Günzburg | Schläger stürzt bei Flucht vor der Polizei sechs Meter in die Tiefe

Am 12.12.2020 kurz vor Mitternacht verständigte ein 61-jähriger Bewohner der Arbeiterunterkunft „Am Weiher“ in Günzburg die Rettungsleitstelle. Er gab an, Hilfe zu brauchen. Danach brach das Gespräch ab. Eine Streife der Polizei Günzburg, sowie ein Rettungswagen fuhren an die Örtlichkeit, um den Sachverhalt aufzuklären.

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Symbol-Bild von Tom und Nicki Löschner auf Pixabay

Dort trafen die Einsatzkräfte auf den 61-jährigen Anrufer, der eine starke Gesichtsverletzung aufwies und offenbar geschlagen worden war. Wie sich der Sachverhalt dann weiter darstellte, war der 61-jährige mit seinem 35-jährigen Mitbewohner in Streit geraten und hatte von diesem mehrere Schläge ins Gesicht erhalten. Als die Personalien des 35-jährigen durch die Beamten festgestellt werden sollten, zeigte sich dieser zunächst kooperativ, wurde aber ohne erkennbaren Grund plötzlich aggressiv und beschimpfte die Beamten.

Im weiteren Verlauf griff der 35-jährige die Beamten unvermittelt mit einem Tierabwehrspray an, zog sich in sein Unterkunftszimmer zurück und versperrte die Türe. Während weitere Unterstützungsstreifen angefordert wurden, versuchte der 35-jährige offenbar über das Zimmerfenster zu fliehen, stürzte hierbei aber ab und fiel über sechs Meter auf eine gepflasterte Terrasse, die sich unterhalb des Fensters befand. Hierbei zog er sich einen komplizierten Bruch des linken Beines zu. Selbst als die Beamten und die Mitarbeiter des Rettungsdienstes ihn fanden und versorgen wollten, beschimpfte er die Einsatzkräfte weiter.

Zur weiteren Versorgung wurde der 35-jährige schließlich ins Krankenhaus Günzburg eingeliefert. Auch der 61-jährige Mitbewohner musste zur Behandlung seiner Gesichtsverletzung stationär im Krankenhaus aufgenommen werden. Durch den Einsatz des Tierabwehrsprays trugen die Mitarbeiter des Rettungsdienstes und die Polizeibeamten Atemwegsreizungen davon, blieben aber weiterhin einsatzfähig. Bei der Durchsuchung des Unterkunftszimmers des 35-jährigen wurde noch eine größere Menge „Dopingmittel“ sichergestellt. Den 35-jährigen erwartet nun ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung, Widerstand und tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte, sowie einem Vergehen nach dem Anti-Doping-Gesetz.

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