Hilfe, mein Kind muss ins Krankenhaus

Wenn das Kind ins Krankenhaus muss, ist das nicht nur für die Eltern eine aufregende Zeit. Für den Krankenhausbesuch oder -aufenthalt muss an einiges gedacht werden. Eltern und Kinder fahren mit gemischten Gefühlen ins Krankenhaus. Kinder wissen oftmals nicht, was auf sie zukommen wird, sie werden in fremde Hände übergeben, müssen in einer unbekannten Umgebung bleiben.

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Wenn das Kind ins Krankenhaus muss, ist das nicht nur für die Eltern eine aufregende Zeit. | Symbolbild

Und Eltern machen sich Sorgen um ihre Kinder. Da braucht es vor allem vor dem Aufenthalt Fingerspitzengefühl und eine gute Vorbereitung.

Kinder im Krankenhaus – eine schwierige Situation für alle Beteiligten

In den ersten Lebensjahren bleibt der eine oder andere Aufenthalt im Krankenhaus auch den Kleinsten nicht erspart. Die Gründe für eine Aufnahme im Krankenhaus können sehr vielseitig sein. Babys und Kleinkinder müssen häufig aufgrund von Bakterien und Viren ins Krankenhaus gebracht werden. Oftmals kann der Flüssigkeitshaushalt nur mit Hilfe von Infusionen wieder ins Lot gebracht werden. Aber schon Infusionen können bei Kleinkindern und Babys zu traumatischen Erlebnissen werden. Wenn es schnell gehen muss, bleibt für das Packen der Sachen oftmals keine Zeit. Deswegen empfiehlt es sich, wenn Eltern schon eine kleine Notfalltasche parat haben.

Was sollte in die Tasche gepackt werden?

Ab einem gewissen Alter können Kinder als Unterstützung für das Packen hinzugezogen werden. So können sich Kinder ihren Lieblingspyjama ebenso einpacken, wie ihre liebsten Shirts. Die Tasche sollte neben Unterwäsche und Socken auch einen Bademantel, Waschzeug und Zahnputzzeug umfassen. Grundsätzlich sollte die Ausstattung so sein, dass ein Aufenthalt von 4 bis 5 Tagen gut überbrückt werden kann.

Da ein Aufenthalt von 4 bis 5 Tagen für Kleinkinder und Kinder eine sehr lange Zeit sind, sollte auch an Ablenkung gedacht werden. Hierfür eignen sich vor allem kleine Spielsachen, Bücher und Malbücher. Natürlich haben Krankenhäuser in den Kinderstationen meist ein reichhaltiges Sortiment an Spielzeug für die kleinen Patienten. Dennoch spielen Kinder gerne mit ihren eigenen Sachen – vor allem in einer ihnen nicht vertrauten Umgebung. So kann ein wenig Heimat mit ins Krankenhaus gebracht werden.

Welche Unterlagen sollten ins Krankenhaus mitgenommen werden?

Damit sich Ärzte im Krankenhaus möglichst schnell einen Überblick über den gesundheitlichen Zustand des Kindes machen können, sollten alte Befunde auf keinen Fall fehlen. Unterlagen über durchgeführte Untersuchungen können ebenfalls behilflich sein. Krankenversicherungskarte und der Einweisungsschein (sofern vorhanden) sind ebenso essentiell wie der Impfpass. 

Sollte das Kind regelmäßig Medikamente einnehmen, sollten Eltern schon im Vorfeld eine Medikamentenliste erstellen. Erstens können sich Ärzte sofort einen Überblick verschaffen. Zweitens können die Medikamente vom Krankenhaus zur Verfügung gestellt werden. Eine Medikamentenliste und alte Befunden erleichtern vieles bei der Aufnahme.

Wenn das Kind im Krankenhaus aufgenommen wird

In den meisten Fällen handelt es sich bei der Aufnahme von Kindern um geplante Situationen. Das bedeutet, dass es schon im Vorfeld einen Termin für die Aufnahme gibt, was einiges erleichtert. So können die Sachen nicht nur stressfrei gepackt werden. Kinder können zudem auf den Krankenhausaufenthalt vorbereitet werden.

Üblicherweise kümmern sich ein Arzt und eine Schwester um das Kind, wenn dieses zur Aufnahme gebracht wird. Die Aufnahmeformalitäten werden mit den Eltern durchgeführt, dem Kind werden das Zimmer und die Station gezeigt. Bei der Aufnahme müssen die Werte des Kindes wie Gewicht, Größe und Körpertemperatur erfasst werden. Hierbei können Eltern durchaus behilflich sein, da den Kindern die Nervosität genommen wird.

Eltern können auch mit aufgenommen werden

Es hat sich in den letzten Jahren bewahrheitet, dass die elterliche Fürsorge und Nähe einen enormen Gewinn bei der Behandlung darstellen. Eltern können ihren Kindern die Angst nehmen, können sie beruhigen, bieten Sicherheit. Der Genesungsprozess kann durch die Mitaufnahme von Eltern enorm unterstützt werden. Deshalb gibt es immer mehr Kinderkrankenstationen, die die Mitaufnahme der Eltern unterstützen und ermöglichen.

Bei medizinischer Notwendigkeit werden die Kosten für die Mitaufnahme der Eltern meistens von den Krankenkassen zur Gänze übernommen. Bei Babys und Kleinkindern gestaltet sich der Umstand anders, da die Mitaufnahme der Eltern bis zu einem gewissen Alter vorgesehen ist. Die medizinische Notwendigkeit besteht etwa bis zum 8. oder 9. Lebensjahr, bei Kindern mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen, und bei speziellen Notaufnahmen und schweren Unfällen. Hier werden die Kosten auch weit über das vorgeschriebene Alter von den Krankenkassen übernommen. 

Da die medizinische Notwendigkeit bei den Krankenkassen unterschiedlich gewertet wird, sollten sich Eltern im Vorfeld über die Deckung der Kosten bei Mitaufnahme informieren. Ärzte können zudem ein Schreiben an die Krankenversicherungen entrichten, in denen sie auf die medizinische Notwendigkeit der Mitaufnahme hinweisen. 

Einfacher haben es Familien, die eine Krankenhauszusatzversicherung abgeschlossen haben. Je nach Anbieter leistet diese auch für Rooming-In, wenn keine medizinische Notwendigkeit vorliegt und übernimmt die Mehrkosten für die Unterbringung.

Der geplante Krankenhausaufenthalt kann gut vorbereitet werden

Steht die Aufnahme in einem Krankenhaus an, haben Eltern oft ausreichend Zeit, um das Kind auf diese außergewöhnliche Situation vorzubereiten. Kindern kann auf spielerische Art und Weise erklärt werden, was während der Aufnahme passiert, warum die Aufnahme wichtig ist. Kinderarztkoffer haben sich für das spielerische Näherbringen bewährt.

Es gibt bereits eine Vielzahl an Kinderbüchern, die die Aufnahme in einem Krankenhaus oder den Krankenhausaufenthalt zum Thema haben. So kann Kindern mit einfachen Worten der Alltag in einem Krankenhaus erklärt und nähergebracht werden.

Der Krankenhausaufenthalt kann für Kinder auch interessant gestaltet werden. Es gibt sicher eine Vielzahl an Büchern oder Spielen, die der Nachwuchs unbedingt mal lesen oder spielen wollte. Während der Zeit im Krankenhaus kann diesen Wünschen mit verschiedenen Beschäftigungsideen für den Klinikaufenthalt gemeinsam mit den Eltern nachgekommen werden. So kann ein kleiner Anreiz für den Krankenhausaufenthalt gesetzt werden.

Die Aufnahme in einem Krankenhaus kann zu einer belastenden Situation werden. Je besser dieses Ereignis geplant und vorbereitet wird, desto weniger Stress wird bei Kindern und Eltern hochkommen. Und das ist schon mal ein guter Anfang, um mit dem Nachwuchs ins Krankenhaus zu fahren. Planung ist eben auch für die Aufnahme in einem Krankenhaus alles. (pm)