Am Freitagnachmittag wurde der Polizeiinspektion Lindau mitgeteilt, dass ein Fahrzeug zwischen dem Inselbahnhof und dem Busbahnhof angehalten hat. Der Fahrer stieg aus und befestigte einen kastenähnlichen Gegenstand mit Klebeband an der Bahnhofsmauer. Anschließend fotografierte er die Umgebung und fuhr mit seinem PKW in unbekannte Richtung davon. Ein Zeuge beobachtete den Vorfall und nahm ihn teilweise auf Video auf.

Die Streife vor Ort konnte den Gegenstand an der Wand nicht verifizieren und einordnen. Aufgrund von Erkenntnissen über den Fahrzeughalter, der nicht in Bayern wohnt und bereits wegen eines ähnlichen Vorfalls in Nordrhein-Westfalen polizeilich in Erscheinung getreten ist, musste von einer erhöhten Gefährdungslage ausgegangen werden. Mehrere Polizeistreifen, darunter die Polizei Lindau, die Grenzpolizei Lindau und die Bundespolizei, sperrten den Bereich um den Lindauer Inselbahnhof weiträumig ab.
Vor Ort untersuchten Spezialisten des Landeskriminalamts aus München das Behältnis mit einem Roboter auf mögliche Explosionsstoffe. Nach etwa einer Stunde konnte Entwarnung gegeben werden. Das Kästchen ist vermutlich ein elektronisches Erfassungsgerät für Arbeitszeit. Es ist bisher nicht bekannt, warum der Mann das Gerät an einer so öffentlichkeitswirksamen Örtlichkeit mit Klebeband befestigt hat. Die Polizei ermittelt noch. Die Sperrung im Bereich des Bahnhofs Lindau, die mit dem Einsatz verbunden war, wurde um 19:45 Uhr aufgehoben.

