Getötete Prostituierte in Berg: Polizei führt Anwohnerbefragungen durch

Am Sonntag, den 16.01.2022 eine weibliche Leiche in einem Waldstück bei Berg aufgefunden. Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck konnte die Tote zwischenzeitlich identifizieren und ermittelt wegen eines Gewaltverbrechens.

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Die Hündin einer Spaziergängerin hatte den halb vergrabenen und mit Geäst sowie Laub bedeckten Leichnam aufgefunden, woraufhin die Polizei verständigt worden war. Nach der Bergung des Opfers und anschließenden gerichtsmedizinischen Untersuchungen musste die Kripo von einem Gewaltverbrechen ausgehen und gründete in der Folge die mit 20 Personen besetzte „Ermittlungsgruppe Kapellenweg“. Aufgrund des Zustandes der Leiche konnte der Todeszeitpunkt nur sehr vage bestimmt werden, dürfte aber etwa im Zeitraum von Mitte November bis Mitte/Ende Dezember 2021 gelegen sein.

Die Getötete konnte als Luca V. identifiziert werden. Die 25-jährige ungarische Staatsangehörige stammte aus Budapest und ging den Ermittlungen der Beamten zufolge seit geraumer Zeit einer Tätigkeit als Prostituierte nach.

Luca V. war etwa 160 cm groß, zierlich und hatte blonde, schulterlange glatte Haare. Ihre Beschäftigung übte sie unter den Pseudonymen „Maya“ und „Alina“ aus und warb für ihre Dienste auf diversen Escort-Portalen im Internet. Nach den Erkenntnissen der Ermittler hatte sich Luca V. zuletzt ab dem 23.11.21 in München aufgehalten und dürfte auch hier der Prostitution nachgegangen sein.

Das Opfer muss danach unter noch unbekannten Umständen auf seinen Mörder getroffen sein, der sie nach der Tat im Waldstück bei Berg ablegte. Zur Ortschaft selbst hatte Luca V. den Beamten zufolge keinen Bezug.

Durch intensive Ermittlungsarbeit der Kripo Fürstenfeldbruck ergab sich ein dringender Tatverdacht gegen einen 26-jährigen Nigerianer, der in Ungarn lebt und sich rund um die Tatzeit in München aufgehalten hatte. Die sachleitende Staatsanwaltschaft München II beantragte daher einen internationalen Haftbefehl gegen den Verdächtigen, der den Erkenntnissen zufolge einige Zeit mit dem Opfer zusammen gelebt hatte. Gemeinsam mit Beamten der ungarischen nationalen Zielfahndung gelang es, den Mann zu lokalisieren und am gestrigen Dienstag in Budapest festzunehmen. Nach Ungarn gereiste Beamte aus Fürstenfeldbruck sichern derzeit im Zusammenwirken mit der Mordkommission aus Budapest weitere Beweise und führen erste Vernehmungen durch.

Trotz des Fahndungserfolges bitten die Spezialisten der Kriminalpolizei die Bevölkerung um Mithilfe:

Wer hatte mit Luca V. Kontakt oder kann sonst Hinweise zu ihrem Aufenthalt ab dem 23.11.2021 oder den Umständen ihres Verschwindens geben?

Die eigens für den Fall bei der Kripo Fürstenfeldbruck eingerichtete „Ermittlungsgruppe Kapellenweg“ versucht derzeit, die letzten Aufenthaltsorte der Getöteten, den konkreten Tatablauf sowie das Geschehen am Ablageort des Leichnams möglichst lückenlos zu rekonstruieren.

In diesem Zusammenhang finden in den kommenden Tagen umfangreiche Ermittlungen im Starnberger Ortsteil Berg statt. Polizeibeamte werden an den Türen läuten und die Anwohner konkret zu Auffälligkeiten oder verdächtigen Beobachtungen befragen, die sie gegen Ende November 2022 gemacht haben könnten.

Die Ermittler erhoffen sich hiervon weitere Hinweise zur vollständigen Aufklärung der Tat. Eventuelle Zeugen, die Hinweise zu Luca V. geben können, werden weiterhin gebeten, sich mit der Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 08141-6120 in Verbindung zu setzen.