Hitze macht besonders Älteren zu schaffen

Der Klimawandel hat auch Auswirkungen auf die Gesundheit: Jeder vierte AOK-Versicherte über 65 Jahre ist überdurchschnittlich gefährdet, an heißen Tagen gesundheitliche Probleme zu bekommen und deshalb ins Krankenhaus zu müssen. Das zeigt der aktuelle Versorgungs-Report „Klima und Gesundheit“.

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Bild von Sabine van Erp auf Pixabay

„Ältere Menschen haben es bei Hitze auch deshalb schwerer, weil die Regulierung ihrer Körpertemperatur zunehmend langsamer wird“, sagt Bettina Mayr, Ernährungsexpertin bei der AOK in Augsburg. Da die Wärme über das Blut aus dem Körper transportiert werden muss, ist zudem die Wärmeregulation umso schwieriger und anstrengender, je höher die Umgebungstemperatur ist.

Flüssigkeitsverlust durch Trinken ausgleichen

„Durch vermehrtes Schwitzen und zu wenig Trinken besteht die Gefahr, dass der Körper regelrecht austrocknen kann“, sagt Bettina Mayr. Dies betrifft neben älteren Menschen übrigens auch Säuglinge und Kleinkinder. Gleichzeitig lässt mit zunehmendem Alter das Durstgefühl nach. Besonders gefährdet sind Menschen mit Demenz und Alzheimer, die das Trinken häufig schlicht vergessen. Bei Hitze verliert der Körper mehr Flüssigkeit als sonst und scheidet mehr Mineralstoffe aus. Dagegen hilft nur ausreichend zu trinken: Leitungs- oder Mineralwasser, Früchte- oder Kräutertees löschen den Durst am besten. Fruchtsaftschorlen – aus höchstens einem Drittel Saft und mindestens zwei Dritteln Wasser – liefern neben Flüssigkeit auch Mineralstoffe. Wer sehr stark schwitzt, ist mit einem natriumreichen Mineralwasser gut bedient. Getränke sollten möglichst über den ganzen Tag verteilt werden. „Falls nötig, sollte man Erinnerungshilfen nutzen“, rät Bettina Mayr. Das können eine Flasche oder Kanne mit dem Getränk sein, die ab morgens gut sichtbar bereitsteht, oder die Angehörigen, die regelmäßig zum Trinken animieren. Übrigens: Eisgekühlte Getränke löschen den Durst nicht besser als temperierte – ganz im Gegenteil: Sie führen zu vermehrtem Schwitzen und können sogar Magenbeschwerden verursachen. Bettina Mayr rät außerdem dringend von alkoholischen Getränken ab – sie erweitern die Gefäße und entziehen dem Körper sogar Flüssigkeit. Zu den erforderlichen 1,5 bis zwei Liter Flüssigkeitsaufnahme tragen auch Mahlzeiten mit viel Gemüse, Salat und Obst bei.

Hitze meiden und für Abkühlung sorgen

Bei einer Hitzewelle gilt es, Anstrengung zu meiden bzw. nicht vermeidbare Tätigkeiten auf die kühleren Tageszeiten zu legen. Ansonsten sollten gerade Ältere ihre Wohnung gegen Hitze abschirmen. Lüften ist nur sinnvoll, solange es draußen kühler ist als drinnen, etwa am frühen Morgen. Direkte Sonneneinstrahlung gilt es zu vermeiden, indem man die Fenster tagsüber abdunkelt. Zusätzlich ist es sehr hilfreich, für Abkühlung zu sorgen. „Lassen Sie kaltes Wasser über die Handgelenke laufen oder nehmen Sie – wenn möglich – ein kaltes Unterarm- oder Fußbad, am besten im Wechsel“, rät Bettina Mayr. Das erfrischt und kurbelt den Kreislauf an. Nützlich sind auch kühle Kompressen auf Stirn und Nacken