Um die ökologisch erzeugte Fernwärme der Stadtwerke Augsburg (swa) über das gesamte Jahr in die Stadt transportieren zu können, bauen die swa ihr Fernwärme-Netz in Augsburg aus.
Die sogenannte „Stammleitung 7“ erschließt Gewerbegebiete in Lechhausen und sichert die Versorgung der Firma Kuka durch einen zweiten Anschluss. Die Wärme kommt von dem Biomassekraftwerk und der Gasturbine der swa sowie der Müllverbrennungsanlage in Lechhausen. Die Arbeiten beginnen ab Aschermittwoch, 6. März mit dem Einrichten der Baustelle; ab Montag, 11. März gibt es Beeinträchtigungen für den Verkehr insbesondere in der Osttangente.
Die neue Stammleitung 7 wird an eine bestehende Fernwärmeleitung in der Aindlinger Straße bei der Einmündung Pfaffenhofener Straße angebunden. Von dort führt sie auf der Osttangente (Aindlinger- und Meraner Straße) weiter in die Kalterer-, Stätzlinger-, Zusam-und Ostrachstraße bis hin zum Kuka-Gelände. Die Bauarbeiten in der Aindlinger- und Meraner-Straße dauern von 11. März bis voraussichtlich Ende Juni, die weiteren Arbeiten beginnen in der Ostrachstraße ebenfalls ab Mitte März und finden abschnittsweise bis Mitte Oktober statt.
In der Aindlinger- und Meraner Straße wird jeweils ein Fahrstreifen pro Richtung weggenommen, so dass eine Fahrspur pro Fahrtrichtung zur Verfügung steht. Autofahrer werden gebeten die Baustelle weiträumig zu umfahren, etwa von und zur A 8 über die Mühlhauser Straße oder zur Anschlussstelle Derching über die AIC 25. Die Kalterer-, Zusam- und Ostrachstraße werden gesperrt, für Anlieger ist die Zufahrt frei. Im Baustellenbereich sind für die Buslinien Ersatzhaltestellen eingerichtet.
Stammleitung 7 – für noch mehr grüne Energie
Über die Stammleitung 7 können in Zukunft rund 44.000 kW Wärme transportiert werden. Damit könnten etwa 4.400 Einfamilienhäuser gleichzeitig beheizt werden. Im Biomasse-Kraftwerk und der Gasturbine der swa werden Strom und Wärme in der sogenannten Kraft-Wärme-Kopplung ökologisch erzeugt. Die Abwärme, die bei der Stromgewinnung entsteht, wird nicht ungenutzt an die Umwelt abgegeben, sondern erhitzt das Heizwasser der Fernwärme.
Das heiße Wasser gelangt unter Druck und mit Hilfe von Pumpen über ein gut isoliertes Leitungssystem direkt in die Gebäude. Entlang der Leitung haben sich bereits zahlreiche Firmen für einen Anschluss an die Fernwärme entschieden. Neben ökologischen Aspekten waren vor allem auch wirtschaftliche Gründe entscheidend.
Umweltschonende Alternative zur konventionellen Heizanlage
Knapp 50 Prozent der Fernwärme der swa stammen aus erneuerbarer Energie. Durch die zentrale, gemeinsame Erzeugung von Wärme und Strom werden Ressourcen eingespart. Damit reduzieren sich die CO2-Emissionen deutlich. Weite Teile der Augsburger Innenstadt werden ausschließlich durch die Fernwärme versorgt. Das trägt dort ganz erheblich zur Luftreinhaltung bei. Außerdem sind Wohngebiete wie das Uni-Viertel, die ehemaligen US-Kasernen oder das Schwaben-Center an die Fernwärme angeschlossen, ebenso wie große Unternehmen, etwa die MAN, Schulen oder die Kliniken Uniklinik, Diakonissenhaus, Josefinumund Vincentinum. Mit der Leistung der abgegebenen Fernwärme können umgerechnet rund 35.000 Haushalte versorgt werden.