkt haben.
FCM-Präsident Armin Buchmann betont, dass durch die Baufinanzierung dem
Spielbetrieb keinerlei Gelder fehlen werden. Die Finanzierung sei auch nicht von einer
Spielklasse abhängig: „Wir schaffen das, egal ob wir Regionalliga, Bayernliga oder
Landesliga spielen“. Im Umkehrschluss kann der FCM durch das
Multifunktionsgebäude aber erhebliche Mittel erwirtschaften, die in den Sportbetrieb
investiert werden und durchaus Perspektiven über die Regionalliga hinaus eröffnen
können.

Maßgeblich wird nicht nur eine weitere Säule einer Einnahmequelle geschaffen,
sondern auch die Infrastruktur so grundlegend verbessert, dass sich der FC
Memmingen in allen Bereichen weiterentwickeln und die Nachwuchsförderung
(Junioren-Campus) noch nachhaltiger gestaltet werden kann. Professionelle
Bedingungen werden geschaffen, die den Spielern von der ersten Mannschaft bis
hinunter zu den Bambini zugutekommen werden. Auch der Breitensport mit der
Tischtennisabteilung wird berücksichtigt.

Ziel ist es, die ausgebildeten Fußballtalente entweder selbst zu halten oder zumindest
entsprechende Transfererlöse zu erzielen, die wiederum in die eigene sportliche
Entwicklung investiert werden. Damit werden laut Buchmann Grundlagen geschaffen,
langfristig weiterhin im bayerischen Amateurspitzenfußball mitmischen zu können –
und vielleicht eines Tages noch mehr.

Das 70 Meter lange Gebäude selbst fußt auf drei Säulen: Es werden zum einen längst
erforderliche sanitäre Standards in der Arena geschaffen. Die multifunktionale
Gestaltung bietet auf 900 qm und 4.500 Kubik umbautem Raum unter anderem Platz
für Kabinen, Besprechungs- und Schulungsräume, Lagermöglichkeiten und einen
Fitnessbereich. Kern ist ein großzügiger Gastro- und VIP-Bereich, der auch abseits von
Fußballspielen genutzt und vermarket werden kann. Die drei Stockwerke bzw. vier
Ebenen sind alle barrierefrei zu erreichen. Ein Aufzug wird eingebaut.

Imposant ist die Fassadengestaltung mit viel Glas, unter dem Dach wird eine Galerie
eingezogen, die wie auch die Dachterrassen einen freien Blick in die Arena ermöglicht.
Das Gebäude integriert sich trotz seiner Größe in den Alleecharakter des Stadions und
bildet ein archetektonisches Pendant zur angrenzenden Tribüne und der Stadionhalle
im Osten, die als Industriedenkmal gilt.

Mit dem ambitionierten Zeitplan sollen das Richtfest im Spätsommer 2022 und die
Eröffnung bereits im Sommer 2023 erfolgen – dann mit dem „Solidaritätsspiel“ gegen
den TSV 1860 München. Zur Erinnerung: In der Corona-Pandemie konnte das
Pokalspiel gegen die „Löwen“ nicht wie geplant ausgetragen werden. Die Münchner
kamen durch den Memminger Verzicht kampflos im Wettbewerb weiter und sicherten
dem FCM zu, später kostenfrei in der Arena anzutreten. Die allermeisten Fans haben
ihre „Pokalkarten“ behalten und sorgten damit für einen wichtigen Beitrag für die
Liquidität des Fußball-Clubs in der Pandemiezeit. Diese Karten haben nun
uneingeschränkt Gültigkeit für das besondere Spiel im Jahr 2023, egal wie die KartenPreisgestaltung hier aussieht. Über die genauen Modalitäten wird dann rechtzeitig
informiert.